Die AfD bleibt laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer von Forsa mit 26 Prozent stärkste Partei in Deutschland. Die Union folgt mit 24 Prozent knapp dahinter. Damit hält sich die in Teilen als rechtsextrem eingestufte Partei seit Monaten stabil an der Spitze. Die SPD erreicht 13 Prozent, die Grünen 12 Prozent, die FDP 5 Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht 7 Prozent und die Linke 4 Prozent.
Forsa-Chef: Vertrauensverlust in Merz
Forsa-Chef Manfred Güllner erklärt die anhaltend hohen Werte der AfD mit der wachsenden Enttäuschung über die schwarz-rote Bundesregierung: „Die AfD bleibt auch im aktuellen Trendbarometer stärkste Partei, weil viele nicht mehr daran glauben, dass die Bundesregierung mit Kanzler Merz die an sich erhofften Verbesserungen auf den verschiedenen Politikfeldern auch herbeiführen kann", so Güllner.
Besonders deutlich werde dieses Misstrauen beim Thema Bürokratieabbau – einem Bereich, in dem viele Bürger längst greifbare Ergebnisse erwarten würden.
Laut der Umfrage glauben demnach nur wenige, dass die Bundesregierung die „Geißel der Bürokratie“ wirksam bekämpfen kann. Selbst dort, wo Verbesserungen mit geringem Aufwand möglich wären, etwa durch einfachere Verfahren oder den Abbau überflüssiger Vorschriften, erwarten die meisten keine Ergebnisse. Die Unzufriedenheit mit der Regierungsarbeit habe sich seit dem Sommer verfestigt, heißt es in der Analyse.
Mehrheit sieht AfD als rechtsextremistisch
Trotz des Sympathiezuwachses sieht die große Mehrheit der Deutschen die AfD aber weiterhin kritisch. Laut Umfrage halten 71 Prozent der Wahlberechtigten die Partei für rechtsextremistisch.
Eine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD lehnen 57 Prozent der Befragten ab – auch 60 Prozent der Unions-Anhänger sprechen sich dagegen aus. „Eine Kooperation der CDU mit der AfD würde die Partei zerreißen“, warnt Güllner. „Sie würde die Hälfte ihrer Anhänger verlieren und mit Grünen und Linken um Rang drei konkurrieren.“
Güllner rät zur Fokussierung auf Mehrheit der Wähler
Zugleich rät der Meinungsforscher der Union, die AfD nicht durch überzogene Abgrenzung zu stärken. Statt sie zum Hauptgegner zu erklären, solle sich die Partei wieder stärker um die Sorgen jener 80 Prozent der Bevölkerung kümmern, die mit der AfD nichts zu tun haben wollen.
Die aktuelle Forsa-Erhebung verdeutlicht zudem: Das Parteiensystem bleibt stark zersplittert. Nur noch 40 Prozent der Wahlberechtigten wählen demnach die traditionellen Volksparteien CDU/CSU oder SPD, 47 Prozent bevorzugen eine andere Partei.