„Trump auf Steroiden“: Ex-Präsident soll noch stärker gegen Harris rüpeln

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Die Trump-Kampagne will zur US-Wahl 2024 aufdrehen. Trotz der Misserfolge gegen Kandidatin Kamala Harris, bleibt die Devise: mehr Trump.

Washington, D. C. – Nach einer langen Flaute bei den Republikanern will die Trump-Kampagne nun Vollgas geben. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump soll im Endspurt zur US-Wahl 2024 noch einmal loslegen. Obwohl die aktuelle Strategie der Republikaner gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris bislang noch nicht so richtig zündete, ist die Devise: mehr Trump, ohne eine offensichtliche neue Strategie.

„Denken Sie an Trump auf Steroiden“, sagte ein Trump-Berater gegenüber CNN. „Es werden alle Hände an Deck sein.“ Dass sich nichts großartig ändert, liegt wohl auch an Trumps Sturheit: „Er ist 78 Jahre alt und war noch nie jemand, der leicht zu kontrollieren war“, so ein Trump-Verbündeter. Dennoch wolle die Trump-Kampagne bis zur US-Wahl im November alles geben.

Donald Trump, republikanischer Präsidentschaftskandidat und ehemaliger US-Präsident, kommt zu einer Wahlkampfveranstaltung.
Donald Trump hat in der Vergangenheit weiter auf persönliche Angriffe gesetzt. © picture alliance/dpa/AP | Julia Nikhinson

Trump-Berater befürchten Umfragehoch für Harris nach Demokraten-Parteitag

So solle es nun „mehrere Veranstaltungen jede Woche, wenn nicht täglich“ geben. Ein Berater prognostizierte, dass Trump regelmäßig zwei Staaten an einem Tag besuchen werde. Die vermehrten Anstrengungen seien eine Antwort auf den Enthusiasmus, den die Demokraten auch nach ihrem Parteitag halten konnten.

Nach dem Demokraten-Parteitag prognostizierten die Meinungsforscher von Trump, Tony Fabrizio und Travis Tunis, von einem Anstieg in den Umfragen für Harris. Grund dafür sei vor allem die positive Berichterstattung durch die Medien. Obwohl der Fall in den Umfragen nicht eintrat, zittern die Republikaner weiter. Sie haben nicht nur mit Trumps Sturheit, sondern auch mit der Vergangenheit des Trump-Vize J.D. Vance zu kämpfen.

Will gegen Harris das Minimum erreichen: Trump-Kampagne für US-Wahl 2024 pessimistisch

Hoch zielt die Trump-Kampagne daher scheinbar nicht mehr: „Unser Ziel ist es, 270 zu erreichen, und diese Staaten zu gewinnen, ist der Weg dorthin“, so die Meinungsforscher. Das ist genau die Mindestanzahl an Wahlvertretern, die es für einen Sieg bei der US-Wahl braucht. Pessimistisch und mit einer limitierenden Strategie, aber mit einem klaren Ziel vor Augen tut die Trump-Kampagne, was in ihren Möglichkeiten liegt.

Statt sich auf nationale Umfragen zu beziehen, würde sie den „Ball im Auge behalten“ wollen – „das sind die Umfragen in unseren Zielstaaten“, so die Meinungsforscher. Möglicherweise soll Trump sich nun also wieder mehr auf Swing States und früh wählende Staaten fokussieren, nachdem er scheinbar ohne Strategie Reden in US-Bundesstaaten gehalten hatte.

Republikaner wollen Rad bei US-Wahl 2024 herumdrehen: Trump trainiert für TV-Duell mit Harris

In den nächsten Wochen soll sich Trump zudem für das anstehende TV-Duell gegen Harris am 10. September vorbereiten. Die Vorbereitungen sollen ähnlich aussehen wie auch zu dem TV-Duell mit US-Präsident Joe Biden: Trump trifft verschiedene republikanische Experten und Politiker, um sich mit ihnen zu beraten. „Das letzte Mal hat es für ihn gut funktioniert. Wenn es nicht kaputt ist, sollte man es nicht reparieren“, erklärte ein Berater gegenüber CNN.

Die Trump-Kampagne hofft zudem, dass kleinere Veranstaltungen Trump helfen könnten, den Fokus wiederzufinden. Der Republikaner hatte sich zuletzt vor allem auf persönliche Angriffe eingeschossen und die Politik in seinen Veranstaltungen vernachlässigt. „Wir würden es lieber bei der Politik belassen, aber manchmal ist es schwer, wenn man von allen Seiten angegriffen wird“, hatte Trump versucht, sich bei einer Veranstaltung zu rechtfertigen.

An einer Stelle hatte Trump angegeben, die Politik für nach dem Demokraten-Parteitag aufzusparen. Wenn dem so sei, könnte die Trump-Kampagne doch noch einmal ordentlich Schwung bekommen. Auch zuvor waren Versuche seiner Berater, ihn zu mehr Politik zu bringen, jedoch gescheitert. Es bleibt also abzusehen, ob der Ex-Präsident nun seine Strategie ändert oder weiterhin dieselbe Linie fährt wie vor dem Parteitag. (lismah)

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