Mal wieder zieht Donald Trump den Zorn eines US-Stars auf sich. Der US-Präsident bedient sich der Musik von Olivia Rodrigo – und erhält prompt die Quittung.
Washington, D.C. – Über eine Verbindung von US-Präsident Donald Trump und Sängerin Olivia Rodrigo ist wahrlich nichts bekannt. Abgesehen davon, dass beide mehr als 55 Jahre trennen, klaffen auch sonst Welten zwischen den beiden Amerikanern.
Dass Trump, den die Epstein-Affäre weiter belastet, nun Gebrauch von Rodrigos Musik macht, ist mehr als überraschend. Schließlich weist die 22-Jährige philippinisch-amerikanische Wurzeln auf – und ein populärer Song der Musikerin wird jetzt ausgerechnet in einem Abschiebevideo verwendet.
Trump-Regierung verwendet Olivia-Rodrigo-Song für Abschiebevideo – die reagiert direkt
Auf dem offiziellen Instagram-Account des US-Heimatschutzministeriums und des Weißen Hauses kursiert ein Clip, in dem undokumentierte Einwanderer in die USA dazu aufgerufen werden, das Land freiwillig zu verlassen. Musikalisch war – denn mittlerweile ist das besagte Video nur noch ohne Ton zu sehen – das Ganze mit einem Ausschnitt aus Olivia Rodrigos Song „All-American Bitch“ unterlegt.
Unter dem Video hatte Rodrigo bereits mit einem Kommentar reagiert, der mittlerweile ebenso wieder gelöscht wurde. „Benutzt meine Songs nie wieder, um eure rassistische, hasserfüllte Propaganda zu verbreiten“, hieß es in diesem. Screenshots, beispielsweise von The Guardian aufgenommen, unterlegen dies. Wie das britische Medium berichtet, startete das Video mit dem lauten Intro des Olivia-Rodrigo-Songs. Zeitgleich – und dies ist in Form von Bewegtbildmaterial noch immer dargestellt – ist zu sehen, wie Beamte der Einwanderungs- und Zollbehörde ICE Menschen festnehmen. Gekoppelt mit folgender Einblendung: „Falls ICE dich findet“.
Im Folgenden werden Szenen von Einwanderern gezeigt, die sich offenbar freiwillig zur Ausreise aus den USA entscheiden. Untermalt wurde dies bizarrer Weise mit folgenden Textzeilen: „Ich bin immer dankbar / Ich bin sexy und freundlich / Ich bin hübsch, wenn ich weine“. Die Bildunterschrift des Videos lautet derweil „Verlassen Sie das Gebiet jetzt und deportieren Sie sich selbst über die CBP Home App. Andernfalls müssen Sie mit den Konsequenzen leben“. Diese werden aber nicht näher skizziert.
US-Behörde kritisiert Olivia Rodrigo für Kommentar – „anstatt ihre Opfer herabzuwürdigen“
Der bereits erwähnte und wieder gelöschte Kommentar von Olivia Rodrigo sollte schnell viral gehen. Als Reaktion entfernte Instagram den Soundtrack aus dem Video, in Form einer Fehlermeldung wird seitdem „Dieser Song ist momentan nicht verfügbar“ angezeigt.
Derweil hat The Guardian eine Stellungnahme vom Heimatschutzministerium erbeten – und eine Antwort von einem Sprecher der Behörde erhalten. „Amerika ist unseren Bundesbeamten im Bereich der Strafverfolgung, die für unsere Sicherheit sorgen, stets dankbar. Wir raten Frau Rodrigo, ihnen für ihren Dienst zu danken, anstatt ihre Opfer herabzuwürdigen“, heißt es in dieser. Das Entfernen des Kommentars der Sängerin wollte das Ministerium zudem nicht bestätigen.
„Gäbe es ohne Einwanderer nicht“: Olivia Rodrigo wird gegen Trump-Regierung aktiv
Olivia Rodrigo reiht sich damit in eine lange Liste von Künstlern ein, die sich gegen die unerlaubte Verwendung ihrer Musik durch Trump oder seine Regierung ausgesprochen haben. Hierzu zählen illustre Namen wie Beyoncé, die Rolling Stones oder „Top Gun“-Interpret Kenny Loggins, dessen Song „Danger Zone“ für ein bizarres Kampfjet-Video von Trump herhalten musste.
Rodrigo selbst hatte bereits zuvor lautstark die Trump-Regierung kritisiert. Die 22-Jährige prangerte öffentlich die Razzien der Einwanderungsbehörde ICE, die im Oktober in Los Angeles stattfanden, an. „Ich lebe schon mein ganzes Leben in Los Angeles und bin zutiefst bestürzt über diese gewaltsamen Abschiebungen meiner Nachbarn unter der aktuellen Regierung. LA gäbe es ohne Einwanderer schlichtweg nicht“, hieß es von der mehrfachen Grammy-Gewinnerin via Instagram. (Quellen: The Guardian, Instagram) (han)