SPZ in Marktoberdorf wird im Januar eröffnet

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Das neue SPZ eröffnet gute Perspektiven für die Versorgung von chronisch kranken Kindern im Allgäu, betonen Markus Treffler (links) und Dr. Hendrik Jünger. © Lajos Fischer

Der Kreisbote sprach über die Schließung des ZiNK und über die neuen Perspektiven, die durch die Eröffnung des SPZ in Marktoberdorf entstehen, mit Markus Treffler, Geschäftsführer der Klinikverbund Allgäu gGmbH und Dr. Hendrik Jünger, Chefarzt der Klinik für Kinderheilkunde, Jugendmedizin und Neonatologie.

Kempten – „Seit 2018 bemühen wir uns um ein Sozialpädiatrisches Zentrum“, berichtet Treffler. „In diesen Einrichtungen werden chronisch kranke Kinder betreut und versorgt, mit deutlich mehr Aufwand als es in einer normalen Kinderarztpraxis der Fall ist. Der Gesetzgeber sehe vor, dass diese Versorgung in Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) erfolge, dementsprechend erhalten diese eine besondere Vergütung, wodurch sie zukunftsfähig bleiben und wachsen könnten, ergänzt Dr. Jünger. Das ZiNK habe das Gleiche in einer normalen Kinderarztpraxis versucht, wo man nicht alles abrechnen könne. Es tue ihm leid, dass man dort keinen Nachfolger gefunden habe. „Wir bedauern es extrem, aber wir sind nicht die, die es ändern können. Wir hätten gut miteinander zusammenarbeiten können.“

SPZ Standort in Kempten war nicht genehmigungsfähig

Für einen SPZ-Standort in Kempten habe die Klinik lange gekämpft und in diesem Zusammenhang Gespräche mit Dr. Sprinz geführt, sagt Treffler. „Es stellte sich heraus, dass der Standort Kempten wegen seiner Nähe zum SPZ Memmingen nicht genehmigungsfähig ist. Dadurch wurden die Gespräche mit Dr. Sprinz obsolet.“ Dr. Jünger fügt an: „Wir haben den Antrag gemeinsam gestellt.“ Zur Erarbeitung eines tiefergreifenden Konzepts sei man aber nicht mehr gekommen, weil das Vorhaben sich als politisch nicht umsetzbar erwiesen habe.

Die Wege, die den ehemaligen Patienten des ZiNK in Immenstadt, Kempten, Kaufbeuren und Memmingen angeboten werden, findet man mit allen Kontakdaten auf der Homepage der Klinik. „Die Zahl der Anmeldungen von ZiNK-Patienten ist bisher überschaubar. Wir haben mit mehr gerechnet und fragen uns, wo sie sind“, so Dr. Jünger. Wartezeiten gebe es, weil der Bedarf nicht gedeckt sei, aber es werde priorisiert und schwer Betroffene würden sofort stationär behandelt. „Es ist wichtig, dass die Patienten beim ersten Termin ihre Unterlagen dabei haben.“

Sehr gutes Personal im SPZ Marktoberdorf

Da ein neues SPZ in Bayern nur alle sieben bis acht Jahre genehmigt werde, habe die Ermächtigung, die die zwei großen Klinikverbünde mit der Lebenshilfe Ostallgäu im April dieses Jahres erhalten hätten, große Aufmerksamkeit bekommen, berichten die beiden. Das erkläre auch, dass sie ohne große Ausschreibungen schnell sehr gut qualifiziertes Personal bekommen hätten. „Die Leute sind auf uns zugekommen.“ So auch eine gut qualifizierte Ärztin, die über viel Erfahrung verfüge, von der Uniklinik Augsburg komme und die Leitung in Marktoberdorf übernehme.

Man habe auch Räumlichkeiten gefunden und werde im Januar zunächst mit zwei Teams anfangen. Die Einrichtung werde in den nächsten Jahren sukzessive ausgebaut. Ein Team bestehe aus einem Arzt, der von Psychologen und Therapeuten unterstützt werde. „Patienten, die vom ZiNK kommen, kriegen wir auf jeden Fall unter“, sichert Dr. Jünger zu.

„Die Eröffnung in Marktoberdorf ist eine schöne Neuigkeit. Durch eine großflächige Kooperation bieten wir eine Zukunftsperspektive“, sagt Treffler. „Alle Ärzte in der Region haben uns die Daumen gedrückt“, fügt Dr. Jünger hinzu. Sie wollten nachhaltige Strukturen aufbauen und die Versorgung chronisch kranker Kinder optimal gewährleisten. „Für uns steht das im Vordergrund.“

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