St. Eligius-Kapelle erstrahl wieder als Schmuckstück

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Sie ist jetzt wieder ein Schmuckstück in Burggen: die mustergültig restaurierte St. Eligius-Kapelle wurde wieder geweiht. © Gerhard Heiß

Nach gelungener Außenrenovierung ist die altehrwürdige St. Eligius-Kapelle in Burggen aus dem Jahre 1631 wieder geweiht worden. Alle Beteiligten freuten sich über die Rettung des oktogonalen Zentralbaus mit Kappengewölbe und zwiebelbekröntem Dachreiter.

Burggen – Um gedeihliches Wetter bitten die Priester seit dem 3. Mai wieder bei jedem Gottesdienst – und nun kam der lang ersehnte Landregen. Deshalb musste der geplante Feldgottesdienst bei der St. Eligius-Kapelle in Burggen in die Pfarrkirche St. Stephan verlegt werden, was die Festfreude nicht trüben konnte. Sämtliche Ortsvereine waren mit ihren Fahnenabordnungen vertreten, und die Musikkapelle Burggen sorgte mit der Schubert-Messe für eine würdige Gestaltung. Danach ging es in einem feierlichen Zug zur Weihe des Gotteshauses.

Pfarrer und Bürgermeisterin ist der Kutsche

Dabei durften auch die Pferde nicht fehlen, die alljährlich am ersten Advent bei ihrer Wallfahrt zum Pferde- und Viehpatron Eligius Gottes Segen erhalten. Sebastian Erhart und Günter Sprenzel hatten vor den Landauer-Wagen die Staatsprämienstute „Adele“ und Deckhengst „Ravondo“ eingespannt. In der Kutsche nahmen neben Pfarrer Thaddäus Biernacki auch Burggens Bürgermeisterin Sandra Brendl-Wolf und Altbürgermeister Joseph Schuster Platz.

Im Kostenrahmen geblieben

Burggens Kirchenpfleger Peter Hofmann zeigte sich erfreut, dass die mit viel Kunstsinn erfolgte Renovierung noch vor Corona von der Diözese Augsburg genehmigt und mit 60 Prozent bezuschusst worden war. Das wäre heute für dieses Kirchlein nicht mehr möglich, so Hofmann. Auch konnte die Kostenschätzung von 220 000 Euro eingehalten werden. 2500 Euro gab es vom Denkmalamt, und die Bürger spendeten über 15 000 Euro.

Corona kam dazwischen

Rückblick: Ursprünglich war im Jahr 2016 nur ein neuer Außenanstrich geplant gewesen. Doch dann entdeckte man den maroden Dachstuhl mit morschen Balken. Als man nach Untersuchungen, Baugenehmigung und der Zuschusszusage des Ordinariats beginnen wollte, kam die Corona-Pandemie dazwischen. So konnte erst im August 2023 begonnen werden.

Kostbarkeiten alter Handwerkskunst

Mit hohem Respekt und Einfühlungsvermögen für sakrale Bauten gingen Architekt Manfred Ullmann und die Handwerker an die Restaurierung. Bewährt hat sich dabei neben dem Gerüst das Notdach. Ein Sonderlob verdient die gelungene Restaurierung des Dachstuhls, dessen achteckige Konstruktion zu den Kostbarkeiten alter Handwerkskunst gehört. Stückweise wurden schadhafte Balken abgetragen und ausgetauscht. Handwerkliches Können war auch bei der Wiedereindeckung mit Biberschwanzplatten erforderlich. Mustergültig ebenso der neue Außenanstrich.

Bei Menschen setzt sich anderer Name durch

Zur Historie: Während des 30-jährigen Krieges wurde der Kapellen-Bau von Pfarrer und Dekan Gallus Thoma gestiftet und im Jahr 1631 geweiht. Thoma benannte die Kapelle ursprünglich Dreifaltigkeitskapelle. Über die Jahrhunderte setzte sich aber die Bezeichnung Eligiuskapelle, benannt nach dem Schutzpatron vor Viehseuchen, durch.
Im Jahr 1718 wurde die Kapelle um den quadratischen, kreuzgratgewölbten Chor erweitert, und 1732/33 schuf Joseph Fronwieser die Fassadenfresken.

Ein „in Stein gehauenes Gebet“

In seiner Predigt bezeichnete Pfarrer Thaddäus Biernacki die Kapelle als ein „in Stein gehauenes Gebet“. Solange sie die Botschaft Gottes künde, dürfte man eine zuversichtliche Hoffnung haben. „Gott wird uns nicht verlassen.“

Neben dem Segen des Pfarrers erhielt die Kapelle durch St. Petrus ausreichend den „Segen von oben“. Was Ludwig Hölzle zu der Bemerkung verleitete „jetzt ist sie eingeweiht und eingeweicht“. Nach der Segnung ging es zum Aufwärmen in die Turnhalle, wo die Musikkapelle, jetzt unter Leitung von Susi Furch, für Stimmung sorgte.

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