Das Wechselfenster für Kfz-Versicherungen schließt Ende November. Wer jetzt seinen Tarif überprüft oder den Anbieter wechselt, kann massiv sparen, auch weil die Kfz-Beiträge erneut gestiegen sind – in den vergangenen drei Jahren insgesamt um fast 50 Prozent. Umso wichtiger ist es, die eigene Police rechtzeitig zu prüfen und unnötige Kosten zu streichen.
Verivox hat eine neue Modellstudie vorgestellt, die zeigt wo genau Sie beim ausfüllen des Vertrages einen Haken setzen sollten und wo lieber nicht.
Modellfall zur Orientierung
Verivox hat die Tarife eines 45-jährigen Golf-Fahrers aus Berlin untersucht. Er fährt 15.000 Kilometer pro Jahr, hat Schadenfreiheitsklasse 14 und vollkaskoversichert sein ein Jahr altes Fahrzeug. Für genau diesen Typ Fahrer zeigen die Berechnungen: Drei kleine Vertragsänderungen senken den Beitrag um bis zu 42 Prozent, das entspricht 979 Euro pro Jahr.
1. Hebel: Selbstbeteiligung anpassen
Viele Versicherte zahlen aktuell noch Tarife ohne Selbstbeteiligung. Laut Verivox ist genau hier das größte Einsparpotenzial versteckt.
Wird im Vertrag eine marktübliche Selbstbeteiligung gewählt, sinkt die Jahresprämie im Schnitt spürbar. Empfohlen wird ein Eigenanteil von 300 Euro in der Vollkasko und 150 Euro in der Teilkasko. Das bringt bereits rund 28 Prozent Ersparnis, im Modellfall sogar 564 Euro pro Jahr.
Wer den Selbstbehalt noch weiter anhebt, spart theoretisch zusätzlich. Allerdings steigt dann das Risiko im Schadenfall deutlich. Verivox warnt deshalb vor übertrieben hohen Selbstbeteiligungen. Das Verhältnis zwischen Risiko und Ersparnis passe bei 300 und 150 Euro meist am besten.
2. Einmal zahlen statt jeden Monat
Die zweite Stellschraube ist die Zahlungsweise. Viele Versicherte zahlen monatlich, was auf das Jahr gerechnet teurer ist.
Wer den Gesamtbeitrag einmal jährlich überweist, spart im Schnitt weitere acht Prozent.
Zum Vergleich
• jährlich statt vierteljährlich: minus sieben Prozent
• jährlich statt halbjährlich: minus vier Prozent
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3. Werkstattbindung bringt im Schnitt 12 Prozent
Viele Versicherer bieten Tarife mit Werkstattbindung an. Wer nach einem Schaden in Partnerbetrieben reparieren lässt, zahlt weniger Beitrag.
Im Durchschnitt reduziert sich die Prämie so um zwölf Prozent. Für Autofahrer, die nur selten Schäden haben, kann sich das lohnen. Wer jedoch unbedingt in einer Wunschwerkstatt reparieren möchte, sollte vorab Preise vergleichen.
Weitere Sparhebel: Laufleistung und Fahrerkreis
Sind Selbstbeteiligung, Zahlungsrhythmus und Werkstattwahl optimiert, geht es ans Feintuning. Zwei Faktoren wirken besonders stark.
Kilometerleistung reduzieren
Schon 10.000 Kilometer weniger im Jahr machen rund 23 Prozent Beitragsunterschied aus. Wer statt 25.000 nur 15.000 Kilometer fährt, spart mehrere hundert Euro.
Jungfahrer streichen
Fahranfänger erhöhen das Unfallrisiko statistisch deutlich. Wer junge Fahrer aus dem Vertrag nimmt, kann im Schnitt bis zu 51 Prozent sparen.
Jetzt handeln
Der Versicherungswechsel zum Jahresbeginn ist die beste Chance für niedrigere Beiträge. Schon diese drei einfachen Vertragsänderungen reichen aus, um die Kosten spürbar zu senken, deswegen heißt es jetzt handeln und Verträge vergleichen.