Beispielrechnung - Kfz-Versicherung wird 2025 richtig teuer: So sparen Sie Hunderte Euro

  • Kommentare
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
FOCUS online/Wochit Wie stark Autokosten wirklich gestiegen sind

Für Autofahrer werden Versicherungen nächstes Jahr deutlich teurer. Wer eine Beitragserhöhung für seine KFZ-Versicherung bekommt, sollte jedoch Alternativen prüfen. Es gibt große Unterschiede. Wieviel Sie sparen können. 

Erst vergangenes Jahr sind Kfz-Versicherungen deutlich teurer geworden: Für Neuverträge stiegen 2023 die Beiträge laut Finanztip-Analysen um vierzehn Prozent. Gleichzeitig haben in einer aktuellen Finanztip-Umfrage 64 Prozent der Autofahrerinnen und -fahrer angegeben, dass sie vor einem Jahr eine Preiserhöhung für 2024 bekommen haben. Doch während die allgemeine Inflation seitdem wieder deutlich zurückgegangen ist, sieht es bei der Versicherung fürs Auto höchstwahrscheinlich ganz anders aus: Auch dieses Jahr sollten Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Jahresbeitrag ab 2025 stark steigen könnte.

Wird es dieses Jahr sogar noch schlimmer? 

Geht es allein nach der Stimmung, die derzeit von den Versicherern verbreitet wird, zeichnet sich sogar die höchste Preiserhöhungswelle seit Jahren ab. Dafür führen sie unter anderem deutlich steigende Kosten für Reparaturen an: Ersatzteile sind laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft im Vergleich zu 2023 im Schnitt um 6,2 Prozent teurer geworden. Auch die Stundensätze von Werkstätten sind gestiegen – sogar noch heftiger, um 8,6 Prozent. Außerdem meldete Verivox bereits, dass neue Kfz-Versicherungen (inklusive Kasko) 2024 21 Prozent teurer als im Vorjahr sind, reine Haftpflichtverträge sogar 25 Prozent. Zu diesem Zeitpunkt waren aber noch nicht alle aktuellen Tarife der Versicherer da. 

Auch wenn solche Zahlen nur Durchschnitte für Neuverträge sind, geben sie Ihnen als Bestandskundin oder -kunde ebenfalls eine gute Orientierung: Viele laufende Verträge dürften in ähnlichem Ausmaß teurer werden.

Sie sind nicht machtlos

Die gute Nachricht: Erhöht Ihr Versicherer den Beitrag, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht und können zu einem günstigeren wechseln. Für die Suche empfiehlt Finanztip Ihnen entweder Check24 oder Verivox. Holen Sie sich außerdem noch ein Angebot bei der HUK24 ein, die auf den Portalen nicht auftaucht. Regulär kündigen können Sie ebenfalls, meistens geht das zum dreißigsten Dezember. Dafür muss Ihre Kündigung bis zum dreißigsten November beim Versicherer sein.

Sie können aber auch bei Ihrem aktuellen Versicherer beim Beitrag sparen – indem Sie eines oder mehrere dieser fünf Merkmale in Ihrem Tarif optimieren. Sie können anpassen, … 

• … wie viele Kilometer pro Jahr Sie fahren ("Fahrleistung") 

• … wer mitversichert ist ("Fahrerkreis") 

• … wie viel Sie bei Schäden selbst zahlen möchten ("Selbstbeteiligung") 

• … ob Ihr Auto in einer Werkstatt Ihres Vertrauens repariert werden soll oder ob der Versicherer eine auswählen darf ("Werkstattbindung") 

• … und ob Sie Ihren Beitrag auf einen Schlag oder in Raten zahlen ("Zahlweise") 

Musterfall: Diese Golf-Fahrerin spart über 1.500 Euro

Wie viel sich mit allen fünf Merkmalen insgesamt sparen lässt, hat Finanztip mit einem Musterfall berechnet:

Finanztip Beispiel: So viel könnten Fahrer eines Kleinwagens bei der KFZ-Versicherung sparen.

Die Ausgangslage: Eine achtunddreißigjährige Fahrerin eines Golf VIII 1.0 TSI (Baujahr 2020) hat in ihrem Tarif bei einem großen Versicherer zehntausend Kilometer Fahrleistung im Jahr angegeben, Partner und Kind (achtzehn Jahre) im Fahrerkreis eingetragen, eine Voll- und Teilkasko ohne Selbstbeteiligung gewählt, kann ihre Werkstatt frei wählen und zahlt monatlich. Insgesamt kostet das 2.222 Euro.

Folgendermaßen hat Finanztip den Vertrag optimiert: Die Golffahrerin arbeitet mittlerweile viel mehr im Homeoffice, deshalb reichen fünftausend statt zehntausend Kilometer. Außerdem ist der achtzehnjährige Sohn weggezogen und muss nicht mehr mitversichert werden. Für die Kaskoversicherung hat Finanztip eine vom Geldratgeber empfohlene Selbstbeteiligung eingetragen (dreihundert Euro Vollkasko, einhundertfünfzig Euro Teilkasko), die monatliche Zahlweise auf jährlich geändert und eine Werkstattbindung vereinbart. 

Das Ergebnis: Insgesamt schrumpft ihr Beitrag auf nur noch 535 Euro – um 76 Prozent.

So viel bringt jede Maßnahme im Schnitt: In diesem Beispiel hat sich also vor allem der Fahrerkreis ohne Fahranfänger deutlich bemerkbar gemacht. Das bringt laut der aktuellen Merkmal-Studie auch im Durchschnitt besonders viel. So viel ist bei den einzelnen Maßnahmen drin: 

1. Fahrerkreis einschränken: Hier lassen sich im Schnitt 48 Prozent des Gesamtbeitrags sparen, wenn ein achtzehnjähriger Fahranfänger vom Fahrerkreis ausgeschlossen wird. 

2. Kilometerleistung anpassen: Hier sinkt der Gesamtbeitrag im Schnitt um bis zu 14 Prozent, wenn Sie ein kleineres Kilometer-Paket vereinbaren als bisher. Die durchschnittlichen 14 Prozent gelten für fünftausend statt zehntausend Kilometer, bei zehntausend statt fünfzehntausend Kilometer sind es aber auch immerhin acht Prozent. 

3. Selbstbeteiligung vereinbaren: Hier sind mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro in der Teilkasko im Schnitt 18 Prozent Ersparnis auf den Gesamtbeitrag (inklusive Haftpflicht) drin, bei 300 Euro sogar 25 Prozent. Haben Sie eine Vollkasko und erhöhen von 150 auf 300 Euro, sind im Schnitt 10 Prozent Ersparnis auf den Gesamtbeitrag drin – jeweils bei einer Teilkasko von 150 Euro.

Mehr Details und wie viel Ersparnis mit den beiden anderen Merkmalen Werkstattbindung und Zahlweise möglich ist, lesen Sie im Finanztip-Ratgeber zu Tarifmerkmalen.