Trump setzt längst um, was viele Politiker in Deutschland einfach nicht kapieren

Donald Trump hat verstanden, was viele Politiker in Europa und vor allem in Deutschland bis heute nicht begreifen: Politik ist in erster Linie Marketing – und zwar für die Menschen, die einen gewählt haben. 

Während deutsche Politiker und Institutionen immer wieder versuchen, jene zu überzeugen, die ohnehin nie auf ihrer Seite stehen, spricht Trump gezielt die eigene Basis an. 

Trump macht Politik nach einem klaren Prinzip

Sein Versprechen ist simpel und wirkungsvoll: „America first“ – und das nicht nur als Slogan, sondern als klares Geschäftsmodell.

Trump macht Politik nach einem klaren Prinzip: Er belohnt diejenigen, die an ihn glauben, und bestraft diejenigen, die es nicht tun, die also, in seinen Augen: Amerika ausnutzen. 

Trump nimmt der Welt etwas weg und gibt es den Amerikanern

Zölle und Handelsschranken sind in seiner Logik kein Hindernis, sondern ein Werkzeug, um Geld von außen nach innen umzuleiten. Einnahmen aus Strafzöllen und Tarifen verwandelt er in Steuererleichterungen oder direkte Unterstützungen für amerikanische Bürger. Er nimmt der Welt etwas weg – und gibt es den Amerikanern zurück.

Das mag man moralisch fragwürdig finden, doch psychologisch funktioniert es perfekt. Der hart arbeitende „Johnny Sixpack“ in Iowa spürt, dass jemand an ihn denkt. 

Trumps Politik erzählt eine einfache Geschichte: „Ich kämpfe für euch, nicht für die Welt.“ Und genau das unterscheidet ihn von der politischen Kultur in Deutschland.

Die deutsche Art von Politik wirkt wie ein besserwisserisches Moralisieren

In Deutschland gilt ein anderes Prinzip – eines, das eher von moralischer Überlegenheit (allerdings nur in der Selbstwahrnehmung) als von praktischer Vernunft geprägt ist. Während die deutsche Wirtschaft schwächelt und die Steuerlast zu den höchsten der Welt gehört, fließen gleichzeitig zweistellige Milliardenbeträge in Klimaprojekte und Entwicklungshilfe rund um den Globus. Und das oft in Länder, die weder bedürftig noch wirtschaftlich schwächer sind – man denke nur an China, das immer noch Entwicklungshilfe erhält, obwohl es wirtschaftlich längst Nummer 2 weltweit ist.

Deutschland möchte Vorbild sein, Weltretter und Lehrmeister zugleich

Diese Art von Politik wirkt wie ein besserwisserisches Moralisieren von oben herab und erinnert an die Definition des Internationalen Währungsfonds (IWF) durch Milton Friedman. Der Nobelpreisträger sagte: „Der IWF schaufelt das Geld von den armen Menschen in den reichen Ländern zu den reichen Menschen in den armen Ländern.“ 

  • Veit Etzold

    Bildquelle: Veit Etzold

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So macht es Deutschland auch: Deutschland möchte Vorbild sein, Weltretter und Lehrmeister zugleich. Doch während man sich international für seine Tugend auf die Schulter klopft, bröckelt im Inneren die wirtschaftliche Substanz. 

Die Energiewende ist für niemanden ein Vorbild, die Asylpolitik schon gar nicht, die Industrie, die von der Welt bewundert wurde, wird verscheucht, Mittelständler klagen über Bürokratie und Gängelung, und der Bürger fragt sich zunehmend, warum er eigentlich derjenige sein soll, der all das bezahlt, ohne auch nur irgendetwas zurück zu bekommen.

Kirche oder Kapital?

Besonders deutlich wird dieses Phänomen bei der evangelischen Kirche – vielleicht der deutschesten aller Institutionen und der absoluten Antithese zu Trump. Auch sie betreibt Marketing, allerdings für die Falschen. Statt die eigenen Gläubigen zu stärken, richtet sie ihre Botschaften an jene, die längst ausgetreten oder desinteressiert sind. Statt Glauben zu vermitteln, belehrt sie über Klima, Gerechtigkeit und Genderfragen. 

Das ist gut gemeint, erreicht aber niemanden – und bestätigt nur das Gefühl vieler Menschen, dass ihre Weltanschauung von oben herab moralisch korrigiert werden soll. 

Trump zeigt, dass Politik funktioniert, wenn sie Belohnung, Identifikation und Zugehörigkeit schafft

An Trump kommt aber auch die Evangelische Kirche nicht vorbei: Dass die EKD auf ihrer letzten Synode in Dresden auch einmal akzeptiert hat, dass man sich gegen Kriegsbedrohungen auch verteidigen muss, ohne als böser Kriegstreiber zu gelten, liegt indirekt nicht nur an Putin, sondern auch an Trump: Denn Trump knüpft auch hier den Nato Beistand an knallharte Bedingungen wie das 5 Prozent Ziel.

Trump zeigt – ob man ihn mag oder nicht –, dass Politik funktioniert, wenn sie Belohnung, Identifikation und Zugehörigkeit schafft. So lautet auch die einfachste volkswirtschaftliche Formel: „Menschen reagieren auf Anreize“. 

Während Trump für Amerika kämpft, will Deutschland das Sozialamt der Welt sein

In Deutschland dagegen dominiert die Haltung des moralischen Zeigefingers. Der Unterschied ist gewaltig: Während Trump sagt „Ich kämpfe für Amerika“, sagt Deutschland „Wir sind das Sozialamt der Welt“.

Für Unternehmen lässt sich daraus eine klare Lehre ziehen: Erfolgreiches Marketing richtet sich an die eigenen Kunden, nicht an jene, die man ohnehin nie überzeugen wird. Und Menschen, denen man etwas verspricht, muss man das Versprochene auch liefern. Wer ständig nur predigt, verliert das Publikum. Wer dagegen zuhört, belohnt und verständlich handelt, gewinnt Vertrauen – im Markt genauso wie in der Politik.

Und Geld ist nicht alles. Aber ohne Geld ist alles nichts.

Prof. Dr. Veit Etzold ist ein anerkannter Redner, CEO-Coach und Strategieberater mit über 20 Jahren Erfahrung in verschiedenen Branchen. Er lehrt Marketing und Neuromarketing an der Hochschule Aalen. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.