Die Erweiterungspläne für das Krankenhaus Weilheim erhitzen die Gemüter. Erst 2026 sollen belastbare Zahlen zu den Kosten vorliegen.
Manuela Vanni (Unabhängige/Peißenberg) hat eine Sonder-Kreistagssitzung im Januar zum Thema Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH beantragt. Im Vorfeld der Debatte über den Antrag hat das Landratsamt gestern eine lange Stellungnahme zum Thema veröffentlicht. Zum genannten Zeitpunkt, heißt es in dem von Landrätin Andrea Jochner-Weiß unterzeichneten Schreiben, sei „die wichtige Diskussion zur weiteren Zukunft des Weilheimer Krankenhauses verfrüht“. Deswegen soll das Thema erst diskutiert werden, wenn „elementare Entscheidungen“ anstehen und die „notwendigen Fakten“ vorliegen.
Schon lange mehr Betten betrieben
Dieser Vorschlag findet auch die Zustimmung von Thomas Lippmann, Geschäftsführer der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH. Er kann die derzeitige Aufregung nicht ganz nachvollziehen. Mit der Aufstockung der Zahl der Planbetten in Weilheim von 169 auf 250 sei lediglich der Ist-Zustand in die offizielle Krankenhausplanung aufgenommen worden. Im Gegenzug wurden im Krankenhausplan für das Gesundheitszentrum in Schongau nur noch 40 voll- und zehn teilstationäre Planbetten festgeschrieben.
In Weilheim werden schon länger deutlich mehr Betten betrieben, als im Krankenhausplan stehen. Ganz einfach, weil seit der Schließung des Schongauer Krankenhauses mehr Patienten behandelt werden müssen. Deswegen wurden die Container auf dem Hof, die der Landkreis ursprünglich anschaffte, um während der Sanierung des Weilheimer Krankenhauses weiter Patienten behandeln zu können, nach Ende der Arbeiten weiter genutzt.
Nun stehen Mittel vom Land in Aussicht
Mit der Aufstockung der Planbettenzahl auf das heute schon genutzte Niveau habe sich nun allerdings die Möglichkeit ergeben, Investitionskosten vom Freistaat für eine dauerhafte bauliche Lösung zu schaffen, so Lippmann. Im Dezember habe man ein Beratungsgespräch im Gesundheitsministerium, wo man sich über die aktuellen Fördermöglichkeiten informieren will.
Danach soll ein Planer beauftragt werden, ein Konzept zu entwickeln, wie ein Neubau so realisiert werden könne, dass nahezu kein Eigenanteil des Landkreises fällig werde. Dabei solle untersucht werden, ob eine Aufstockung des Gebäudes vielleicht doch möglich wäre, so Lippmann. Zudem soll das vor einigen Jahren vom Landkreis zum Millionenpreis erworbene Gelände direkt neben dem Krankenhaus an der Alpenstraße in die Planungen einbezogen werden.
Lippmann: „Kenne die Finanzlage des Landkreises“
Lippmann stellte klar, dass die Planungen keine Erfüllungen eines großen Wunschkonzertes werden sollen, sondern auf die maximale Förderquote ausgerichtet werden: „Ich kenne die Finanzlage des Landkreises.“ Er rechnet damit, dass frühestens im dritten Quartal 2026 erste belastbare Ergebnisse vorliegen könnten.
Das deckt sich mit den Aussagen im Brief der Landrätin an Manuela Vanni: „Bis zum Quartal III/26 ist mit einer soliden Kostenschätzung zu rechnen, die dann zu der von Ihnen gewünschten sachlichen und faktenbasierten Diskussion im Kreistag vorgelegt werden soll.“ Dann soll also feststellen, ob und in welcher Höhe doch noch Kosten für den Ausbau des Weilheimer Krankenhauses beim Landkreis landen werden. Die Landrätin regt an, Vanni solle ihren Antrag so umformulieren, dass erst im Sommer über das Vorhaben diskutiert werden soll. Ob sie darauf eingeht, wird sich am Freitag zeigen.