Loisachgau feiert in Sindelsdorf: Festzug der Trachtler und ein dickes Lob von Söder
Mit einem großen Festumzug durch Sindelsdorf fand das 94. Loisachgaufest am Sonntag seinen Höhepunkt. Dank für die Trachtler gab es von einem prominenten Gast. Nur das Wetter trübte ein bisserl die Laune.
Sindelsdorf - Sebastian Doll steht die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben. „Ich bin noch gar nicht richtig zum Durchschnaufen gekommen“, so der Vorsitzende der Sindelsdorfer „Kirchstoana“. Nach fünf Tagen Trachtenfest, die alles abverlangten, gebe es noch keine Entwarnung. So seien etwa hunderte Dinge wegzuräumen oder das große Festzelt abzubauen. Erst dann könne er entspannt auf die zumeist schönen Ereignisse schauen. Höhepunkt des 94. Loisachgaufests sei der große Festumzug am frühen Sonntagnachmittag (30. Juni) gewesen.
2600 Teilnehmer zogen beim Festzug am Sonntag zum Gautrachtenfest durch Sindelsdorf - Söder hebt „Bekenntnis“ zu Bayern hervor
Zuvor zogen Abordnungen von Trachtenvereinen des Loisachgaus und einiger Nachbargaue sowie der örtlichen Vereine im Kirchenzug zur Wiese an der Seeleite. Pater Nikolaj Dorner zelebrierte die Feldmesse. Hier erinnerte Gauvorstand Josef Ponholzer an gleich zwei Jubiläen. „Vor 25 Jahren haben die Kirchstoana auch das Gaufest ausgerichtet, und vor 25 Jahren wurde hier auch die Gaustandarte eingeweiht.“ Anlässlich dieser Jubiläen erhielt die Standarte ein neues Fahnenband.

Versprechen vom Ministerpräsidenten
Am Festumzug nahmen laut Doll rund 2600 Menschen teil. Abordnungen der 25. Trachtenvereine zogen begleitet von Musikkapellen, Trommler- und Spielmannszügen durchs Dorf. Mit dabei Ehrengäste wie Landrätin Andrea Jochner-Weiß, der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt sowie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Letzterer hielt eine kurze Rede im Festzelt. Die Tracht gehöre zu Bayern, stellte Söder klar. Trachtenfeste wie dieses seien eines besonderen Dankes würdig. Besonders großen Beifall erhielt der Ministerpräsident für seine Bejahung von Werten wie „Lebensgefühl, Heimat, Freiheit und Glaube“. Sie seien ein „Bekenntnis zu unserem Land.“ Söder versprach eine vereinfachte Antragstellung für ähnliche Feste.
Regen vermieste würdigen Einzug in Zelt
Bis die vielen hundert Gäste Platz im Zelt fanden, änderte sich das bis dahin heiße Wetter dramatisch. „Nicht nur, dass die letzten Abordnungen nass wurden“, ärgerte sich Gastgeber Sebastian Doll. Auch den „würdigen Einzug“ der Ehrengäste vermieste Petrus. Zumal die Gäste auf der Ehrentribüne ausharren mussten, bis der Letzte des Festzugs vorbeigezogen war. Am Ende habe sich eine „Riesenmenschentraube ins Zelt gequetscht“, grollte der „Kirchstoana“-Chef. Ebenso musste der Sternmarsch am Ende der fünftägigen Feierlichkeiten wetterbedingt verkürzt werden.
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„Gewaltige Leistung“ aller Mitwirkenden
Dennoch sei er stolz auf die „gewaltige Leistung des Burschenvereins, der Musikkapelle und des Trachtenvereins“, resümierte Doll. Mit Unterstützung des ganzen Dorfes und vieler Firmen hätten sie ein „Mega-Fest auf die Beine gestellt“. Zur Vorbereitung hatten die Vereine eine so genannte Fest GbR mit jeweils 5000 Euro Einlage gegründet. „Im Idealfall geht es sich nach Gegenrechnung von Eintrittsgeldern und Einnahmen durch den Verkauf von Speisen und Getränken auf Null aus“, kalkuliert Doll. In naher Zukunft werde es ein großes Helferfest geben.
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