Russland leitet Touristen von Venezuela nach Kuba um – die schäumen vor Wut

Russische Touristen, die ihren Urlaub ursprünglich an den Stränden Venezuelas verbringen wollten, sehen sich aufgrund der erhöhten Spannungen zwischen den USA und der Regierung in Caracas zu Notlösungen gezwungen. Wie die "Financial Times" berichtet, leitet der große russische Reiseveranstalter Pegas seine Reisegäste von der venezolanischen Insel Isla Margarita nach Kuba um.

Hintergrund ist ein massiver Militäraufbau der USA in der Karibik, der in Venezuela die Sorge vor Angriffen und damit die Schließung des Luftraums für den internationalen Flugverkehr ausgelöst hat. US-Präsident Donald Trump hatte den venezolanischen Luftraum als „geschlossen“ erklärt und sogar angedeutet, dass „sehr bald“ auch Angriffe auf dem Landweg stattfinden könnten.

Urlaubs-Chaos für Russen: Kuba statt Karibik-Traum

Nach den Sanktionen infolge der russischen Invasion in der Ukraine 2022 erfreute sich die venezolanische Isla Margarita bei russischen Urlaubern großer Beliebtheit. Sie bot eine visumfreie Karibik-Alternative zum Westen, wie die "Financial Times" unterstreicht.

Nun jedoch wurden Reisende, die auf ihren Abflug warteten, informiert, dass Flüge nach Isla Margarita bis Ende Februar annulliert seien. Stattdessen bot Pegas seinen Gästen das ebenfalls russlandfreundliche Kuba als Ersatz an.

Eine Mitteilung des Reiseunternehmens, die von der "Financial Times" zitiert wird, erklärte die Umleitung mit der potenziellen Bedrohung für die Sicherheit ziviler Flugzeuge im venezolanischen Luftraum, die durch den Konflikt mit den Vereinigten Staaten verursacht werde.

Frust bei Touristen: „Wir sind in Kuba, ausgesetzt“

Die unfreiwillige Umleitung sorgt bei den Betroffenen für großen Unmut, da Kuba aktuell unter einer tiefen Wirtschaftskrise leidet, die von Stromausfällen und Engpässen geprägt ist.

In über Telegram verbreiteten Videos äußerten sich einige russische Touristen frustriert über die Zustände in ihrem Ersatzurlaub.

Ein Mann ist in einem Clip zu hören, wie er enttäuscht sagt: „Wir sind in Kuba im Moment, ausgesetzt.“

Besonders ärgerlich: Eine Familie, die 430.000 Rubel (etwa 5600 US-Dollar) für ein Fünf-Sterne-Hotel auf Isla Margarita bezahlt hatte, fand im kubanischen Ersatzhotel nach Angaben des Telegram-Kanals Mash kein heißes Wasser in allen Zimmern vor und der nahegelegene Strand sei nicht sandig gewesen.

Russisches Reiseunternehmern: „Wir hoffen auf Ihr Verständnis“

Die russischen Touristen stellten für die klamme venezolanische Regierung eine kleine, aber wichtige Devisenquelle dar. Ein Mitarbeiter der staatlichen Tourismusagentur Venezuelas erklärte gegenüber der "Financial Times", dass „die Arbeit im Tourismussektor in einem politisch instabilen Land ständige Ungewissheit bedeutet“.

Obwohl die meisten russischen Reisenden Kuba nicht grundsätzlich ablehnen, seien ihre Exkursionen durch die dortige Krise stark eingeschränkt. Das betroffene Reiseunternehmen bat auf Social Media um Verständnis: „Wir hoffen auf Ihr Verständnis. Das wurde nicht getan, um Ihren Traumurlaub zu verderben, sondern aus Sicherheitsgründen!“