Attacke in Bielefeld: Messerangriff auf 5 Fußball-Fans, 35-Jähriger in U-Haft
Nach dem Angriff auf mehrere Menschen vor einer Bar in Bielefeld ist der tatverdächtige 35-Jährige in Untersuchungshaft. Es bestehe der dringende Tatverdacht, dass der Beschuldigte heimtückisch und in Tötungsabsicht mit einem Messer und einem speerähnlichen Gegenstand auf mindestens vier Menschen eingestochen habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Nach dem Vorfall steht das Tatmotiv im Fokus. Informationen aus Sicherheitskreisen zufolge gehen die Ermittler unter anderem auch Hinweisen auf Kontakte des Tatverdächtigen Mahmoud M. in die islamistische Szene nach. Darüber berichtete zuerst die Deutsche Presse-Agentur.
Tat in Bielefeld: Verräterischer Zettel gefunden
Wie FOCUS online erfuhr, fanden die Ermittler im Zimmer von Mahmoud M. in einer Asyl-Unterkunft einen Zettel mit einer Telefonnummer. Diese Nummer gehört einer Person, die den Behörden aus der westfälischen Islamistenszene bekannt ist. Auch fanden die Ermittler die Telefonnummern von zwei weiteren Personen, die ebenfalls schon vorher der Justiz bekannt waren. Aus welchem Grund, ist noch unklar.
Die Ermittler hofften, im Laufe des Tages neue Erkenntnisse zur Motivlage zu erlangen. Eventuell schaue sich auch der Generalbundesanwalt den Fall an, hieß es in Sicherheitskreisen weiter.
Die Staatsanwaltschaft hatte am späten Abend nach der Festnahme eines Mannes in Heiligenhaus bei Düsseldorf bekräftigt, dass die Ermittlungen liefen und in alle Richtungen ermittelt werde. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft machte am Morgen keine neuen Angaben zum bisherigen Ermittlungsstand.
Mahmoud M.: 2023 Asylantrag gestellt
Tatverdächtig ist laut Polizei der 35-jähriger Syrer Mahmoud M. aus Harsewinkel, der bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten sei.
Nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) war der tatverdächtige Syrer über die Türkei nach Europa eingereist. Im Dezember 2023 stellte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihm einen befristeten Schutzstatus aus, nachdem der Mann in Deutschland einen Asylantrag gestellt hatte.
Die Opfer - sie sollen aus der Bielefelder Fußball-Szene kommen - hatten vor der Bar gestanden, in der sie feierten. Sie setzten sich bisherigen Angaben zufolge mit Schlägen zur Wehr und verletzten dabei den Angreifer, der flüchten konnte.
Tasche mit Personaldokumenten am Tatort
Später fanden die Ermittler am Tatort eine vom mutmaßlichen Täter zurückgelassene Tasche mit Personaldokumenten sowie eine Flasche mit einer unbekannten, nach Benzin riechenden Flüssigkeit. Bei der Spurensuche seien auch mehrere Messer sichergestellt worden. Ob der Mann mit einem Messer angegriffen habe, sei noch Teil der Ermittlungen, hatte eine Sprecherin der Polizei am Montagmorgen gesagt.