Zwei Anträge gestellt: Penzberger Menagehaus ist Thema in nächster Stadtratssitzung

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Das alte Menagehaus (Hausnummer 21) soll einem Neubau weichen. Dieser umfasst noch zwei benachbarte Häuser (Hausnummer 23 und 25 bis zur Friedrich-Ebert-Straße) an der Bahnhofstraße. © Anne Rossa

Ein Gebäude der Penzberger Innenstadt – mit einer langen Geschichte: das Menagehaus an der Bahnhofstraße. Der Stadtrat soll in seiner nächsten Sitzung zwei Anträge aus den eigenen Reihen behandeln.

Penzberg - Seit April 2023 wird über das Gebäude und die Pläne des neuen Besitzers des Ensembles – das Stephanskirchner Immobilienunternehmen „Bayernwohnen“ – diskutiert. Dieses will das Menagehaus und zwei angrenzende Gebäude – Hausnummer 23 und 25 – abreißen und einen vier- bis fünfstöckigen Häuserkomplex bauen.

Pläne, die der Penzberger Denkmalverein kritisch sieht. Er hatte im Mai 2023 mehr als 700 Unterschriften für den Erhalt des au seiner Sicht stadtbildprägenden um 1875 gebauten Gebäudes gesammelt.

Informieren über das Bauprojekt

Bis 12. Juli stellt die Stadt ein Modell mit dem Gebäudekomplex im Rathaus aus. Die Initiative „Pro Innenstadt Penzberg“ lädt für Montag (8. Juli) um 18 Uhr zur Diskussionsrunde ins Rathaus ein. Verwaltung und Bauträger sind dabei. Laut Vorsitzender Monika Uhl wolle man „den Dialog zwischen Stadtverwaltung, Investoren und Bürgern“ fördern.

Im Juni-Bauausschuss stimmte die Mehrheitfür die Neubaupläne. Somit kann der Bauträger nun einen Entwurf für eine Bebauungsplanänderung erstellen. Oder doch noch nicht? Denn Thema war das Bauvorhaben in der jüngsten Stadtratssitzung. Dort verkündete Bürgermeister Stefan Korpan (CSU), dass zwei Anträge aus dem Stadtrat den Beschluss vorerst stoppen. Einstimmiges Votum: Am 23. Juli soll der Stadtrat beide Anträge behandeln.

Anträge von Stadtratsmitgliedern sorgten dafür, dass der Bauausschuss-Beschluss vorerst gestoppt wird

Der Antrag der Grünen-Fraktion und der Nachprüfungsantrag von sieben Räten – mit der Forderung den Bauausschuss-Beschluss zum Menagehaus-Projekt zu prüfen – sorgte für Gesprächsstoff in der Stadtratssitzung. Die sieben Räte mahnen, der Einruck entstehe, dass „ohne Berücksichtigung des Bürgerwillens sowie ohne fundierte Prüfung aus stadtplanerischer Sicht der Plan eines Bauträgers übernommen wird“.

stadtplanung rossa
Das Modell zum Bauentwurf an der Bahnhofstraße steht bis 12. Juli im Rathaus-Foyer. © Anne Rossa

Kerstin Engel (Grüne) hatte in ihrem Antrag gefordert, einen externen Architekten für Innenstadtgestaltung hinzuzuziehen. Der Neubau werde das „Gesicht der Stadt maßgeblich prägen“, schreibt die Stadträtin. Die Bebauungsplanänderung sei von „sehr großer Tragweite“, ergänzte Engel in der Sitzung. Es brauche mehr Informationen, bevor ein Beschluss gefasst werde.

Zu schnell entschieden: Antragssteller verlangen ausführliche Prüfung der Menagehaus-Baupläne

Was sich die Antragsteller erhofften, fragte Jack Eberl (FLP). Markus Bocksberger (PM) versuchte sich an einer Erklärung: Der Entschluss des Bauausschusses, der dem Bauträger den Weg für die Planung frei gemacht hatte, sei „zu prompt“ gekommen. Armin Jabs (BfP) stellte klar, wenn es schon einen Bauausschuss gebe, „dann sollten wir dem auch das Vertrauen schenken“. Zu unterstellen, dass der Ausschuss mit einer solchen Entscheidung überfordert sei, fand er „nicht in Ordnung“.

„Da hat der Bauausschuss Rechte“, betonte Elke Zehetner (SPD). Die Stadträtin vertrat die Meinung, der Stadtrat solle dem Ausschuss nicht reinreden. „Die Tragweite ist da“, fand Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Er habe kein Problem damit, darüber im Stadtrat zu sprechen. „Das ist Demokratie“, wies er die kritischen Stimmen zurück.

Stadtbaumeister Justus Klement erklärte, dass es richtig sei, dass ein Beschluss über Bebauungspläne mit Tragweite vom Stadtrat behandelt werde. Er erinnerte jedoch daran, dass im Bauausschuss noch nicht über eben diesen entschieden wurde. Es war vorerst um eine Projektvorstellung gegangen.

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