Die Stadt Moosburg hat ihren „Plan“ zurück. Am Freitag wurde der erneuerte Platz in der Stadtmitte feierlich wiedereröffnet. Bürgermeister Josef Dollinger betonte, dass diese Version ein Kompromiss sei und hatte eine Botschaft für die, die zuletzt über den „Plan“ hergezogen haben.
Moosburg – Das Wetter passte nicht wirklich zu der heiteren Stimmung, mit der zahlreiche Moosburger am Freitagvormittag auf den „Plan“ gekommen waren. Mit einem Festakt wurde der komplett erneuerte Platz in der Moosburger Stadtmitte wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Bürgermeister Josef Dollinger kündigte an, dass diese Baumaßnahme der letzten eineinhalb Jahre nur der Anfang ist für die schrittweise Neugestaltung des Moosburger Zentrums.
Der Bürgermeister stellte das Projekt vor mit seinen beeindruckenden Zahlen. Auf 5100 Quadratmetern Gesamtfläche wurden 4600 Quadradmeter gepflastert. Unterschiedliche Farben der Granitsteine machen den Platz bunter und lebendiger, wie auch der begehbare Brunnen, der als Badetreff für Kinder schon zum Ende des Sommers freigegeben worden war.
An den drei Zufahrtsmöglichkeiten zum Platz gibt es versenkbare Poller, mit denen Veranstaltungen oder Märkte geschützt werden können. An normalen Tagen befinden sich 25 Parkplätze auf dem Platz. Dollinger sagte bei der Eröffnung auch, „dass ich parkende Autos lieber eine Etage tiefer gesehen hätte“. In der Demokratie sei es aber selbstverständlich, Entscheidungen der Mehrheit mitzutragen. Der Stadtrat hat sich viel Arbeit gemacht für die Detailentscheidungen. Der Rathauschef betonte, dass „diese Neugestaltung eine Kompromisslösung ist. Wir haben versucht, eine möglichst große Multifunktionalität zu erreichen.“
Für das Landschaftsarchitektenbüro Schegk sprach Johannes Wendlinger und machte deutlich, dass das Ergebnis so schön geworden ist wie erhofft. Als Gastgeschenk brachte er einen Rosenbusch mit für die Dreirosenstadt Moosburg. Unterdessen erinnerte Rudolf Hadersdorfer von der Baufirma an die Besonderheiten: „Wenn man mehr als 50 Zentimeter in den Untergrund kam, fand man sofort Knochen und manchmal auch Skelette. Jeder Knochen bedeutete einen Baustopp, aber wir haben keinen einzigen versteckt.“ In dem Zusammenhang kritisierte Bürgermeister Dollinger, dass im Rahmen der archäologischen Untersuchungen teilweise überzogene und unverständliche Forderungen gestellt wurden. Aber auch diese Punkte habe man mit vielen Gesprächen zufriedenstellend klären können.
Die Stadt Moosburg hat viel Geld in die Hand genommen, um den „Plan“ schöner und die Innenstadt attraktiver zu machen. Von den Gesamtkosten in Höhe von 5,3 Millionen Euro bekam die Stadt etwa 2,4 Millionen Zuschuss aus der Städtebauförderung. Für die finanziell nicht auf Rosen gebettete Dreirosenstadt blieb eine große Investition, mit der man die Heimat lebenswerter machte. Der Bürgermeister nutzte die Wiederöffnung für den Appell, das Neue nicht schlecht zu reden. In sozialen Netzwerken hätten Bürger teilweise unsachlich über den „Plan“ hergezogen. Er wünscht sich, dass die Moosburger ab sofort mit dem Gefühl über den Platz gehen, dass hier etwas Positives entstanden ist.