Europa will eine stärkere Rolle bei der Sicherung der Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand übernehmen. Großbritannien und Frankreich treiben dazu Pläne für eine multinationale Truppe voran, die die ukrainische Armee stärken und ein Friedensabkommen absichern soll.
Laut „Independent“ arbeitet auch Großbritannien bereits an der Umsetzung, obwohl Russland solche Einsätze als „inakzeptabel“ ablehnt.
Multinationale Truppe zur Unterstützung der Ukraine
Die Pläne sehen vor, tausende alliierte Soldaten in ukrainischen Städten zu stationieren, um die Armee zu trainieren und als Abschreckung gegen Russland zu dienen. Der „Independent“ berichtet, dass die Initiative aus monatelangen Gesprächen zwischen der Ukraine der sogenannten „Koalition der Willigen“ hervorgegangen ist.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, eine Taskforce arbeite daran, konkrete militärische Zusagen zu formulieren. Ziel sei es, die ukrainische Armee wieder voll einsatzfähig zu machen.
Beteiligung von 20 Ländern geplant
Macron zufolge sollen rund 20 Länder an der Mission beteiligt sein. Großbritannien hat bereits über 100 Millionen Pfund für den Einsatz bereitgestellt. Paris plant die Stationierung eigener Truppen in Städten wie Kiew oder Odessa.
Die USA und auch Deutschland lehnen eine eigene Truppenentsendung weiterhin ab. Wer sich wirklich mit Bodentruppen beteiligen würde, bleibt weiter unklar. Russland lehnt eine Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine vehement ab und hat bereits mit Konsequenzen für einen solchen Fall gedroht.
Selenskyj bespricht Stand der Friedensverhandlungen mit Europäern
Um den aktuellen Stand der Verhandlungen zu besprechen, wollen die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine am Montag in London zusammentreffen, wie der französische Präsident Emmanuel Macron ankündigte.
Er verurteilte zugleich den "Eskalations-Pfad" Moskaus. "Wir müssen weiterhin Druck auf Russland ausüben, um es zum Frieden zu zwingen", erklärte Macron. In London solle der aktuelle Verhandlungsstand besprochen werden. Ein Sprecher der Bundesregierung bestätigte die Teilnahme von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an dem Treffen in der britischen Hauptstadt.
US-Entwurf als Grundlage
Grundlage der derzeit stattfindenden Verhandlungen ist ein vor rund drei Wochen von den USA vorgelegter Ukraine-Plan. Ein ursprünglicher Entwurf, der als sehr Moskau-freundlich galt, wurde auf Drängen der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten in zentralen Punkten überarbeitet - es zeichnet sich aber weiter keine grundlegende Einigung ab.