Vor über 20 Jahren zog der Moosburger Christkindlmarkt vom „Plan“ zum Zehentstadel um. Nun gibt es Ideen für eine Rückkehr. Doch dafür wäre ein Kraftakt nötig.
Moosburg – Zieht der Moosburger Christkindlmarkt vom Zehentstadel wieder zurück auf den „Plan“? Geht es nach einem Antrag der Freien Wähler, soll genau das ab dem Advent 2026 passieren und so an frühere Traditionen angeknüpft werden. Bevor es dazu kommt, dürften aber erst noch die Stadträte beraten – und die Bürger befragt werden.
Es war im Jahr 2002, als der Moosburger Christkindlmarkt auf den Parkplatz am Zehentstadel und ins Innere des historischen Gebäudes verlagert wurde. Zuvor hatte es, so erinnern sich Verantwortliche der Stadt, Beschwerden von Hobbykünstlern und anderen Beteiligten gegeben, dass es am „Plan“ – dem zentralen Marktplatz am Kastulusmünster – zu kalt und ungemütlich sei. Hintergrund: Damals verfügte die Stadt noch nicht über die heutigen Verkaufshütten, sondern griff zum Teil auf offene Verkaufsstände zurück, teils auf „wurmstichige, brüchige Uralt-Holzhütten“, wie Bauhofleiter Martin Holzner es formuliert.
Auch Bürgermeister Josef Dollinger kann noch ein Lied von der Eiseskälte am Christkindlmarkt auf dem „Plan“ singen: Er war damals unter anderem als Nikolaus verkleidet unterwegs. „Der Zehentstadel bietet einfach ein geschützteres Ambiente“, sagt Dollinger. Laut dem Ortschef, der in beiden Standorten Vorteile sieht, „diskutieren wir den Umzug schon länger“. Bislang scheitere es an den nötigen Verkaufsbuden. „Wir müssten nochmal bis zu 15 Buden bauen oder kaufen, was allerdings allein gut 90.000 bis 95.000 Euro an Materialkosten verschlingen würde.“ Für den „Plan“ spreche, „dass er jetzt schön hergerichtet ist und die komplette Infrastruktur da ist“.
Weil er selbst hin- und hergerissen ist, will Dollinger nun bei Fresh-Stadtrat und Digitalisierungsreferent Benedict Arya Gruber eine Online-Umfrage in Auftrag geben, in der die Moosburger ihren favorisierten Standort nennen können. Das Ergebnis soll dann als Basis für die Beratung im Stadtrat dienen. Unabhängig davon spricht sich Dollinger dafür aus, schon einmal vorsichtshalber die 90.000 Euro in den Haushalt einzustellen, um entsprechend reagieren zu können.
Für Reinhard Lauterbach, der den FW-Antrag als Fraktionsvorsitzender verschickt hat, ist die Sache klar: Der Christkindlmarkt sei „am Plan über viele Jahre hinweg ein prägender Bestandteil des vorweihnachtlichen Stadtbilds“ gewesen. Die derzeitige Aufteilung am Zehentstadel hingegen mit ihrer Trennung zwischen Innen- und Außenbereich sowie Handwerks- und Gastroständen weiche von dieser traditionellen Form ab „und wird von vielen Besucherinnen und Besuchern als weniger stimmig wahrgenommen“. Eine Rückkehr auf den „Plan“ stärke das historische Zentrum und vertiefe die Bindung der Bürgerschaft an „ihren“ Christkindlmarkt.
Synergien für den Handel und die Gastronomie erhofft
Als weiteres Argument führen die Freien Wähler die enge räumliche Verknüpfung mit der Innenstadt an. Weihnachtsmärkte entfalteten ihre größte Wirkung, wenn sie unmittelbar an den innerstädtischen Handel und die Gastronomie angebunden seien. Der neu gestaltete Plan mit seiner Nähe zu Geschäften und Lokalen biete dafür ideale Voraussetzungen.
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Martin Holzner findet die Idee, auf den „Plan“ zurückzukehren, gut, wie er sagt. Auf die Frage, ob der Moosburger Bauhof im Falle eines positiven Beschlusses der Stadträte bis zum nächsten Advent die benötigten Buden herstellen könnte, antwortet er: „Zehn, 15 Buden im kommenden Jahr zu bauen, wird sportlich – aber das könnte man schon machen.“ Aus Sicht von Reinhard Lauterbach wären die neuen Buden eine Investition in die Zukunft und eine Möglichkeit, „bei Bedarf auch andere städtische Veranstaltungen mit einheitlichen Buden auszustatten, was die Flexibilität der Stadt bei der Ausrichtung von Märkten und Festen erhöht“.
Gut zu wissen
Der diesjährige Moosburger Christkindlmarkt findet definitiv noch am Zehentstadel statt. Eine Übersicht über alle Christkindlmärkte im Landkreis Freising finden Sie hier.