Der Landkreis Miesbach setzt auf sichere Schulwege: Unter dem Motto „Fit in die Schule, fit für die Zukunft“ beteiligen sich Grundschulen am Schulweg-Wettbewerb der MZM.
Landkreis Miesbach – Morgens kurz vor acht Uhr verwandeln sich die Straßen um die Schulen zu wahren Verkehrsknotenpunkten, denn viele Kinder werden mit dem Auto zur Schule gefahren. Dass das nicht immer zum Besten der Kinder ist, zeigt die Projektallianz Mobile Zukunft München (MZM). Unter dem Motto „Fit in die Schule, fit für die Zukunft“ veranstaltet sie einen Wettbewerb, an dem sich erstmals auch einige Grundschulen aus dem Landkreis beteiligen.
Durch die Aktion sollen die Kinder ab der ersten Klasse „spielerisch dazu motiviert werden, zu Fuß, mit dem Roller, mit dem Bus oder mit dem Rad zur Schule zu kommen“, erklärt das Landratsamt. Alle teilnehmenden Klassen erhalten eine Urkunde, besonders aktive Klassen dürfen sich auf kleine Präsente freuen.
Der Gewinnerschule winkt sogar eine Fahrt im Simulator durchs Münchner S-Bahn-Netz. Beteiligt am Wettbewerb sind die Grundschule Miesbach mit 380 Kindern, die Grundschule Weyarn mit 165 Schülern, die Grundschule Otterfing mit 204 Kindern teil und die Grundschule Holzkirchen I mit 192 Kindern. Im kommenden Jahr möchte sich der Landkreis erneut an dem Wettbewerb beteiligen.
Grundschulen Miesbach, Weyarn, Otterfing und Holzkirchen nehmen teil
Eine ähnliche Aktion gibt es auch an der Grundschule Gmund: Unter dem Motto „Bus mit Füßen“ werden die Eltern dazu angehalten, ihren Kindern den Schulweg ohne Elterntaxi zuzutrauen. Auf sich allein gestellt sind die Kinder auf ihrem Weg jedoch nicht: Sie gehen in Begleitung von Erwachsenen gemeinsam zur Schule. Mit der Akzeptanz durch die Eltern zeigte sich Rektorin Susanne Riedl auf Nachfrage „eigentlich ganz zufrieden“, auch wenn die verbleibenden zehn Prozent weiter mit dem Auto zur Schule kämen.
Doch auch wenn die Autofahrt auf dem Plan steht, bleibt das Thema Sicherheit im Vordergrund. Darauf machte in der ersten Schulwoche die Polizei mit verstärkten Kontrollen zur Gurt- und Kindersicherungspflicht aufmerksam. Im Landkreis gab es dabei 13 Beanstandungen wegen nicht angelegter Sicherheitsgurte, zwei wegen mangelnder Kindersicherung.
Sichere Schulwege im Fokus
„Es ist besonders verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht ordnungsgemäß sichern, sagte Innenminister Joachim Herrmann. „Ohne Anschnallen unterwegs zu sein ist lebensgefährlich – auch auf kurzen Strecken. Angurten rettet Leben.“ 2024 kamen in Bayern 214 Menschen bei Autounfällen ums Leben, davon 36 hatten keinen Sicherheitsgurt angelegt.
„Zudem verstarb ein Kind, das ungesichert im Fahrzeug mitfuhr“, erklärt das Ministerium. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 sank die Zahl der Schulwegunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd von 65 auf 58 Fälle. Kein Kind verlor dabei sein Leben.
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.