Eine Studie zeigt: Der Tourismus bleibt für die Alpenregion Tegernsee-Schliersee eine zentrale Wirtschaftsquelle mit steigenden Umsätzen und höherem Pro-Kopf-Verbrauch.
Landkreis Miesbach – Der Tourismus bleibt eine der tragenden Wirtschaftssäulen für die Alpenregion Tegernsee Schliersee. Das zeigt die aktuelle Neuauflage der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“, die kürzlich veröffentlicht wurde.
Laut Angaben der Regionalentwicklung Oberland (REO) und der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, die die Studie in Auftrag gegeben hat, lag der touristische Gesamtumsatz in der Region im Jahr 2024 bei 564,8 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 10,1 Prozent im Vergleich zu 2019 und fast 30 Prozent mehr als 2014.
Die Studie zeigt, dass die gestiegenen Pro-Kopf-Ausgaben der Besucher die Umsatzsteigerung antreiben. Ein Übernachtungsgast in gewerblichen Betrieben gibt durchschnittlich 150,50 Euro pro Tag aus, knapp 19 Euro mehr als 2019. Auch die Ausgaben der Tagesgäste stiegen von 21,40 auf 24,60 Euro. Diese Entwicklung kompensiert den leichten Rückgang der Übernachtungsgäste von 2,87 auf 2,77 Millionen sowie der Tagesgäste von 8,2 auf 7,7 Millionen.
Tegernseer Tal als Umsatzmotor: Premiumstrategie wirkt
Besonders das Tegernseer Tal erweist sich als bedeutender Umsatztreiber. Dort wurden 324,5 Millionen Euro Umsatz durch den Tourismus erzielt, ein Zuwachs von 9,6 Prozent seit 2019. Die Gäste im Tegernseer Tal geben mehr aus als im übrigen Landkreis: Übernachtungsgäste im Schnitt 159,30 Euro, Tagesgäste 26,60 Euro pro Tag. Christian Kausch, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, betont, dass die Premiumstrategie des Tegernsees Früchte trage und den Trend zum hochwertigen, sanften Tourismus bediene.
Der Tourismus hat weitreichende wirtschaftliche Effekte auf die Region. Das Gastgewerbe erzielt mit 345,3 Millionen Euro den größten Umsatzanteil, gefolgt von Dienstleistungen und dem Einzelhandel. Insgesamt fließen 281,3 Millionen Euro an Primäreinkommen in den Landkreis, was dem durchschnittlichen Einkommen von rund 5.610 Personen entspricht. Trotz eines Anstiegs der Einkommensbeträge sind die Lohnkosten stärker gestiegen als die Umsätze, was die Gewinnmargen der touristischen Betriebe belastet.
Wirtschaftliche Effekte: Gastgewerbe, Dienstleistungen und Einzelhandel profitieren
Auch die Kommunen profitieren vom Tourismus. Insgesamt fließen 53,1 Millionen Euro an Steueraufkommen in die Gemeinden, ein Plus von 22,7 Millionen Euro seit 2019. Besonders die Gemeinden im Tegernseer Tal tragen mit 30,4 Millionen Euro zu diesem Anstieg bei.
Im Vergleich zu Oberbayern insgesamt zeigt sich ein ähnlicher Trend. Der Tourismus in der Region erwirtschaftet rund 16,95 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 10,7 Prozent gegenüber 2019. Trotz eines leichten Rückgangs bei den Gästezahlen bleibt der Anteil der Tagesgäste am Gesamtumsatz hoch.
Harald Gmeiner, Vorstand der REO, fasst zusammen, dass Qualität gegenüber Quantität an Bedeutung gewinne. Gleichzeitig stehen die Betriebe vor der Herausforderung, steigende Kosten mit wirtschaftlichem Erfolg in Einklang zu bringen.
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