SPD-Kandidat Thomas Acher erhält in Miesbach volle Unterstützung des Ortsvereins für die Bürgermeisterwahl 2026. Sein Fokus lege auf den Themen Wohnraum, Bildung und Mobilität.
Miesbach – Ist die 33 eine ominöse Zahl bei der Parteizugehörigkeit der Miesbacher Rathauschefs? Wenn ja, hätte Thomas Acher gute Chancen. Er tritt für die SPD als Kandidat zur Bürgermeisterwahl am 8. März 2026 an – mit voller Zustimmung des Ortsvereins. Bei der Nominierung stellte er seine Kernthemen vor.
„Eine große Freude“ sei die Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten aus den eigenen Reihen, erklärte Lisa Hilbich, zusammen mit Bernhard Altmann Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Miesbach. Zuletzt habe man mit Paul Fertl 2003 einen eigenen Parteikandidaten gestellt. 2020 ging Walter Fraunhofer als Gemeinschaftsgenannter von FWG und SPD ins Rennen. Sie erinnerte an die drei für die Stadt prägenden sozialdemokratischen Rathauschefs Rudolf
Pikola, Hans Schuhbeck und Konrad Schweinsteiger, die Schulwesen, sozialen Wohnungsbau, Kultur und Infrastrukturprojekte vorantrieben. „Mit Konrad Schweinsteiger endete eine 33 Jahre andauernde Bürgermeister-Kontinuität der SPD“, so Hilbich. Dann hätten wiederum 33 Jahre CSU-Bürgermeister die Stadt geführt. Nun wäre ein erneuter Schwenk zur SPD ein „guter Zeitpunkt für einen Wandel zum Wohle unserer Stadt“. Dafür sei Thomas Acher ein hervorragender Kandidat. „Er steht für Veränderung, war in der Welt unterwegs und ist in Miesbach beheimatet.“
Vollständige Rückendeckung für Acher
Als „leidenschaftlicher Miesbacher“ stellte sich Acher vor. Er wuchs auf einem Bauernhof in der Wies auf und erklärte, dass er bereits früh mit Kommunalpolitik in Kontakt kam. Kein Wunder. Schließlich ist sein Vater Michael Lechner (Freie Wähler Gemeinschaft) ein Urgestein des Miesbacher Stadtrats und war lange Zeit als Dritter Bürgermeister engagiert tätig. Von der Kindergarten- über die Gymnasialzeit besuchte Acher die Bildungseinrichtungen der Stadt. Nach dem Bundestagseinzug der AfD 2017 trat er der SPD bei, um dem Rechtsruck entgegenzutreten.
Seit 2023 ist er stellvertretender Vorsitzender des Miesbacher Ortsvereins. Sein Maschinenbaustudium in München und Singapur schloss der 40-Jährige mit Doktor-Titel ab. Bei Linde Engineering ist er als Entwicklungsleiter für Wasserstoffzellen tätig. Mit seiner Frau und den beiden Kindern (sechs und acht Jahre) wohnt er seit 2019 wieder in der Kreisstadt und engagiert sich als Vorsitzender des Fördervereins des Miesbacher Pfarrkindergartens.
Themenfokus: Wohnen, Bildung und Integration
Acher ist von der Wichtigkeit der Kommunalpolitik überzeugt. „Dort wird Politik greifbarer für die Menschen.“ Miesbach sei schön, jedoch gebe es Themen, bei denen man ansetzen müsse, empfand er. Davon rückte er mehrere in den Fokus. Etwa die Kinderbetreuung, die er im Förderverein des Pfarrkindergartens miterlebe. „Die Stadt Miesbach hat mit dem Haus für Kinder kurzfristig für Entlastung gesorgt, aber es wird bald wieder Probleme geben“, ist er sich sicher.
Es gehe um soziale Gerechtigkeit, Integration, die Rückkehrmöglichkeit in den Beruf. Auch die Jugendlichen liegen dem 40-Jährigen am Herzen. Bestehende Einrichtungen wie der Freizeit- und Kulturkeller ebenso wie der Haindlkeller müssten gestärkt, weitere sportliche Freizeitmöglichkeiten geschaffen werden. Bei der Stadtentwicklung wandte Acher seinen Blick auf die oft „herausfordernde“ Verkehrssituation.
Wandel zur SPD als neuer Kurs für Miesbach
Er sprach sich für niederschwellige Angebote wie das „Miham“ aus, einen Rufbus für Miesbach und Hausham, von dem vor allem auch Jugendliche und ältere Mitbürger profitieren können. Ebenso müsste die Situation von Fußgängern und Radfahrern verbessert werden, beispielsweise im Bereich des Schulwegs über die Kolpingstraße. Das Wohnen als Kernthema der SPD möchte Acher ebenso betonen. Auf „jahrelanges Drängen der SPD“ sei das soziale Wohnprojekt „Am Gschwendt“ entstanden.
Aber auch das würde nur kurzfristige Entlastung bedeuten. „Der soziale Wohnungsbau muss verstetigt werden“, erklärte Acher. Einheimischenmodelle sollten geschaffen werden. Und die Stadt könne selbst Wohnraum kaufen und diesen gezielt vermieten. „Für einkommensschwächere Bürger gibt es bei uns schließlich praktisch keine Möglichkeiten mehr auf dem Wohnungsmarkt“, monierte der 40-Jährige.
Bei der Nominierungsversammlung konnte er sich über die vollständige Zustimmung des SPD-Ortsvereins freuen und erhielt alle Stimmen der 17 Stimmberechtigten. Für den Marathonläufer gab es beste Wünsche und Energy-Gele für den anstehenden Wahlkampf. „Pack ma‘s an“, freute er sich.
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