Russland hat Berichten zufolge während eines ukrainischen Drohnenangriffs auf die besetzte Krim versehentlich ein eigenes Kampfflugzeug abgeschossen. Das erklärte Dmytro Pletentschuk, Sprecher der ukrainischen Marine, am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen.
„Sie haben die ukrainischen Angriffe so sehr abgewehrt, dass sie heute ihr eigenes Flugzeug über der Krim abgeschossen haben“, sagte Pletentschuk laut dem „Kyiv Independent“. Die Angaben sind bislang nicht unabhängig überprüfbar.
Angriffe auf Krim und Sotschi
Die Drohnenangriffe sollen unter anderem ein Ziel nahe dem Luftwaffenstützpunkt Hwardijske auf der Krim getroffen haben. Der pro-ukrainische Telegram-Kanal „Crimean Wind“ veröffentlichte Videoaufnahmen, die zeigen sollen, wie ein nahegelegenes Öldepot in Flammen steht. Die russische Verwaltung in der Hafenstadt Sewastopol hat sich bisher nicht zu den möglichen Schäden geäußert.
Auch in Russland selbst kam es zu Angriffen. In der Stadt Sotschi, rund 400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, meldete Bürgermeister Andrej Proschunin den Einsatz von Luftabwehrsystemen gegen Drohnen. Später sprach er von einem abgewehrten Raketenangriff.
Russische Medien berichteten, dass mehr als zehn Flughäfen vorübergehend den Betrieb einstellen mussten. Gegen 7:30 Uhr Ortszeit erklärte Proschunin, dass alle Bedrohungen durch Drohnen und Raketen beseitigt worden seien.

Weitere Ziele in Russland getroffen
Neben den Angriffen auf die Krim und Sotschi wurden auch andere russische Gebiete attackiert. In Saratow trafen ukrainische Drohnen eine Ölraffinerie, wie die ukrainischen Spezialkräfte bestätigten. Zudem brannte ein Umspannwerk in der Region Wolgograd nach einem mutmaßlichen Drohnenangriff. Das teilte Gouverneur Andrej Botscharow am Morgen des 16. Oktober mit.
Ukraine greift militärische Infrastruktur an
Die ukrainische Armee nimmt regelmäßig militärische Einrichtungen in den von Russland besetzten Gebieten und innerhalb Russlands ins Visier. In Donezk wurde bei einem weiteren Drohnenangriff ein russisches Munitionslager getroffen, was zu Bränden und Explosionen führte. Die ukrainischen Behörden haben sich bislang nicht zu den Angriffen geäußert.