„Herausragende Bedeutung“: Kreistag sagt 21,7 Millionen Euro für S-Bahn nach Geretsried zu

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Die Mehrkosten für die geplante Tieferlegung der GS-Bahn-Gleise in Wolfratshausen werden aktuell auf 31 Millionen Euro geschätzt. © DB Netz AG

Die Kosten für die S-Bahn-Verlängerung nach Geretsried werden auf 433 Millionen Euro geschätzt. Der Landkreis hat jetzt bekräftigt, sich zu beteiligen.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Eineinhalb Generationen habe das Vorhaben bereits beschäftigt. „Jetzt sollten wir schauen, dass wir in dieser Generation zu dem Punkt kommen, dass das, was lange währt, auch endlich gut werden kann“, sagte Landrat Josef Niedermaier am Montag (10. März) im Kreistag über die S7-Verlängerung nach Geretsried. Der Beitrag, den das Gremium in seiner Sitzung leisten konnte, war, das Bekenntnis des Landkreises zu einer millionenschweren Kostenbeteiligung zu erneuern. Das geschah mit einem Abstimmungsergebnis von 49:4.

S-Bahn: Kreistag in Bad Tölz bestätigt Kostenbeteiligung

Dass das Thema aktuell wieder die Lokalpolitik beschäftigt, liegt wie berichtet daran, dass von den Städten Geretsried und Wolfratshausen sowie vom Landkreis ein erneutes Bekenntnis zu ihrer Kostenbeteiligung gefragt ist. Die beiden Stadträte sowie für den Landkreis der Kreisausschuss haben ihre Zusage bereits bekräftigt. Das finale Votum des Kreistags liegt nun seit Montag vor.

Schon 2015 war vereinbart worden, dass die Kommunen für die Mehrkosten aufkommen, die durch die zweigleisige Tieferlegung der S-Bahn im Bereich der Sauerlacher Straße in Wolfratshausen entstehen. Zehn Jahre später ist dabei allerdings von ganz anderen Summen die Rede, nämlich von 31 statt von 17 Millionen Euro. 70 Prozent, also 21,7 Millionen Euro, soll der Landkreis übernehmen. Insgesamt werden die Kosten der S-Bahn-Verlängerung aktuell auf 433 Millionen Euro geschätzt.

Bedeutend „nicht nur für Wolfratshausen und Geretsried“

Der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller, der für die CSU im Kreistag sitzt, bekräftigte das Bekenntnis seiner Fraktion zu dem „wichtigen Infrastrukturprojekt“ mit seiner „herausragenden Bedeutung nicht nur für den Verkehr, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Landkreises – nicht nur für Wolfratshausen und Geretsried“, wie er betonte. Die vor zehn Jahren beschlossene Tieferlegung der Gleise in Wolfratshausen sei „sicherlich die beste Lösung“. Die Mehrkosten bezeichnete er als „die Kröte, die wir schlucken müssen“.

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Müller sprach aber auch gewisse Bedenken in seiner Fraktion an. „Es ist die Frage nach der kommunalen Zuständigkeit aufgekommen“, sagte der Geretsrieder. Außerdem beschäftige ihn die weitere Kostenprognose: „Ist es das jetzt? Bleibt es dabei?“ Zu klären seien ferner die Zahlungsmodalitäten. Wie genau soll die Zahlung der Kommunen also abgewickelt werden, wenn die Summe fällig wird?

Vier Kreisräte stimmen gegen Beteiligung an S-Bahn-Verlängerung

Insgesamt bat Müller den Kreistag aber um ein „starkes Signal“ pro S-Bahn-Verlängerung. Und um einen nachhaltigen Appell an Deutsche Bahn und Freistaat, „diesem Projekt grünes Licht zu geben und die S-Bahn auf die Schiene zu setzen“.

Der Kreistagsbeschluss beinhaltet auch den Satz, dass der Landkreis auf die „zeitnahe Verwirklichung“ der S-Bahn-Verlängerung drängt. Zudem soll die Landkreisverwaltung gemeinsam mit den Städten eine Vereinbarung mit dem Freistaat zur Finanzierung des kommunalen Anteils und deren Abwicklung verhandeln. Gegen den Beschluss stimmten Edmund Häner, Franz Hartmann, Christian Schneeweiss und Manuel Tessun (alle Ausschussgemeinschaft 2). (ast)

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