Osteopenie ist die Vorstufe zur Osteoporose. Erste Anzeichen sind verminderte Körpergröße und Rückenschmerzen vorwiegend bei Frauen über 40 Jahren. Von einer Osteoporose wird erst gesprochen, wenn radiologisch Knochendichte-und Knochenmasse nachweislich vermindert sind.
Dann treten zu den Anzeichen der Osteopenie Frakturen und Rückendeformitäten, wie beispielsweise der sogenannte "Witwenbuckel" auf.
Gabriele Kiesling, Physiotherapeutin und Osteopathin, ist Pionierin der Faszien-Physiotherapie. Sie leitet das deutsche Institut für Qualität in der Physiotherapie. Auf Ihrem YouTube Kanal finden Sie wertvolle Tipps und Übungen für einen schmerzfreien Alltag. Sie ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen ihre persönliche Auffassung auf Basis ihrer individuellen Expertise dar.
Welche Rolle spielen Faszien und Physiotherapie bei der Prävention und Behandlung von Knochenschwund?
Die Faszien-Physiotherapie nach Kiesling kann präventiv und kurativ dem Knochenschwund begegnen. Oft sind die Übungen aus der "Physiotherapie für zu Hause" schon zielführend. Die Maßnahmen sind leicht in den Alltag einzubauen und einfach in der Ausführung.
Wie kann Krafttraining helfen, den Knochenabbau zu stoppen oder sogar umzukehren?
Knochen brauchen Druck- und Zugstimmulation zum Erhalt ihrer Substanz. Hier spielt insbesondere die Faszienbewegung eine entscheidende Rolle, da sie dreidimensional die Knochen stärkt.
Entgradige Bewegungen, Körperaufrichtung und Myofasziale Balance sind maßgeblich bei der Prävention von Knochenschwund. Bei bereits diagnostizierten Osteoporose helfen schmerzentlastende Lagerungen mit anschließendem Krafttraining der Wirbelsäulen nahen, autochthonen Muskulatur die Knochensubstanz schmerzfrei zu erhalten.
Warum sind Druck- und Zugbelastungen für die Knochengesundheit so wichtig, und wie können sie im Alltag integriert werden?
Druck und Zug sind das Lebenselexier für die Knochen. Die Stimmulanz erfolgt dreidimensional, also der Körperphysiologie entsprechend und setzt gezielte Reize zu Knochenerhalt.
Diese Übungsprinzipien sind kinderleicht in den Alltag zu integrieren. Statt lange zu sitzen kann die Aufstützübung auf einem Stuhl mit zwei Lehnen die Wirbelsäule wieder auseinanderziehen. In der Küche oder im Bad kann ein Balance-Pad helfen, den Körper aufzurichten und die Myofasziale Balance zu erhalten.
Maximalkraftübungen werden immer wieder empfohlen. Sie können jedoch gefährlich sein, wenn die Ausgangsstellung suboptimal, und das Gewicht zu schwer ist. Dann besteht leicht eine Frakturgefahr.
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Bildquelle: Gabriele Kiesling
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"Osteoporose – Physiotherapie für starke Knochen: Über 100 Übungen und Maßnahmen gegen Schmerzen und Bewegungsstörungen" - Von Gabriele Kiesling