Tsunami-Alarm auf Hawaii: Plötzlich stürmen Menschen an den Strand
Im Pazifikraum riefen mehrere Staaten nach dem Erdbeben in Russland Tsunami-Warnungen aus. Einige Menschen hörten jedoch nicht auf die Warnungen der Behörden.
Maui – Nach dem Erdbeben in der dünn besiedelten Küstenregion Kamtschatkas in Russland wurden in mehreren Ländern im Pazifikraum Tsunami-Warnungen ausgerufen. Das staatliche Frühwarnsystem in den USA sprach dabei auch von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die möglicherweise die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii erreichen könnten.
Tsunami-Alarm auf Hawaii: „Strand wurde evakuiert“ – trotzdem gehen Menschen ans Meer
Trotz der eindringlichen Warnung des Wetterdienstes zeigte eine Webcam-Aufnahme, die vom hawaiianischen Nachrichtenkanal Khon 2 News ausgestrahlt wurde, wie sich mehrere Menschen an einem Strand auf Hawaii aufhielten und das Meer beobachteten. Eine Urlauberin vor Ort berichtete dem Nachrichtenportal 20 Minuten: „Der Strand wurde evakuiert, es befinden sich aber immer noch Personen in Strandnähe“.

Behörden warnen vor meterhohen Tsunami-Wellen: Menschen beobachten am Strand das Meer
Die zuständigen Behörden hatte die Menschen explizit angewiesen, nicht an der Pazifikküste Ausschau nach den Wellen zu halten, sondern sich ins Landesinnere zu begeben. „Dies wird keine einzelne Welle sein. Die erste Welle muss nicht die größte sein. Versuchen Sie nicht, an die Küste zu gehen, um Fotos zu machen“, so der Wetterdienst von San Francisco auf X.
Wie der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration berichtet, wurde die Küste Hawaiis bereits von einer etwa 1,5 Meter hohen Tsunamiwelle getroffen. Gemessen wurde die Welle in Kahului, an der nördlichen Küste der Insel Maui in Hawaii.
Tsunami-Alarm: Auch Kalifornien warnt die Menschen davor, sich am Strand aufzuhalten
Laut dem Honolulu Department of Emergency Management wurden bisher allerdings keine Schäden verzeichnet. Der Direktor des Pacific Tsunami Warning Center, Chip McCreerysei zeigte sich zuversichtlich, „dass wir das Schlimmste hinter uns haben“. Man befinde sich derzeit in der Phase herauszufinden, wann die Alarmstufe herabgesetzt werden kann.
Der Tsunami-Experte sagte, es gebe viele Teile der Küste, für die keine Messwerte vorliegen. Erst bei Tagesanbruch werde man wissen, welche Gebiete überflutet worden sein könnten. Der Wetterdienst der San Francisco Bay Area mahnte die Anwohner Kaliforniens auf X ebenfalls an, sich nicht in Strandnähe zu begeben.

Tsunami-Warnungen nach Erdbeben: Pazifikraum muss weiter mit meterhohen Wellen rechnen
Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen. An Russlands Ostküste sind demnach noch grössere Flutwellen zu befürchten. Die philippinischen Behörden warnten ebenfalls vor möglichen kleinen Tsunami-Wellen: „Es handelt sich vielleicht nicht um die größten Wellen, aber sie können stundenlang anhalten und Menschen, die im Wasser schwimmen, in Gefahr bringen“, sagte Teresito Bacolcol vom Philippinischen Institut für Vulkanologie und Seismologie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die neuseeländischen Behörden warnten vor „starken und ungewöhnlichen Strömungen und unvorhersehbaren Flutwellen“ entlang der Küsten des gesamten Landes. Die Behörden in Japan halten die Tsunami-Warnung für die gesamte Pazifikküste weiterhin aufrecht. Wissenschaftler befürchten, dass Wellen hier mit einer Höhe von bis zu drei Metern auf die Küstenregionen treffen könnten.
Nach Russland-Erdbeben weiter Tsunami-Alarm und Überschwemmungen
Bei dem Beben in Russland handelte es sich um eines der stärksten Erdbeben der vergangenen Jahre. Es ereignete sich etwa 130 Kilometer vor der dünn besiedelten Küste Kamtschatkas, tief unter dem Meeresboden. Laut den Erdbebendiensten gab es bereits mehrere Nachbeben, das stärkste mit einem Wert von 6,9.
Die russische Katastrophenschutzbehörde teilte mit, ein Tsunami habe die Hafenstadt Sewero-Kurilsk getroffen und überflutet. 2000 Einwohner seien in Sicherheit gebracht worden. Die Behörden der Region Sachalin riefen für die Inselgruppe der Nordkurilen den Notstand aus. Aufnahmen aus Severo-Kurilsk auf den Kurilen vor der Küste Russlands zeigen Gebäude, die vom Meerwasser überflutet sind, wie die New York Times berichtete. (nana/dpa)