„Primitive Geräte“: Ukrainische Seedrohnen versenken Putins Krim-Flotte – Video aufgetaucht

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Die Ukraine schafft es, mit relativ einfachen, kleinen Seedrohnen russische Schiffe zu zerstören. Was macht „Magura V5“ so gefährlich?

München – Innerhalb von drei Wochen hat die Ukraine offenbar zwei russische Kriegsschiffe zerstören können. Am 14. Februar sank das große Landungsschiff „Caesar Kunikow“ vor der Krim, am 5. März erlitt die Korvette „Sergej Kotow“ schwere Schäden. In beiden Fällen kamen erfolgreich Seedrohnen zum Einsatz.

Ukraine zerstört mit Magura-V5-Drohnen russische Kriegsflotte

Laut der Internetseite Oryx, die sich auf die Dokumentation von Verlusten von Kriegsgeräten konzentriert, war die „Sergej Kotow“ das 22. russische Schiff, das seit Beginn des Ukraine-Kriegs entweder von ukrainischen See- oder Luftdrohnen oder von boden- oder luftgestützten Raketen zunichtegemacht wurde. Kiew behauptet, 26 Schiffe zerstört zu haben. Was nun stimmt, ist schwer nachzuvollziehen. Klar ist: Obwohl die Ukraine keine eigene Seeflotte besitzt, fügt sie Russland auf dem Meer erhebliche Verluste zu.

Dieses undatierte, vom Ministerium für digitale Transformation der Ukraine zur Verfügung gestellte Foto, zeigt eine maritime, unbemannte Drohne vom Typ Magura V5.
Dieses undatierte, vom Ministerium für digitale Transformation der Ukraine zur Verfügung gestellte Foto, zeigt eine maritime, unbemannte Drohne vom Typ Magura V5. © picture alliance/dpa/Ministry of Digital Transformation of Ukraine/AP | Daniyar Sarsenov

„Infolge eines Angriffs der Marinedrohnen MAGURA V5 erlitt das russische Schiff des Projekts 22160 Sergej Kotow Schäden an der Heck-, Steuerbord- und Backbordseite“, teilte die Hauptnachrichtendirektion der ukrainischen Streitkräfte bei Telegram mit. „Die Kosten für das versunkene Schiff belaufen sich auf etwa 65 Millionen US-Dollar.“ Die unbemannten Überwasserschiffe „Magura V5“, die umgangssprachlich auch Seedrohnen genannt werden, kamen in beiden Fällen zum Einsatz.

Schlag gegen Russlands Schwarzmeerflotte: Militärexperte nennt ukrainische Drohnen „primitive Geräte“

„Ukrainische Drohnen sind ziemlich primitive Geräte“, sagte der Militärexperte David Sharp Novaya Gazeta Europe. Armeen entwickelter Länder haben Wasserdrohnen, die sich feindlichen Schiffen unter Wasser oder halb untergetaucht nähern. Zudem können sie Lenkraketen abfeuern.

Was die technischen Eigenschaften von „Magura V5“ betrifft, hält sich der Hersteller, ein ukrainisches Unternehmen namens SpecialTechnoExport (STE) bedeckt. Kyiv Post veröffentlichte Spezifikationen, nachdem Merkmale auf einer Messe 2023 in der Türkei bekannt geworden waren. Demnach beträgt die maximale Reichweite von „Magura-V5“-Seedrohnen 833 Kilometer, die maximale Geschwindigkeit 42 Knoten (78 km/h). Die Länge der Überwasserschiffe beträgt 5,5 Meter, transportieren können sie 320 Kilogramm. Novaya Gazeta Europe nennt als Preis 270.000 US-Dollar. Im vergangenen Jahr hatte die Ukraine angekündigt, die Produktion von „Magura V5“ aufzustocken.

Ukraine versenkt Russlands Kriegsschiffe: Video zeigt zerstörerische Kraft von Magura-V5-Seedrohnen

Die Direktion des militärischen Geheimdienstes der Ukraine kaufte „Magura V5“ und entwickelte sie stetig weiter. Laut Kyiv Post wurden etwa Fernsteuerungssysteme installiert und Sprengladungen an Gegenständen modifiziert. Ein Video, das den Angriff solcher Drohnen auf die „Caesar Kunikow“ zeigen soll, dokumentiert, dass es kaum möglich ist, eine Attacke mehrerer „Magura V5“ abzuwehren.

„Bei jedem Angriff kommen bis zu zehn Drohnen zum Einsatz, wodurch Sie sich dem Ziel aus verschiedenen Richtungen nähern, Rollen in der Gruppe verteilen und die Reihenfolge des Angriffs bestimmen können. Kein einziges russisches Schiff wird heute in der Lage sein, einen solchen Angriff abzuwehren“, sagte Roman Svitan, Militärexperte und Reserveoberst der Streitkräfte der Ukraine, Novaya Gazeta Europe. (mt)

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