34.000 Euro: Trotz Geldregen für Soldaten gibt es schlechte Nachrichten für Putin

Schlechte Nachrichten für Wladimir Putin: Russland schafft es nicht mehr die Zahl der neuen Rekruten bedeutend zu steigern, obwohl in manchen Regionen mittlerweile massiv Geld an neue Freiwillige gezahlt wird.

Wie das unabhängige russische Medium „Idel Realii“ unter Berufung auf Mitarbeiter von Rekrutierungsbüros berichtet, helfen selbst die höchsten finanziellen Anreize nicht mehr, mehr Soldaten für den Krieg in der Ukraine zu gewinnen. So sagt einer der Befragten, es hätten sich womöglich bereits alle gemeldet, die „Geld durch den Krieg verdienen“ wollten.

34.000 Euro für neue Rekruten - doch es kommen immer weniger

So bietet die Region Chanty-Mansi – bekannt durch den Biathlon-Ort Chanty-Mansijsk – neuen Rekruten mittlerweile einen Unterschriftsbonus von 3,2 Millionen Rubel (knapp 34.000 Euro). Auch in der Region Swerdlowsk werden seit März 2025 knapp 33.000 Euro für Freiwillige gezahlt – doch auch das habe nicht geholfen.

So steigt in Russland durchschnittlich alle drei bis vier Monate die Zahlung für neue Rekruten um mehr als 5000 Euro – ohne einen signifikanten Effekt auf die Mobilisierung.

Rekruten der russischen Armee in der Region Swerdlowsk im russischen Ural
Rekruten der russischen Armee in der Region Swerdlowsk im russischen Ural Donat Sorokin/dpa/TASS/picture alliance

"Machen Sie Ihre Millionen, bevor der Frieden kommt"

Das russische Verteidigungsministerium hatte laut einer Quelle aus der Region Irkutsk jüngst versucht, mit einer Werbekampagne neue Rekruten anzulocken. Diese seien vor allem vermehrt vor dem Trump-Putin-Gipfel in Alaska ausgestrahlt worden. Die Nachricht: Der Krieg geht bald zu Ende. „Machen Sie Ihre Millionen, bevor der Frieden kommt.“ 

Doch in Irkutsk gibt es laut lokalen Mitarbeitern schon länger Probleme, neue Rekrutren zu finden. Und jene, die kämen, während häufig „sehr alt“ oder chronisch krank, äußern Mitarbeiter von Rekrutierungsbüros in Sibirien.

Putin muss sich zwischen zwei ungeliebten Alternativen entscheiden

Dieser Mix wird für Wladimir Putin zum Problem. Neue Rekruten werden häufig direkt an die gefährlichen Front-Abschnitte geschickt, um die hohen Verluste auszugleichen. Wenn die Zahlen aber deutlich zurückgehen, muss diese Auffrischung der Einheiten zwangsläufig ausfallen.

Die Militärexperten des US-amerikanischen Thinktanks „Institute for the Study of War“ (ISW) schreiben dazu: „Der Rückgang der Mobilisierung könnte Präsident Putin dazu zwingen, zwischen zwei wenig beliebten Alternativen entscheiden zu müssen: Entweder er mobilisiert eine Reserve von Nicht-Freiwilligen oder er setzt sich an den Verhandlungstisch, um den Krieg zu beenden.