Ukraine nimmt Belgorod unter Beschuss – Schulen bleiben geschlossen, mehrere Verletzte
Russland reagiert auf ukrainische Angriffe auf Belgorod. Ein Video soll ukrainische Streitkräfte bei einem Überfall auf einen russischen Zug zeigen.
Belgorod – Auch an dem orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Januar bleibt die Lage in der russischen Grenzregion Belgorod angespannt. Immer öfter kommt es zu Angriffen auf die russisch-ukrainische Grenze. Zuletzt geriet Belgorod am Donnerstag (4. Januar) unter Beschuss. Daraufhin sagten die russischen Behörden die Mitternachtsmessen ab und boten den Menschen vor Ort die Möglichkeit der Evakuierung an.
Ukraine-Angriff auf Belgorod: Mehrere Verletzte – Schulen schließen
Bei dem ukrainischen Angriff auf Belgorod am Donnerstag sind laut dem Gouverneur der Stadt, Wjatscheslaw Gladkow, mindestens zwei Menschen verletzt worden, wie die Moscow Times berichtete. Nach Angaben des Gouverneurs konnten zehn Luftziele, die auf die Stadt zugeflogen kamen, abgeschossen werden. Auf Telegram-Kanälen wurden Bilder von beschädigten Autos geteilt. Nur wenige Tage zuvor stand Belgorod bereits unter ukrainischem Beschuss. Am 30. Dezember wurden dabei 25 Menschen in der russischen Stadt getötet. Es handelte sich um die höchste Zahl ziviler Opfer seit dem Beginn des Ukraine-Krieges.

Die verstärkten ukrainischen Angriffe ereigneten sich, nach dem Russland zum Jahreswechsel Drohnen und Raketen auf zahlreiche ukrainische Städte abschoss. Dabei kamen dutzende Menschen ums Leben. Ein Video, das vom ukrainischen Militärgeheimdienst auf Telegram am 5. Januar veröffentlicht wurde, soll Spezialeinheiten zeigen, die Minen auf einer von russischen Streitkräften genutzten Straße verteilt haben. Zudem sollen ukrainische Soldaten einen Zug mit Mörsern und Kleinwaffen angegriffen haben, wie die Kyiv Post berichtete.
Ukraine-Beschuss: Weihnachtsmesse in Belgorod abgesagt – Ferien verlängert
Der Einsatz soll laut der Hauptdirektion für Geheimdienste des Verteidigungsministeriums der Ukraine (HUR) in der Region Belgorod durchgeführt worden sein. Dabei sollen es zu Verlusten unter den russischen Streitkräften gekommen sein. Eine genaue Zahl der Opfer wurde nicht genannt. Als Reaktion auf den ukrainischen Beschuss wurden die Weihnachtsferien in mehreren Gemeinden, die nahe an der ukrainischen Grenze liegen, bis zum 19. Januar verlängert. Eine weitere Verlängerung schloss der Gouverneur nicht aus. Die Stadtverwaltung empfahl den Bewohnern, ihre Fenster abzukleben, um sich vor den Druckwellen bei Angriffen zu schützen.
Belgorods Bürgermeister Valentin Demidow kündigte am Samstag an, die Mitternachtsmessen zum orthodoxen Weihnachtsfest abzusagen. Er sei mit Kirchenvertretern übereingekommen, dass die „nächtlichen Messen in Belgorod angesichts der operativen Situation gestrichen würden“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur AFP.
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Nach ukrainischen Angriffen: Evakuierungen in Belgorod
Zudem wächst die Angst in der Bevölkerung vor weiteren Angriffen. „Ich sehe mehrere Aufrufe in sozialen Medien, in denen Menschen schreiben: Wir haben Angst, helft uns, an einen sicheren Ort zu kommen“, so Gladkow, am Freitag in einer Videobotschaft. „Natürlich werden wir das.“ Mehrere Familien seien bereits evakuiert worden, berichtete die AFP.
Die Bewohner der Stadt würden in die weiter von der Grenze entfernten Städte Stary Oskol und Gubkin gebracht, erklärte Gladkow. Dort würden sie unter „komfortablen Bedingungen“ in „warmen und sicheren Zimmern“ untergebracht. Er sagte jedoch auch, dass es nicht genug Notunterkünfte geben werde, um alle unterzubringen. „Ich werde an meine Kollegen, die Gouverneure von anderen Regionen appellieren, uns zu helfen“, sagte Gladkow. Die Situation in der Stadt sei schwierig. (vk)