Saison 25/26: Karten für Vorstellungen im Theater in Kempten bald erhältlich

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Eine Zeit lang sah es vergangenes Jahr für die Leute vom Tik aus, als müsste das Theater schließen. Der Schock saß tief. Das Schreckensszenario traf aber zum Glück nicht ein. © Birgitta Weizenegger

Theater in Kempten: Ab Montag, 10. Juli, beginnt der Vorverkauf für alle Vorstellungen der Spielzeit 2025/26. Die Abo-Buchungen beginnen ab sofort.

Kempten – Das Theater in Kempten startet in die neue Saison! Ab Montag, 10. Juli, beginnt der Vorverkauf für alle Vorstellungen der Spielzeit 2025/26. Die Abo-Buchungen und Neueinschreibungen beginnen ab sofort.

Rund 100 Vorstellungen stehen zur Wahl

Über das gesamte Programm informieren können sich Interessierte über die Homepage des Theaters und das neue Jahrbuch, das im Theater, in den Vorverkaufsstellen und den Tourist-Infos im Allgäu ausliegt. Dabei stehen rund 100 Vorstellungen zur Wahl – für Lehrerinnen und Lehrer wird das Angebot mit mindestens 30 weiteren Terminen und drei Klassenzimmerstücken ergänzt. Unter dem Motto „Unsre Spielerinnen und Spieler waren Geister“ – einer Zeile aus dem „Sturm“ von William Shakespeare – will Theater-Leiterin Silvia Armbruster auf die Vergänglichkeit von Kunst- und Kulturinstitutionen aufmerksam machen, die in diesen Zeiten leicht zerfließen können „zu Luft, zu dünner Luft“, wie es bei Shakespeare heißt.

„Eine Zeit lang sah es so aus, als müssten wir das Theater schließen“, schreibt Armbruster im Programmheft. „Oberbürgermeister Kiechle, die Kulturbeauftragte der Stadt Kempten, Annette Hauser-Felberbaum, die Geschäftsführung des Theaters und eine Unterschriftenaktion des Ensembles für den Erhalt des Theaters, die über 8.500 Unterstützer hatte, konnten die Schließung verhindern.“ Dank der Verwendung von Haushaltsresten schrumpft der Zuschuss nur um rund 25.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Gestiegene laufende Kosten konnten aber nicht ausgeglichen werden. So bleibt für das Theater ein rigider Sparkurs, mit dem Armbruster umgehen muss. „Dennoch haben wir versucht, einen attraktiven und interessanten Spielplan zusammenzustellen“, sagt die Theaterleiterin.

Der Schwerpunkt liegt umso mehr auf Eigenproduktionen. Gespart wurde durch kleinere Besetzungen, eine reduzierte Vorstellungsanzahl und die Buchung kleinerer Räume. „Man wird den Sparkurs bemerken, nicht künstlerisch, aber in den Rahmenbedingungen“, sagt Armbruster. Mehr als 10.000 Karten stehen 2025/26 weniger zum Verkauf als in der Vorsaison, insgesamt ca. 40.000 Tickets. 30 Vorstellungen weniger als 2024/25 sind angesetzt.

Acht Eigenproduktionen

Künstlerisch spannend wird es mit acht neuen Eigenproduktionen – darunter sogar zwei Uraufführungen. Thematisch dreht sich alles um das Thema Liebe. Den Saisonauftakt macht „Romeo und Julia“ von William Shakespeare. Dann folgt „Mutters Courage“, eine Liebeserklärung des Schriftstellers George Tabori an seine Mutter, die in seinem Theaterstück die Deportation nach Auschwitz überlebt. „Peterchens Mondfahrt“, das diesjährige Weihnachtsmärchen, thematisiert die Tierliebe von Kindern zu einem Maikäfer. Zum ersten Mal gibt es am 31. Dezember eine Silvesterpremiere im Theater in Kempten. In der Uraufführung „Heiliger Bimbam! Der Glöckner.“ geht es anarchisch, komisch und deftig um die platonische, aber nicht weniger starke Liebe zwischen zwei Außenseitern – zwischen Quasimodo, dem hörbehinderten Glöckner von Notre Dame, und Esmeralda, einer Romni. „Mia“, das diesjährige Klassenzimmerstück handelt ebenfalls von einer Romni und wird getragen von einer starken Geschwisterliebe. Eine junge Frau sucht ihre Schwester, die vermutlich Opfer eines Loverboys geworden ist. Das Stück stellt eindrücklich dar, wie schutzbedürftig junge Frauen in der Migration und in gesellschaftlichen Randgruppen sind und erzählt eine Geschichte vom Menschenhandel.

In „Johan vom Po“ geht es um die Liebe zu einem anderen Kontinent – ein Europäer entdeckt Amerika – doch sein anfänglich verachtender kolonialer Blick verändert sich im Laufe der Zeit. Wer sind hier die „Wilden“ und wer die „Zivilisierten“? „It’s Britney, Bitch!“, ein Theaterstück mit Musik über die Sängerin Britney Spears, erzählt von der großen Sehnsucht, geliebt zu werden, und von der rücksichtslosen Ausbeutung dieser Sehnsucht durch die eigene Familie, die Medien und die Öffentlichkeit. Schließlich zeigt das Theater mit der zweiten Uraufführung der Saison, „Willemers Stunde“, ein Ehepaar, das in eine Ehekrise gerät, weil die Ehefrau sich in Johann Wolfgang von Goethe verliebt – und in seine außerordentliche Fähigkeit Gefühle in Worte zu kleiden. Was hat der Ehemann hier entgegenzusetzen? Wiederaufnahmen liebgewonnener Stücke dürfen im Programm natürlich auch nicht fehlen.

Konzertprogramm

Die Konzertsaison startet mit dem erstmals gastierenden Armenian State Orchestra. Das beliebte Silvesterkonzert mit Hans Richter spielt das Theater zum Jubiläum 200 Jahre Johann Strauß sogar zweimal und im Abo. Die Kammeroper München kehrt mit dem „Schauspieldirektor“ von W. A. Mozart ins TiK zurück. Das Briges Kammerorchester spielt einen eigens komponierten Abend „Von der Seidenstraße über Venedig nach Konstantinopel“ und die Württembergische Philharmonie schließt die Saison mit einer Deutschen Erstaufführung zum Thema „Freiheit“.

Das Theater beginnt die AkusTiK-Konzert-Reihe mit Ringsgwandl, einem Valentin des Rock‘n‘Roll, der sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Der mehrfach ausgezeichnete Sänger und Autor Florian Paul kommt mit seiner Kapelle der letzten Hoffnung. Die gefeierte Allgäuer Heimatband Rainer von Vielen veröffentlicht nach acht Jahren wieder ein neues Studioalbum. „Bergen“ wird es heißen und beim Release-Konzert im Theater vorgestellt. Der Nino aus Wien, ein junger Liedermacher aus Österreich, bringt seine Hits und Lieder aus seinem neuen Album „Endlich Wienerlieder“ zu Gehör.

Infos und Karten gibt es auf der Homepage des Theaters oder telefonisch unter 0831/8702323. Tickets gibt’s auch bei der Berchtold Reiselounge, Tel. 0831/522260.

kb

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