- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: 13-Jährige hacken Kiosk-Besitzer Finger ab: So lief die Bluttat von Dortmund ab
Nach einer schweren Gewalttat zweier 13-jähriger Kinder diskutiert die Community heftig über Jugendgewalt und staatliche Verantwortung. Viele User fordern Konsequenzen und stellen die Frage, ob die bestehenden Strafgrenzen für Kinder noch angemessen sind. Andere betonen die Bedeutung von Prävention und Kinderschutz. Kontrovers diskutiert wird auch die Rolle der Migrationspolitik sowie das Zusammenspiel von Justiz, Schule und Sozialarbeit. Immer wieder wird der Ruf nach entschlossenerem staatlichem Handeln laut – verbunden mit der Sorge, gesellschaftliche Ursachen von Gewalt gerieten dabei aus dem Blick.
Kritik an Migrations- und Integrationspolitik
Nach Bekanntwerden, dass es sich bei den tatverdächtigen Kindern um einen syrischen Schüler und einen deutsch-bulgarischen Jungen handelt, haben viele Leser die Diskussion auf die Integrationspolitik ausgeweitet. In den Kommentaren wird über unzureichende Wertevermittlung, mangelnde gesellschaftliche Einbindung und die Rolle der Familien spekuliert. Diese Reaktionen zeigen ein wachsendes Misstrauen gegenüber der Fähigkeit des Staates, Integration und Sicherheit zugleich zu gewährleisten. Experten betonen, dass die Ursachen für Kindergewalt meist im sozialen und familiären Umfeld liegen – nicht in der Herkunft. Laut aktueller Analyse des Landeskriminalamts NRW und der Universität Köln hat sich die Zahl der unter 14-jährigen Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten in NRW seit 2013 mehr als verdoppelt. Die Entwicklung betrifft Kinder mit und ohne Migrationshintergrund.
"Jetzt wird es wieder auf die sozialen Medien geschoben. Dabei liegt es einzig und allein an der Erziehung und dem Hintergrund dieser Kinder. Aber den Elefanten im Raum nennt man ja nie. Man könnte ja ein reales Bild unserer Gesellschaft bekommen, und wie sie sich dank mancher so negativ verändert hat." Zum Originalkommentar
"Die Bundesregierung wird auch hier nichts unternehmen und alles weiterlaufen lassen. Unglaublich. Die Familien von beiden gehören rückgeführt. Aber mit der CDU und der SPD wird es nie dazu kommen." Zum Originalkommentar
Kritik an Strafmündigkeitsregelungen
Viele Leser hinterfragen, dass strafunmündige Kinder nach Gewalttaten wieder in ihre Familien zurückkehren. Sie empfinden die geltende Rechtslage als unzureichend und fordern Konsequenzen auch für Jüngere. Nach deutschem Strafrecht sind Kinder unter 14 Jahren nicht schuldfähig; strafrechtliche Sanktionen sind ausgeschlossen. Stattdessen greifen pädagogische und familiengerichtliche Maßnahmen. Fachleute warnen vor einer Absenkung des Strafmündigkeitsalters, da Kinder in diesem Alter die Folgen ihres Handelns oft noch nicht vollständig überblicken. Dennoch zeigt der Fall, dass gesellschaftliche Erwartungen und rechtliche Grenzen zunehmend auseinandergehen – insbesondere, wenn Kinder schwere Gewalt anwenden.
"Die wussten doch genau, was sie tun und wussten auch genau, dass ihnen keine Strafe droht da noch keine 14 Jahre al. Hier sollte sich dringend etwas ändern. Heutige 12-Jährige sind anders als 12-Jährige vor 50 Jahren - zumal sie mit 16 wählen sollen?" Zum Originalkommentar
"Man muss doch die Strafmündigkeit nicht herabsetzen. Derartige Täter kommen in eine spezielle Einrichtung (kein Gefängnis) und werden dort psychologisch betreut, bis sie 14 sind. Dann kommen sie raus, in der Hoffnung, nicht mehr kriminell zu sein. Wenn sie dann doch wieder straffällig werden, wandern sie ins Gefängnis." Zum Originalkommentar
"Es gibt Länder, in denen der Staat die Meinung hat, wenn jemand, auch wenn er noch Kind oder Jugendlicher ist, jemand anderen schwer verletzen oder gar umbringen kann wie ein Erwachsener, dann kann er auch strafrechtlich wie ein Erwachsener behandelt werden ..." Zum Originalkommentar
Kritik an staatlicher Sicherheits- und Justizpolitik
Der Umgang der Behörden mit den beiden strafunmündigen Tatverdächtigen stößt bei vielen Lesern auf Unverständnis. Sie fordern klarere und schnellere Reaktionen des Staates sowie besseren Schutz für potenzielle Opfer. Tatsächlich sind Polizei und Jugendhilfe bei solchen Fällen rechtlich stark gebunden. Jugendämter können Auflagen und Betreuung anordnen, aber keine Freiheitsentziehung. Zugleich sehen sich Länder und Kommunen mit steigenden Fallzahlen und knappen Ressourcen konfrontiert. Der Eindruck einer überforderten Justiz verweist damit auf ein strukturelles Problem: Prävention, Strafverfolgung und Sozialarbeit greifen oft nicht ineinander, obwohl gerade das bei Kindergewalt entscheidend wäre.
"Nach Rücksprache mit dem Notdienst des Jugendamtes sind die beiden Macheten-Angreifer ihren Eltern beziehungsweise der Großmutter übergeben worden. Auch wenn die Täter noch strafunmündig sind, was haben die auf freiem Fuß zu sein? Will man warten, bis sie eine weitere Straftat begehen? Solche Typen gehören weggesperrt." Zum Originalkommentar
"Der Hauptaufgabe schlechthin, nämlich Sicherheit, kommt unser Staat nicht mehr nach und überlässt seine Bürger einem Schicksal, das es nicht gewählt hat." Zum Originalkommentar
Sarkasmus zur gesellschaftlichen Lage
Ein Teil der Leser reagiert mit Ironie und Spott auf die Tat und deren Folgen. Diese sarkastischen Äußerungen richten sich vor allem gegen eine Politik, die vielen als handlungsunfähig erscheint.
"Ich bin beruhigt. Nur ein Bagatelldelikt! Die beiden hochqualifizierten "Lausbuben" bezahlen später mal meine Rente. Danke!!!" Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber gesellschaftlichen Ursachen
Einige Leser verweisen auf tiefere gesellschaftliche Ursachen der Gewaltentwicklung. Genannt werden Überforderung von Familien, fehlende Grenzen in der Erziehung und der Einfluss digitaler Medien, die Aggression normalisieren. Studien des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen und der Universität Köln stützen diesen Befund: Konflikte unter Kindern eskalieren häufiger und schneller, Gewalt wird früher eingeübt. Die Forschung zeigt auch, dass die Ursachen selten monokausal sind – sie reichen von sozialer Unsicherheit über familiäre Instabilität bis hin zu schulischen Belastungen.
"Das Problem ist eher nicht das Alter, sondern die Sozialisation." Zum Originalkommentar
"Wir müssen nicht nur über Strafen reden, sondern auch über Gewalt. Gewalt im Fernsehen. Gewalt bei Konsolenspielen. Hier muss ganz dringend angesetzt werden." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Ein Teil der Kommentare enthält Verständnisfragen oder Randbeobachtungen, die zeigen, wie groß die Unsicherheit über rechtliche Begriffe und Hintergründe ist.
"Wenn Vorurteile immerzu bestätigt werden, kann man dann irgendwann von „deduktivem Ableiten“ statt Vorurteilen sprechen?" Zum Originalkommentar
Wie sehen Sie die Lage nach diesem brutalen Überfall? Sollte das Strafalter in Deutschland gesenkt werden oder sind andere gesellschaftliche Maßnahmen wichtiger? Diskutieren Sie mit!