„Miesbach hat großes Potenzial“: Mit diesem Anspruch tritt Vize-Bürgermeisterin Astrid Güldner (Grüne) bei der Kommunalwahl im März 2026 an, um Amtsinhaber Gerhard Braunmiller abzulösen.
Miesbach – Miesbachs Vize-Bürgermeisterin Astrid Güldner (Grüne) möchte Gerhard Braunmiller ablösen und bei der Kommunalwahl im März antreten. Zwar stand bei Redaktionsschluss die offizielle Nominierung noch aus, doch die Unterstützung ihrer Partei hat sie. Damit wird Braunmiller neben Thomas Acher (SPD) noch mindestens eine weitere Mitbewerberin haben.
„Es macht Spaß.“ Für Güldner ist das nicht einfach so dahingesagt, sie wählte die drei Worte ganz bewusst beim Pressegespräch am Dienstag (18. November), in dem sie ihre Ambitionen darlegte. Die verfolgt sie nicht zum Spaß, es sind hohe Ziele, die sie sich setzt. „Miesbach hat großes Potenzial“, findet Güldner. „Man könnte einiges mehr bewegen, wenn man es richtig angeht.“ Das möchte sie – und das würde ihr Freude bereiten, wie sie in den Vertretungszeiten für Bürgermeister Gerhard Braunmiller gemerkt hat. „Da fühle ich mich wohl und habe das Gefühl, dass es funktioniert.“
Dass sie die Richtige ist, davon sind auch die Miesbacher Grünen und der Holzkirchner Bundestagsabgeordnete Karl Bär überzeugt, wie in der Pressemitteilung zur jüngsten Hauptversammlung zu lesen ist. Da hatte sich Güldner für eine Bürgermeisterkandidatur beworben. Sie habe in den vergangenen Jahren „sowohl als Kreisrätin wie auch als zweite Bürgermeisterin von Miesbach parteiübergreifend viel erreicht“, sagte Karl Bär und bekräftigte: „Sie ist eine gute Wahl für Miesbach.“
Güldners Vision: Wohnen, Mobilität und Klimaschutz für Miesbach
Die 58-jährige Regisseurin und Fernsehproduzentin war da schon in den Wahlkampf gestartet und hatte klar gemacht, Miesbach „mit einer zielorientierten, geradlinigen und ehrlichen Politik“ in die Zukunft führen zu wollen. Ihr sei es dabei wichtig, „Ohr und Herz auch immer bei den Bürgerinnen und Bürgern zu haben“, ließ sie sich in der Pressemitteilung zitieren.
Beim Gespräch am Dienstag legte sie ihre Vorstellung einer „konsequenten Stadtentwicklung“ vor, die für sie „mehr als nur bauliche Entwicklung ist“. Auf einige Themenbereiche ging sie detaillierter ein und sagte....
...zum Wohnen: „Mit dem Projekt ,Am Gschwendt‘ haben wir mit Bayern Heim schon einen guten Schritt für bezahlbaren Wohnraum gemacht. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Projekt im Erbpachtrecht durchsetzen konnten. Im nächsten Schritt würde ich mir ein Mehrgenerationen-Quartiersprojekt für Miesbach wünschen. Auch für Menschen, denen ihr Einfamilienhaus zu groß geworden ist – das dann wieder für Familien frei wird.“
Güldner will Miesbach in die Zukunft führen
... zur Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und einem autofreien Marktplatz: „Derzeit nicht umsetzbar. Dafür müssen erst Rahmenbedingungen geklärt werden, wie zum Beispiel die Parksituation.“ Für ein gutes Konzept möchte Güldner „eng mit unseren Geschäftsleuten, den Gastronomen und Bürgern zusammenarbeiten“.
...zur Mobilität: „Zu einer konsequenten Stadtentwicklung gehört auch das Thema Mobilität. Zukunftsfähige Verkehrspolitik findet ein Gleichgewicht zwischen vielen Mobilitätsangeboten.“
...zum Radverkehr: „Nicht nur durch das E-Bike wird Radfahren in Miesbach immer beliebter. Doch noch immer fehlt die Infrastruktur: Radständer am Bahnhof wurden zur Chefsache – sind aber noch immer nicht gebaut.“
Güldner setzt auf Stadtentwicklung
...zum Stadtbus: „Ich denke eine Investition in einen Stadtbus ist sinnvoll. Er könnte die Innenstadt weiter beleben, zur Entlastung der Parksituation beitragen, Pendler unterstützen und Bürgern ohne PKW in entlegenen Gemeindeteilen die Fahrt in die Kreisstadt ermöglichen.“
...zum Klimawandel: „Wichtig ist, dass Präventivmaßnahmen wie Hochwasserschutz endlich umgesetzt werden.“
...zur Energiewende: „Aus der Region für die Region. Das neue Heizwerk mit Hackschnitzel ist ein gutes Beispiel, das mir sehr am Herzen liegt. Außerdem muss die Photovoltaik weiter ausgebaut werden, auf den Liegenschaften der Stadt ist da in den letzten Jahren leider Nichts passiert. Und natürlich muss auch die energetische Sanierung unserer städtischen Gebäude vorangetrieben werden, um Kosten zu sparen.“
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