Nach einem verheerenden Hausbrand zog ein junges Paar mit seinem vierjährigen Sohn und einem Baby, das unterwegs war, bei den Eltern des Mannes in Kanada ein. Was zunächst als Notlösung begann, entwickelte sich zu einer wertvollen Erfahrung für alle Beteiligten. Marie, die Mutter des Mannes, berichtet dem „Business Insider“ von den Höhen und Tiefen dieses außergewöhnlichen Jahres.
Die Eltern hatten sich nach Jahren als „Empty Nesters“ an ein ruhiges Leben gewöhnt, während das junge Paar mit einem Kleinkind und einer Schwangerschaft vor großen Herausforderungen stand. Die Großeltern richteten den Keller als privaten Rückzugsort für die junge Familie ein, doch die Umstellung fiel allen schwer. „Wir waren unsicher, wie wir sie unterstützen können, ohne ihre Privatsphäre zu verletzen“, erklärt die Kanadierin in einem Artikel beim „Business Insider“.
Flexibilität trifft auf starre Routinen
Auch die unterschiedlichen Lebensrhythmen sorgten für Spannungen. Während die Großeltern feste Routinen für Schlaf- und Essenszeiten hatten, war der Alltag der jungen Familie von Flexibilität geprägt. „Ich wollte gesunde Mahlzeiten für alle zubereiten, aber es war unmöglich, alle Geschmäcker und Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen“, beschreibt die Mutter ihre anfängliche Überforderung.
Mit der Zeit fand die Familie jedoch Wege, besser miteinander umzugehen. „Wir haben gelernt, Aufgaben zu teilen und uns gegenseitig zu unterstützen“, so Marie. Gemeinsame Abendessen und ein wöchentlicher Familienkalender halfen dabei, den Alltag zu strukturieren.
Geburt des zweiten Kindes verändert alles
Die Geburt des zweiten Kindes brachte eine neue Dynamik in die Familie. „Nichts vereint eine Familie so sehr wie ein neues Baby“, schreibt die Mutter in dem Bericht beim „Business Insider“. Die Großeltern übernahmen gelegentlich Aufgaben wie Kinderbetreuung oder Fahrdienste, ohne sich verpflichtet zu fühlen, ständig verfügbar zu sein. „Wenn wir Pläne außerhalb des Hauses machen wollen, tun wir das einfach“, erklärt Marie.
Nach einem Jahr des Zusammenlebens wartet die Familie weiterhin geduldig auf den Wiederaufbau ihres Hauses. Die Mutter sieht diese Zeit als Übung in Anpassungsfähigkeit und als Stärkung der Familienbande. „Es war eine Herausforderung, aber wir haben so viel über uns selbst und unsere Beziehungen gelernt“, sagt sie.
Studie: Großeltern sind unverzichtbare Stützen in deutschen Familien
Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) und der Zurich Gruppe Deutschland zeigt auch, dass Großeltern eine zentrale Rolle im Familienleben vieler Deutscher spielen. Laut „Der Spiegel“ sehen 72 Prozent der Befragten in den Großeltern wichtige Vermittler von Werten wie Verlässlichkeit und Vertrauen. Zudem gaben 71 Prozent an, dass Großeltern auch über die Kindheit hinaus eine bedeutende Rolle einnehmen, etwa durch finanzielle Unterstützung oder Investitionen in die Ausbildung ihrer Enkel.
Die von INSA Consulere durchgeführte Umfrage verdeutlicht zudem, dass die Bedeutung der Großeltern je nach Altersgruppe variiert: Während nur 55 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ihre prägende Rolle betonen, sind es bei den über 70-Jährigen 83 Prozent.