CEO warnt: Psychische Belastungen bringen Unternehmen an ihre Grenzen

Immer mehr Beschäftigte in Großbritannien fallen wegen psychischer Probleme aus – und das setzt Firmen zunehmend unter Druck. IT-Chefin Emma Carter aus Bristol leitet laut "I Paper" ein Team von 30 jungen Angestellten und erlebt täglich, wie schwer es ist, zwischen Fürsorge und Geschäftsbetrieb zu balancieren. 

Steigende Krankmeldungen bringen Arbeitgeber in Großbritannien an ihre Grenzen

"Wir wollen alle unterstützen, aber uns fehlt schlicht die Kapazität", sagt sie. "Unsere Kunden erwarten Leistung – und jede Fehlzeit wirkt sich direkt auf die Produktivität aus." Carter ist eine von vielen Führungskräften, die mit der sogenannten "Inaktivitätskrise" im Vereinigten Königreich konfrontiert sind. 

Laut einem aktuellen Bericht ist Krankheit inzwischen einer der Hauptgründe, warum über ein Fünftel der erwerbsfähigen Bevölkerung nicht arbeitet oder keine Arbeit sucht. Die Autoren fordern staatliche Standards für gesunde Arbeitsplätze und eine bessere Verzahnung von Arbeitgebern, Gesundheitsdiensten und Prävention.

junge Frau überfordert
Längere Wartezeiten im staatlichen Gesundheitssystem (NHS) verschärften die Situation (Symbolbild). Getty Images

Unternehmen machen das Gesundheitssystem verantwortlich

Doch viele Chefs fragen sich, wie viel Verantwortung Unternehmen überhaupt tragen können. "Wir sehen viel mehr Mitarbeiter mit komplexen psychischen und körperlichen Problemen als vor der Pandemie", sagt Personalvermittlerin Ashlea Fisher laut "I Paper"

Längere Wartezeiten im staatlichen Gesundheitssystem (NHS) verschärften die Situation zusätzlich. "Wir wollen helfen, aber professionelle Unterstützung kostet Geld – und Unternehmen sind überlastet", betont Fisher.

So lässt sich Stress am Arbeitsplatz frühzeitig erkennen und abfedern

Eine Expertin erklärt, wie Beschäftigte reagieren können, wenn die Belastung auf der Arbeit zu groß wird.

  • Erkennen: Zunächst wahrnehmen, dass etwas nicht stimmt – das ist der wichtigste Schritt.
  • Auslöser finden: Den Alltag bewusst beobachten – was stresst wirklich? Eine Mail, Unterbrechungen, Zeitdruck?
  • Darüber sprechen: Mit Kolleginnen und Kollegen offen reden und gemeinsam Lösungen suchen. Auch das Gespräch mit der Führungskraft ist entscheidend, um Überforderung vorzubeugen.