Im Schwangauer Kurpark wurde die erste Stempelstation des Ostallgäus eröffnet

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Zur Eröffnung der neuen Stempelstation im Kurpark Schwangau erschienen unter anderem (v.l.) Thomas Hennemann, Andreas Zasche, Stefan Rinke und Florian Hoffrohne. © Viola Hildt

Im Kurpark Schwangau wurde kürzlich die erste Stempelstation der Initiative „Bayern-Entdecker“ im Ostallgäu eröffnet.

Schwangau – „Bayern-Entdecker“ wurde vom Bayerischen Umweltministerium als Gewinnspiel ins Leben gerufen. In über 50 Gebieten hat das Ministerium Stempelstationen errichtet. Entsprechende Sammelkarten liegen an den Stationen aus oder können beim Ministerium kostenlos angefordert werden.

Jeder Teilnehmer kann eine Karte ausfüllen. Wurde die Karte an fünf Stationen gestempelt, kann man an einer Verlosung teilnehmen und ein Aufenthalt in einem der beiden bayerischen Nationalparks, entweder im Bayerischen Wald oder in Berchtesgaden, gewinnen. Das Ziel der Initiative ist es, auf Naturschätze in der Umgebung aufmerksam zu machen und die Lust auf Entdeckungsreisen vor der eigenen Haustüre zu wecken, so Thomas Hennemann, Gebietsbetreuer des Ostallgäuer Alpenrands.

Ostallgäu war bisher ein weißer Fleck

Unter den 50 Stempelstationen blieb das Ostallgäu bisher ein weißer Fleck. Im Jahr 2023 beschloss man, das zu ändern. Auch im Ostallgäu wollte man auf die Naturschätze hinweisen und kam schnell auf den Süden und damit auf Schwangau, so Hennemann. Denn gerade am Forggensee und im Kurpark in Schwangau gebe es wertvolle Flächen wie beispielsweise Halbtrockenrasen.

Für den Kurpark entschied man sich außerdem, da man die Menschen nicht in neue, unbekannte Gebiete bringen möchte, sondern in Gebiete, die bereits touristisch erschlossen sind. Weiter spricht für den Standort, die Nähe zum Parkplatz der Kristall-Therme Schwangau und die Nähe zum Kindergarten St. Rosso, die gut sei, um auch die nächste Generation Achtsamkeit und Respekt gegenüber der Natur zu lehren.

Ein „Naturjuwel“: Der Kurpark Schwangau

Die Gründung des Kurparks Schwangau geht auf die 1930er Jahre zurück und wurde vom Kur- und Verkehrsverein Schwangau in die Wege geleitet, erläuterte Schwangaus Bürgermeister Stefan Rinke. Bereits 1926 hat der Verein dafür gesorgt, dass Schwangau als Luftkurort anerkannt wird. Es war klar, dass ein Kurort einen Kurpark brauche, so Rinke.

Mit dem Ehberg hatte man einen geeigneten Standort gefunden. Im Jahr 1936 beschloss der Gemeinderat, den Gartenarchitekt Prof. Alwin Seifert mit der Planung des Landschaftsparks zu beauftragen. Als Inspiration diente dem Gartenarchitekten der 100 Jahre ältere Englische Garten im königlichen Schwanseepark. Prof. Seifert entwickelte einen Pflanzenplan für den Ehberg, in dem er insbesondere einheimische Bäume und Pflanzen priorisierte. Er erkannte schon damals, dass diese bei den lokalen Klima- und Bodenverhältnissen bessere Wachstumschancen hätten, erläuterte Rinke.

Nach Vorgabe von Prof. Seifert wurden von der Gemeinde Schwangau in Eigenregie mit vielen freiwilligen Helfern über 700 Gewächse gepflanzt. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde der rund 18 Hektar große Kurpark vor über 80 Jahren an Einheimische und Gäste übergeben. Bis heute habe der Kurpark seine ursprüngliche Natürlichkeit bewahrt, so Rinke. Das sei daran erkennbar, da sich hier über die Jahrzehnte wertvolle Naturschutzflächen gebildet hätten.

Dabei handle es sich um sogenannte Natura-2000-Gebiete. „Natura 2000 ist die Bezeichnung für ein Netz von Schutzgebieten in ganz Europa. Natura 2000 bedeutet Vielfalt der Natur, Intaktheit der Landschaft und Naturgenuss für uns alle. Die Gemeinde Schwangau bringt in dieses europäische Gemeinschaftsprojekt ihr wertvollstes Naturkapital ein. Dazu zählt auch das Naturjuwel Kurpark Schwangau“, sagte Rinke.

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