Die hohen Preise auf Weihnachtsmärkten lösen Diskussionen aus. Insbesondere die Kosten für Speisen und Getränke werden kritisiert.
Freiburg – Die Vorweihnachtszeit bringt nicht nur Lebkuchen und Glühwein, sondern auch die jährliche Debatte über die Preise auf Weihnachtsmärkten. Die gestiegenen Preise sorgen nämlich auf den Weihnachtsmärkten für reichlich Kritik. So sorgte beispielsweise eine spiralförmig geschnittene Kartoffel für sechs Euro auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt für Diskussionen in den sozialen Medien.
Ein Facebook-Beitrag von Freiburger-Nachrichten.de zeigt lange Schlangen vor einem Stand auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt, an dem sogenannte „Kartoffel-Twister“ verkauft werden. Im Video wird der Preis von sechs Euro eingeblendet. Trotz der Kritik an der Preisgestaltung stehen viele Besucher vor dem Stand an. In den Kommentaren hagelt es dennoch Kritik – einige Nutzer äußern Unverständnis über die hohen Preise.
Sechs-Euro-Kartoffel empört Besucher auf dem Weihnachtsmarkt
Unter dem Facebook-Beitrag entwickelte sich schnell eine teils hitzige Debatte. Viele Nutzer reagierten mit Unverständnis auf den Preis und riefen zu Konsumverzicht auf. Ein Nutzer kommentierte: „Einfach nicht kaufen, bis sie es merken. Leider geht das nicht überall, aber hier kann man ruhig konsequent sagen: Nö, kaufe ich net.“
Ein anderer Nutzer äußerte grundsätzliche Kritik an den steigenden Kosten auf Weihnachtsmärkten und kündigte persönlichen Verzicht an: „Eine Kartoffel für sechs Euro, ne, die können sie selbst essen. Ich habe mich dieses Jahr dazu entschlossen, keinen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Mir keinen Weihnachtssüßkram zu kaufen. Ist mir einfach alles zu teuer. Ich lasse es im Regal. Geht auch ohne Zimtsterne und Co.“
Steigende Kosten treiben Preise auf Weihnachtsmärkten nach oben
Viele Weihnachtsmärkte stehen in diesem Jahr unter finanziellem Druck. Steigende Energiepreise, höhere Personalkosten und erhöhte Gebühren für Standplätze verteuern den Betrieb zahlreicher Stände. Betreiber geben an, die gestiegenen Ausgaben zumindest teilweise an die Besucher weitergeben zu müssen. Für Verbraucher bedeutet das spürbar höhere Preise für Speisen und Getränke.
So verwies auch eine Nutzerin unter demselben Facebook-Post auf zusätzliche Kosten für Personal, Energie und Standgebühren sowie auf die Organisation und Sicherung der Weihnachtsmärkte. Sie kommentierte: „Mein Gott, immer dieses Gemecker, das ganze Jahr über. Dann bleibt zu Hause. Ihr bezahlt eben nicht nur die Kartoffel, sondern auch das Personal, welches sich euer Gemecker anhören darf, den Strom, die Standgebühr etc. und die Sicherung der Weihnachtsmärkte wird von der Stadt bezahlt, natürlich holen die sich das Geld über die Standmiete auch wieder.“
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Zwischen drei und sechs Euro: So stark variieren Glühweinpreise in Deutschland
Auch bei Heißgetränken haben viele Anbieter die Preise angehoben, vor allem in größeren Städten und Landeshauptstädten. Besonders Glühwein ist teurer geworden. Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Becher 4,54 Euro zuzüglich Pfand. Das geht aus einer aktuellen Erhebung von Coupons.de hervor. Das entspricht einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Plus von knapp 15 Prozent gegenüber 2023. Ähnliche Preisentwicklungen zeigen sich bei Punsch, warmen Snacks und klassischen Marktgerichten wie Bratwurst oder gebrannten Mandeln.
Laut dem Stern bestehen bei den Glühweinpreisen deutliche regionale Unterschiede. Besonders hoch sind die Preise in Großstädten. In München kostet ein Becher stellenweise zwischen fünf und sechs Euro. Traditionelle Weihnachtsmarkt-Standorte wie Nürnberg bewegen sich hingegen näher am Durchschnitt. Vor allem in stark frequentierten Metropolen wie Hamburg, Köln und Berlin liegen die Preise über dem Niveau kleinerer Städte.
Deutlich günstiger ist Glühwein in kleineren Orten. Im erzgebirgischen Zwönitz verlangen viele Stände laut Angaben rund drei Euro pro Becher. Damit liegt der Preisunterschied zwischen günstigen und teuren Standorten bei etwa drei Euro. Als Grund für die Preissteigerungen nennen Stand- und Marktbetreiber laut Stern vorwiegend gestiegene Stromkosten sowie höhere Ausgaben für Sicherheit und Organisation. (Quellen: Facebook, Freiburger-Nachrichten.de, Stern, Coupons.de) (jal)
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