Alte Kriegsseuche breitet sich in Schützengräben aus – Mediziner schlagen Alarm!

Ärzte in den Frontregionen registrierten zuletzt wieder vermehrt Fälle der hochgefährlichen bakteriellen Infektion Gasbrand. Darüber berichtet der britische „Telegraph“. Sie entsteht, wenn Wunden unter Sauerstoffmangel stehen und sich mit Bakterien der Gattung Clostridium infizieren – Mikroorganismen, die in Erde und Staub überleben. In schlecht versorgten Kriegswunden finden sie ideale Bedingungen.

Evakuierungswege sind wegen Drohnenangriffe blockiert

Mediziner an der Front beschreiben erschütternde Szenarien. Viele Soldaten erleiden schwere Verletzungen durch Granatsplitter oder Drohnenangriffe und bleiben stunden- oder tagelang in Schützengräben liegen, bevor sie medizinische Hilfe erreicht. Oft sind die Evakuierungswege durch ständige Drohnenangriffe blockiert. 

In provisorischen Feldlazaretten versuchen Sanitäter, die Verletzten zu stabilisieren – doch die Versorgung mit sterilen Instrumenten und Medikamenten ist begrenzt. Die Folge: Wunden entzünden sich, beginnen zu faulen, und Bakterien breiten sich ungehindert im Gewebe aus.

Ukrainische Ärzte schlagen Alarm

Gasbrand zählt zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten überhaupt. Innerhalb weniger Stunden zerstören die Bakterien Muskelgewebe, setzen Toxine frei und bilden Gasblasen unter der Haut. Die Patienten leiden unter hohem Fieber, Schwellungen und starkem Schmerz, bevor das Gewebe abstirbt. Ohne rasche Behandlung führt die Infektion fast immer zum Tod. 

Laut Ärzten und Militärmedizinern erinnert die Situation an die Zustände in den Grabenkämpfen des frühen 20. Jahrhunderts. Damals forderte Gasbrand zehntausende Opfer, bevor moderne Medizin und schnelle Evakuierungswege die Krankheit nahezu aus Europa verschwinden ließen. Heute jedoch schaffen die Bedingungen des modernen Stellungskriegs in der Ukraine – lange Aufenthalte in feuchten Schützengräben, kontaminierte Erde, verzögerte Rettung und ständige Drohnenangriffe – eine Umgebung, in der die Krankheit zurückkehren konnte.

Ukrainische Ärzte schlagen Alarm: Sie befürchten, dass sich Gasbrand in überlasteten Krankenhäusern oder bei unzureichender Wundversorgung weiter ausbreiten könnte. Internationale Organisationen versuchen inzwischen, mit zusätzlicher medizinischer Ausrüstung und Antibiotika zu helfen.