Rumänien bereitet sich darauf vor, die Kontrolle über die rumänischen Vermögenswerte des russischen Ölkonzerns Lukoil zu übernehmen. Laut „Reuters“ erklärte Energieminister Bogdan Ivan, dass diese Maßnahme notwendig sei, um die Stabilität des nationalen Energiesystems zu sichern und die Einhaltung der internationalen Sanktionen zu gewährleisten.
Lukoil betreibt in Rumänien 320 Tankstellen, besitzt Erforschungsrechte in einem Abschnitt des Schwarzen Meeres und verwaltet mit der Petrotel-Raffinerie die drittgrößte Raffinerie des Landes. Diese deckt rund ein Viertel des rumänischen Kraftstoffmarktes ab.
US-Sanktionen gegen russische Konzerne
Die USA haben Sanktionen gegen Lukoil und den ebenfalls russischen Energiekonzern Rosneft verhängt, die am 21. November in Kraft treten sollen. Ivan betonte laut dem „Kyiv Independent“, dass Rumänien keine Verlängerung dieser Frist beantragen werde und die Lukoil-Anlagen rechtzeitig bis zum Stichtag unter staatliche Kontrolle bringen will, um eine stabile Energieversorgung sicherzustellen.
Gesetzesänderungen sollen Versorgung sichern
Der Minister kündigte an, dass das Energieministerium an Gesetzesänderungen arbeite, um den Betrieb der Petrotel-Raffinerie und die Stabilität der Kraftstoffversorgung trotz der Sanktionen sicherzustellen. Es bleibt jedoch unklar, welche Vermögenswerte konkret unter staatliche Kontrolle gestellt werden sollen und wie dieser Prozess ablaufen wird, berichtet „Reuters“.
Experten äußerten Zweifel daran, ob Rumänien über die nötigen Kapazitäten verfüge, eine Raffinerie wie Petrotel effektiv zu verwalten. Gleichzeitig kämpft das Land mit dem höchsten Haushaltsdefizit innerhalb der EU, was die Umsetzung der Pläne zusätzlich erschweren könnte.
Ukraine fordert Sanktionen gegen Russlands Energiekonzerne
Lukoil und Rosneft sind wichtige Unternehmen der russischen Wirtschaft. Die Ukraine hat ihre westlichen Verbündeten seit Langem aufgefordert, Russlands Energiesektor zu sanktionieren. Damit will man Moskau Einnahmen aus dem Ölgeschäft entziehen und so seine Fähigkeit zur Kriegsführung schwächen.