In der Ausstellung „fluid land scape“ von Monika Häußinger beim AÜW Kempten steht das Wasser im Mittelpunkt. Nicht als bloßes Motiv, es wird zur Erzählung über Wahrnehmung, über Bewegung, über das, was echt ist.
Kempten – Gezeigt werden die Arbeiten in der „Stadtsäge“ des AÜW in Kempten, wo das Allgäuer Überlandwerk Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren. Wasser stellt zum AÜW eine besondere Verbindung her, ist es doch eine nachhaltige Form der Energiegewinnung.
Foto-Ausstellung „fluid land scape“ in Kempten: Ohne künstliche Nachbearbeitung
Monika Häußingers Fotografien entstehen draußen, beim Gehen, beim Wandern, beim Schauen – und sie bleiben, was sie sind: fotografiert ohne Tricks und ohne künstliche Nachbearbeitung, nicht in der Manier polierter Werbeästhetik. Das sieht man. Und spürt man.
„Haubentaucher“ etwa ist ein Bild, das durch seine Reduktion fasziniert – und gerade darin stark ist. Wasser und Himmel verschmelzen in kühlen Grau- und Blautönen, irgendwo in der Mitte ein kleiner dunkler Punkt: der Vogel. Im Bild „Deep Blue“ dagegen schichtet sich Blau in feinen Nuancen – fast meditativ.
Andere Arbeiten zeigen Reflexionen, etwa in der Serie „Upside Down“, in der sich Bäume, Gräser und Licht im Wasser spiegeln. Mal in warmen Rottönen, mal in kühlem Blau. Am eindrücklichsten aber vielleicht: ein Bild mit Blick über das Wasser, eine Wolkendecke, ein Lichtloch – dazu der Titel, entlehnt von einem Song von Leonard Cohen: „There is a crack, a crack in everything. That’s how the light gets in.“ Mehr braucht es nicht. Natur, Sprache, Bedeutung – alles passt zusammen.
Echtheit als Haltung
„fluid land scape“ ist eine Einladung zum Innehalten. Keine Effekthascherei, kein schneller Reiz. Sondern das stille Staunen über ein Element, das sich immer wieder neu formt. Echtheit ist in dieser Ausstellung keine nostalgische Geste, sondern eine Entscheidung. Eine Haltung. Und damit vielleicht ein Statement in einer Zeit, in der die Welt sich mehr und mehr ins Künstliche verliert.
Öffnungszeiten und Gespräch mit der Künstlerin in der Ausstellung „fluid land scape“ in Kempten
Die Fotografien können bis zum 29. Mai besichtigt werden (Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 15.30, Freitag 8 bis 11.30 Uhr). Die Künstlerin ist an drei Ausstellungstagen persönlich vor Ort – am 17.5. (10 bis 14 Uhr), am 25.5. (14 bis 18 Uhr) und am 29.5. (16 bis 20 Uhr).
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