Seit 40 Jahren stehen Wolfgang Hierl und Erich Kogler als „Dos Hombres“ gemeinsam auf der Bühne. Zum Jubiläum erzählen sie von ihren Anfängen und ihrer langjährigen Freundschaft.
Miesbach – Seit 40 Jahren stehen Wolfgang Hierl und Erich Kogler als „Dos Hombres“ schon gemeinsam auf der Bühne. Zum Jubiläum blicken die beiden auf ihre Anfänge zurück. Am 11. Oktober feiern sie ihre Erfolgsgeschichte gemeinsam mit ihren Fans im Alpengasthof „Glück auf“.
Wenn Wolfgang Hierl und Erich Kogler gemeinsam auf die Bühne treten, spürt man sofort: Hier sind zwei Musiker am Werk, die mehr verbindet als nur die Liebe zur Musik. Es ist eine jahrzehntelange Freundschaft, die in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum feiert. Die Harmonie zwischen den beiden Freunden wird auch bei dem Interview anlässlich des Jubiläums schnell bemerkbar. Immer wieder ergänzen sie die Sätze des anderen und nehmen sich auch gegenseitig gerne auf die Schippe.
Begonnen hat alles im Herbst 1985 am Gymnasium Miesbach. Damals teilten sich die beiden die fünfte Klasse ohne große Leidenschaft für das Fach Musik. Doch die Bemerkung eines Lehrers, wie aufregend es sei, eine Band zu gründen, weckte Neugier – und schon bald auch Begeisterung.
„Man braucht in seiner Jugend ein Alleinstellungsmerkmal, vor allem um bei den Frauen Eindruck zu machen“, erklärte Hierl lachend. Da Sport und Aussehen nicht ihre Stärke gewesen seien, probierten sie es eben mit einer Band. Ihr erster Auftritt folgte nur ein Jahr später – beim Sommerfest der Schule.
Vier Jahrzehnte Musik: Eine Freundschaft auf der Bühne
Von da an schien das Schicksal mitzuspielen: Beide landeten in derselben Zivildienststelle, später sogar am gleichen Richard-Strauss-Konservatorium. Während Kogler sich auf den Kontrabass konzentrierte und Hierl seinen Fokus auf die Gitarre setzte, blieben die Wege eng verbunden. Heute unterrichten beide an derselben Musikschule – und stehen als „Dos Hombres“ noch immer Seite an Seite auf der Bühne. „Wir wollten damals Rockstars werden“, erinnert sich Kogler. „Ich bin froh, dass es nicht geklappt hat“, wirft Hierl mit einem Schmunzeln ein.
Ganz ohne Erfolg waren sie freilich nicht. Mit ihrer Band „High Wheel“ tourten sie durch die Welt, später folgten weitere Projekte wie die „Isar Rider“, das „Stimmungsbüro Kreitmeier“, die „Trouble Boys“ oder die „Drum Legends“. Immer dabei: das Duo, das nie in festen Bahnen laufen wollte. „Wir spielen nur, worauf wir Lust haben – egal, ob es gerade im Trend ist oder nicht“, sagt Kogler.
Von der Schule zur Musikschule: Gemeinsamer Weg der Dos Hombres
Dieses Motto schätzen auch ihre Fans, von denen manche hunderte Kilometer Anreise auf sich nahmen oder sogar Urlaube verschoben, um ein Konzert zu erleben. Für Hierl bleibt ein Moment unvergessen: „Ich wusste, dass ich alles erreicht hatte, als eine Französin vor der Bühne zu unserer eigenen Musik weinte.“
Was das Publikum bis heute begeistert, ist die Spontanität. Dos Hombres haben kein fixes Programm – oft entscheiden sie erst kurz vor oder sogar während des Auftritts, was gespielt wird. „Das macht den Reiz aus, dass man nie weiß, was kommt“, erklärt Kogler. Dass dieses blinde Vertrauen funktioniert, liegt an der jahrzehntelangen Zusammenarbeit. „Ohne hinzusehen weiß ich, was er macht. Das gibt es sonst nur bei Geschwistern“, erklärt Hierl.
Auftritt im Alpengasthof „Glück auf“ am 11. Oktober
Und wie in einer langjährigen Ehe gehören auch Streitigkeiten dazu. „Wir sind wie ein altes Ehepaar“, sagt Kogler lachend. Aufzugeben stand für die beiden jedoch nie zur Debatte. Wichtig sei, immer wieder Neues auszuprobieren und trotzdem den Spaß im Mittelpunkt zu behalten. „Bevor wir uns nur noch durch den Abend quälen oder peinlich auf der Bühne wirken, hören wir aber auf“, betont Hierl.
Doch soweit ist es noch lange nicht. Auch nach vier Jahrzehnten sind Dos Hombres hungrig geblieben – nach musikalischen Abenteuern, nach Weiterentwicklung und nach Begegnungen mit dem Publikum. „Ich bin noch nicht am Ende meiner Reise“, erklärt Kogler. Und so gilt auch weiterhin: Gespielt wird alles, was den beiden in den Sinn kommt – präsentiert von zwei Musikern, die ihre Leidenschaft nie verloren haben und ihr Publikum mit derselben Freude mitreißen, mit der sie einst als Schüler im Gymnasium ihre ersten Akkorde anstimmten.
Gefeiert wird das Jubiläum mit einem Konzert am Samstag (11. Oktober) im Alpengasthof „Glück Auf“ in Hausham. Neben den klassischen Musik- und Kabarettprogramm der beiden Künstler ab 20 Uhr erwartet die Besucher eine besondere Zeitreise: Mithilfe einer Diashow werden die Anfänge der Musiker bis heute gezeigt.
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