Ukraine-News: Aktuelle Nachrichten im Ticker

Außenminister Wadephul zu Antrittsbesuch in Kiew eingetroffen

Montag, 30. Juni, 06.46 Uhr: Außenminister Johann Wadephul ist zum Antrittsbesuch in die Ukraine gereist. Der CDU-Politiker traf am Morgen mit einem Sonderzug in der Hauptstadt Kiew ein.

Außenminister Johann Wadephul ist zu einem Antrittsbesuch in Kiew eingetroffen.
Außenminister Johann Wadephul ist zu einem Antrittsbesuch in Kiew eingetroffen. dpa

Verletzte bei russischer Angriffswelle auf Ukraine - Mann durch Drohne getötet

11.07 Uhr: Russland hat in der Nacht zum Sonntag erneut mehrere ukrainische Regionen mit einer Angriffswelle überzogen. Nach Polizeiangaben wurden in der zentralukrainischen Region Tscherkassy mindestens sechs Menschen verletzt, darunter ein Kind. In der weit von der Front entfernten westukrainischen Region Iwano-Frankiwsk wurde nach Behördenangaben eine Frau verletzt. Zudem wurde am Sonntagmorgen nach Behördenangaben ein Mann bei einem russischen Drohnenangriff in der nordostukrainischen Region Charkiw getötet.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge griff die russische Armee die Ukraine über Nacht mit insgesamt 477 Drohnen und 60 Raketen an.

Ukrainischer F-16-Pilot stirbt bei Einsatz

10.06 Uhr: Bei einem Einsatz gegen russische Luftangriffe in der Ukraine ist nach Militärangaben der Pilot eines Kampfjets vom Typ F-16 ums Leben gekommen. Der Oberstleutnant habe in der Nacht russische Angriffe abgewehrt, als der Bomber getroffen worden sei, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen mit. 

Der Pilot habe selbst sieben Ziele abgeschossen und dann nach einem Treffer an seiner Maschine noch alles getan, um sein Flugzeug von einem Wohngebiet wegzulenken. Der 1993 geborene Offizier habe es dann aber nicht mehr geschafft, sich aus dem Kampfjet herauszukatapultieren. „Leider haben wir einen weiteren schmerzhaften Verlust erlitten“, hieß es in der Mitteilung. 

Russland habe mehr als 500 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper in der Nacht auf die Ukraine abgefeuert. Es gab erneut Verletzte und schwere Schäden auch an ziviler Infrastruktur.

Für die Ukraine sind diese im Westen ausgebildeten Piloten im Kampf gegen den seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg von großer Bedeutung. Verluste in den F-16-Geschwadern sind bisher vergleichsweise selten.

Laut Ukraine hat Russland den größten Luftangriff seit Beginn des Krieges gestartet

9.30 Uhr: Wie ein ukrainischer Beamter am Sonntag mitteilte, hat Russland in der Nacht seinen größten Luftangriff auf die Ukraine gestartet. Dies ist Teil einer eskalierenden Bombenkampagne, die die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den Bemühungen zur Beendigung des dreijährigen Krieges weiter zunichte gemacht hat.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland insgesamt 537 Luftwaffen auf die Ukraine abgefeuert, darunter 477 Drohnen und Täuschkörper sowie 60 Raketen. Davon wurden 249 abgeschossen und 226 gingen verloren, weil sie wahrscheinlich elektronisch gestört wurden.

Ukraine meldet erneut massiven russischen Beschuss

Sonntag, 29. Juni, 7.30 Uhr: Russland hat die Ukraine Medienberichten zufolge in der Nacht erneut mit massiven Angriffen aus der Luft überzogen. Im ganzen Land habe es Luftalarm gegeben, auch in weit von der Frontlinie entfernten Regionen im Westen der Ukraine, berichtete etwa „The Kyiv Independent“. Bereits am Samstagabend hatte die ukrainische Luftwaffe demnach vor Bombern und Drohnen gewarnt, die Russland in verschiedene Regionen losgeschickt habe. Explosionen und Einschläge habe es etwa in Saporischschja, Lwiw, Iwano-Frankiwsk  und der Region Tscherkassy gegeben. Auch in Kiew waren nachts laut der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine Explosionen zu hören gewesen.

Bei Angriffen in der Region Tscherkassy wurden den Berichten zufolge vom Gouverneur zunächst mindestens drei Verletzte sowie Schäden an ziviler Infrastruktur gemeldet. Auch in anderen Gebieten gab es den Berichten nach Schäden.

Unter Berufung auf die polnischen Streitkräfte hieß es in den Berichten, als Reaktion auf die Angriffe im Westen des Nachbarlandes - das dort an Polen grenzt - seien Kampfjets zusammengezogen und die Luftverteidigung vom Boden aus aktiviert worden.

Russland zieht 110.000 Soldaten in Pokrowsk zusammen

7.51 Uhr: Russland hat in der Nähe der ukrainischen Frontstadt Pokrowsk 110.000 Truppen zusammengezogen, wie der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj mitteilte. Derzeit sei der Abschnitt um die Stadt der "heißeste Punkt" entlang der Front, die sich über 1200 Kilometer durch die Ukraine zieht.

Laut einem Bericht des Institute for the Study of War laufen die meisten Operationen der Russen derzeit über kleine Angriffe von ein oder zwei Soldaten auf geländegängigen Fahrzeugen wie Motorrädern oder Buggys. Dennoch gelingt es Russland bisher nicht, entscheidende Fortschritte zu machen. Die Ukraine wehrt sich vor allem mit Drohnen gegen die russischen Angriffe. 

Russland versucht seit dem vergangenen September die Stadt Pokrowsk zu umzingeln. Die Ukraine hat die Versuche bisher abgewehrt - auch wegen der Offensive in der russischen Region Kursk, die russische Truppen bündelte.

Odessa wurde in der Nacht von russischen Kampfdrohnen angegriffen. Es gab mindestens zwei Tote.
Odessa wurde in der Nacht von russischen Kampfdrohnen angegriffen. Es gab mindestens zwei Tote. Zivilschutz der Region Odessa

Odessa von russischen Kampfdrohnen angegriffen - mindestens zwei Tote

7.16 Uhr: Russland hat in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge mit Kampfdrohnen die südukrainische Hafenstadt Odessa massiv angegriffen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere Bewohner verletzt. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, teilte Militärverwalter Oleh Kiper auf der Plattform Telegram mit. Mindestens fünf Menschen seien aus einem brennenden Haus gerettet worden, teilten die Rettungskräfte mit.

In der Stadt habe es eine Reihe von Explosionen gegeben, dazu seien in einigen Stadtteilen Brände ausgebrochen, berichteten die ukrainischen Medien sowie Bürgermeister Hennadi Truchanow. "Odessa, sei wachsam. Begebt euch an sichere Orte", schrieb Truchanow auf der Plattform Telegram. 

Estland informiert UNO offiziell über Austritt aus Landminenabkommen

22.00 Uhr: Estland hat die UNO offiziell über seinen Austritt aus dem Landminenabkommen informiert. Die Dokumente zum Austritt aus dem Ottawa-Übereinkommen seien am Freitag bei den Vereinten Nationen in New York eingereicht worden, erklärte das Außenministerium in Tallinn. Estland begründet den Austritt demnach mit der "Sicherheitslage in der Region", die sich "aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine verschlechtert" habe sowie "dringenden Erwägungen" der eigenen nationalen Sicherheit.

Das Landminenabkommen verbietet den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung und die Weitergabe von Antipersonenminen. Es wurde von mehr als 160 Staaten und Territorien unterzeichnet, darunter von der Ukraine. Russland und die USA gehören nicht zu den Unterzeichner-Staaten.

Kiew meldet Zerstörung russischer Jagdbomber

21.21 Uhr: Das ukrainische Militär und der Geheimdienst haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz mehrere Kampfjets zerstört oder beschädigt. Getroffen worden seien Jagdbomber auf dem Flugplatz Marinowka im südrussischen Gebiet Wolgograd, teilte der Generalstab in Kiew mit. Nach Angaben des Geheimdienstes SBU, der ebenfalls an der Aktion beteiligt war, wurden bei dem Angriff zwei Maschinen zerstört und zwei weitere beschädigt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Die russischen Su-34 bilden das Rückgrat der taktischen Luftwaffe. Von dort aus würden ukrainische Stellungen mit Bomben und Raketen beschossen, heißt es in der Meldung. Demnach fand der Angriff in der Nacht zum Freitag statt.

Putin ist bereit für Treffen mit Trump - stellt aber eine Forderung

Freitag, 27. Juni, 18.22 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump für dessen Bemühungen um eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine und eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen gelobt. Zugleich stellte er ein Treffen mit Trump in Aussicht. „Ich bin immer offen für Kontakte und Treffen“, sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Rande eines Gipfels der Eurasischen Wirtschaftsunion in Minsk. 

Solche Treffen müssten aber vorbereitet werden, um ein neues Niveau bei der Kooperation zu erreichen, dämpfte er Spekulationen über ein Treffen in unmittelbarer Zukunft.

Zur Ukraine wiederholte Putin, er sei dialogbereit. Allerdings räumte er ein, dass die von Moskau und Kiew bei der vergangenen Verhandlungsrunde vorgelegten Forderungskataloge zur Beendigung des Kriegs völlig entgegengesetzt seien. Trotzdem würden die Gespräche nach Abschluss des Gefangenenaustauschs fortgesetzt, versicherte er.

Kiew bremst russischen Vormarsch im Gebiet Sumy aus und vermeldet Rückeroberungen

Donnerstag, 26. Juni, 12.58 Uhr: Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten des Landes zu stoppen. „Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde - Stand diese Woche - gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert“, schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram. Er betonte, dass ukrainische Einheiten im Rahmen einer aktiven Verteidigung teilweise schon besetztes Gebiet wieder zurückeroberten.

Moskaus Truppen haben seit der Rückeroberung der westrussischen Region Kursk damit begonnen, auch in die benachbarte Grenzregion Sumy in der Ukraine vorzurücken. Die Region gilt als eine Hauptstoßrichtung der russischen Sommeroffensive. Große Truppenteile sind dort gebunden.

Ukraine und Europarat bringen Sondertribunal für russische Kriegsverbrecher auf den Weg

22.27 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal für Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet. "Die Ukraine kann auf den Europarat zählen", sagte Berset nach der Unterzeichnung. "Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland", erklärte Selenskyj. "Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt."

Der Europarat hat das Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten vorbereitet. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen.

Zahl der Toten nach Dnipro-Angriffen steigt auf 21, 300 verletzt

Mittwoch, 25. Juni, 15 Uhr: Die Zahl der durch die russischen Angriffe auf die ukrainische Stadt Dnipro am Montag getöteten Menschen ist auf 21 gestiegen. Ingesamt wurden zudem mehr als 300 Menschen verletzt, wie Serhij Lysak, Chef der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, mitteilte. 

Ein Auto, das durch die Angriffe auf Dnipro beschädigt wurde
Ein Auto, das durch die Angriffe auf Dnipro beschädigt wurde Dnipropetrovsk Reg. Military Adm./Anadolu via Getty Images