Nato-Land wird deutlich: „Russland bereitet sich auf eine Konfrontation vor“
Russlands Verhalten sieht Litauen als Vorstufe zu einem „Kalten Krieg 2.0“ an. Russland wirft umgekehrt der Nato eine Destabilisierung der Welt vor.
Vilnius – Der litauische Geheimdienst sieht Russland auf Konfrontationskurs mit der Nato. Das geht aus dessen Jahresbericht vor, der am Donnerstag, 7. März, in Vilnius vorgestellt wurde, berichtet die dpa. Nicht nur zeigten sich keine Anzeichen für Deeskalationsbemühungen seitens Russlands im Krieg gegen die Ukraine. Zudem bereite „sich Russland auf eine langfristige Konfrontation mit der Nato vor, auch im Ostseeraum“, schreibt der Geheimdienst in seinem Bericht.
Litauischer Geheimdienst sieht Russland auf Konfrontationskurs mit Nato
Das Wort Konfrontation sei in diesem Zusammenhang nicht gleichbedeutend mit Krieg, sagt Oberst Elegijus Paulavicius vom Militärgeheimdienst gegenüber der Agentur BNS. Vielmehr solle eine Konfrontation als „Kalter Krieg 2.0“ betrachtet werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür hänge aber mit dem Verlauf und dem Ausgang des Kriegs in der Ukraine zusammen.

Doch nicht nur Litauen erhebt den Vorwurf, einen Konflikt zwischen der Nato und Russland heraufzubeschwören. In Anbetracht der Nato-Manöverserie „Steadfast Defender“ wirft Russland dem Verteidigungsbündnis vor, die Weltlage zu destabilisieren. Nikolai Patruschew, Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrates, sagte demnach am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Interfax über die Manöver: „Zweifellos verschärft das die Spannungen und destabilisiert das die Lage in der Welt.“
Russland wirft Nato wegen Manövern Destabilisierung der Weltlage vor
Bei dieser Gelegenheit habe Patruschew zudem den Vorwurf Wladimir Putins wiederholt, sich durch die geleisteten militärischen Hilfen für Kiew direkt in den Krieg einzumischen. Nicht nur habe er wie Putin in seiner Rede zur Lage der Nation in der vergangenen Woche den Westen vor einem Entsenden von Bodentruppen gewarnt; das könne „tragische“ Folgen haben.
Derzeit trainieren Truppen der Nato-Staaten, darunter Kräfte der Bundeswehr, bei dem Manöver „Nordic Response 2024“ die Wiedereroberung eines besetzten Gebiets im Norden Europas. Laut tagesschau sind dabei insgesamt etwa 20.000 Soldaten beteiligt, davon 1.500 aus Deutschland. Zudem seien 100 Flugzeuge sowie Fregatten und U-Boote im Einsatz. (pkb)