Britischer Marine-General schlägt Alarm: Russische Spionageschiffe setzen Royal Navy unter Druck

Die Royal Navy steht unter Druck. Der Erste Seelord der Royal Navy, General Sir Gwyn Jenkins, hat nun eingeräumt, dass die Flotte durch die zunehmenden Aktivitäten russischer Kriegsschiffe, Spionageschiffe und U-Boote stark beansprucht wird. „Wir sind definitiv in einem Wettbewerb im Atlantik“, sagte Jenkins laut dem britischen „Telegraph“.

Die russische Marine, insbesondere die Nordflotte, habe trotz des Krieges in der Ukraine weiterhin ausreichende finanzielle Mittel erhalten. Dies verschaffe Russland einen Vorteil in diesem Bereich, erklärte er.

Britische U-Boote außer Gefecht

Besonders problematisch sei die mangelnde Verfügbarkeit der britischen Atom-U-Boote. Fast alle Astute-Klasse-Boote sind seit Jahren außer Betrieb, berichtet der „Telegraph“. Das U-Boot HMS Ambush habe beispielsweise mehr als drei Jahre im Hafen verbracht.

Auch die Schwesterschiffe Artful und Audacious seien seit über 950 Tagen wegen Wartungsarbeiten nicht einsatzbereit. Jenkins betonte, dass die Verbesserung dieser Situation seine oberste Priorität sei, da er mit dem aktuellen Zustand nicht zufrieden sei.

Der britische Marine-Chef General Sir Gwyn Jenkins (rechts im Bild) hat eingeräumt, dass die Royal Navy durch die zunehmenden russischen Aktivitäten stark beansprucht wird
Der britische Marine-Chef General Sir Gwyn Jenkins (rechts im Bild) hat eingeräumt, dass die Royal Navy durch die zunehmenden russischen Aktivitäten stark beansprucht wird picture alliance / empics | Stefan Rousseau

Neue Technologien gegen russische Bedrohung

Um auf die wachsende Bedrohung durch Russland zu reagieren, hat die Royal Navy das sogenannte Atlantic Bastion-Programm ins Leben gerufen. Dieses Projekt soll die Flotte mit autonomen Schiffen und künstlicher Intelligenz modernisieren. Künftige Kriegsschiffe wie die Type-26-Fregatten sollen durch Drohnen, Unterwasser-Gleiter und unbemannte Boote unterstützt werden. Mit diesen neuen Technologien sollen wichtige Unterseekabel und Gasleitungen geschützt werden, die laut britischen Verteidigungsbehörden potenzielle Ziele für russische Sabotage sein könnten.

Russische Spionageschiffe als Gefahr

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem russischen Spionageschiff Jantar, das sich regelmäßig in britischen Gewässern aufhält. Laut dem „Telegraph“ modernisiert Russland seine Flotte, um kritische Infrastruktur wie Unterseekabel anzugreifen. Die Jantar soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Zuletzt soll das Schiff sogar einen Laser auf britische Aufklärungsflugzeuge gerichtet haben.

Das russische Spionageschiff Jantar
Das russische Spionageschiff Jantar STEFAN ROUSSEAU/POOL/AFP via Getty Images

Drohnenboote als Antwort

Die Royal Navy setzt auch auf neue Drohnenboote wie den „Rattler“, um auf die russische Bedrohung zu reagieren. Diese kleinen, ferngesteuerten Boote können mit Maschinengewehren ausgestattet werden und dienen sowohl zur Überwachung als auch zur Unterstützung von Soldaten.

Sie wurden innerhalb von nur 83 Tagen entwickelt und basieren auf den Sea-Baby-Drohnen der Ukraine, die bereits erfolgreich russische Schiffe im Schwarzen Meer angegriffen haben. Sieben dieser Boote sind bereits im Einsatz, und es sollen weitere gebaut werden. In Zukunft könnten diese Drohnen sogar mit Raketen ausgestattet werden.