Dringender Fleisch-Rückruf wegen erhöhter Keimwerte – es droht Gesundheitsgefahr

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Erneut wird ein Fleisch-Produkt zurückgerufen. Vom Verzehr wird dringend abgeraten. Der Hersteller warnt vor gesundheitlichen Folgen.

München – Verbraucher haben laut Verbraucherschützer grundsätzlich ein Recht auf einwandfreie Produkte. „Lebensmittel, die den rechtlichen Anforderungen nicht entsprechen und als nicht sicher eingestuft werden, müssen vom Markt genommen werden“, so Friedel Cramer, Präsident des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), in einer Pressemitteilung.

Von mikrobiologischen Verunreinigungen bis hin zu Grenzwertüberschreitungen, unzulässigen Inhaltsstoffen, Allergenen und Fremdkörpern – die Ursachen für einen Rückruf sind vielfältig. So wurde kürzlich ein großer Gewürz-Rückruf wegen eines verbotenen Pestizids gestartet. Jetzt warnt das Portal lebensmittelwarnung.de vor einem Fleisch-Produkt. Der Verzehr kann Hirnblutungen, Organschäden und neurologische Störungen verursachen.

Der Hersteller Heidjerkaten Fleischwaren Uwe Kohlhase Handels GmbH hat einen Rückruf für „Kohlhase Kapitänssülze in der 200 g Packung“ gestartet.
Dringender Fleisch-Rückruf – bei Verzehr drohen schwere Gesundheitsschäden © Screenshot/ heidjerkaten.com/ Kohlhase

Fleisch-Rückruf: Hersteller warnt vor erhöhter Keimwerte

Derzeit vom Rückruf betroffen ist der Artikel „Kohlhase Kapitänssülze in Scheiben“ in der 200 Gramm Packung mit der Chargennummer 26 und den Mindesthaltbarkeitsdaten 08.03.2024, 11.03.2024 und 12.03.2024. Wie das Unternehmen über produktwarnung.eu mitteilt, sei nicht auszuschließen, dass der betroffene Artikel erhöhte Keimzahlen von E.Coli, Enterobakterien und Koagulase positiven Staphylokokken aufweist.

E.coli-Bakterien gehören zum Stamm der Shigatoxin-bildenden Escherichia coli (STEC) und können eine erhebliche organschädigende Wirkung entfalten und schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie Hirnblutungen sowie neurologische Störungen verursachen. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt, können E.coli-Stämme STEC und EHEC zudem blutige Durchfallerkrankungen (hämorrhagische Colitis) und Nierenversagen (hämolytisch-urämisches Syndrom) auslösen.

Toxin-bildende Staphylokokken-Stämme können beim Menschen zu lebensmittelbedingten Vergiftungen (Intoxikationen) führen. Typische Symptome einer Staphylokokken-Vergiftung sind:

  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Kreislaufprobleme

Personen, die nach dem Verzehr des Produkts die genannten Symptome aufweisen, sollten unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Lebensmittelvergiftung: So können Sie eine Infektion vermeiden

Nach Angaben der BVL entstehen die meisten lebensmittelbedingten Infektionen beim Verzehr von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Lebensmittelbedingte Intoxikationen können „durch Toxine ausgelöst werden, die von den Bakterien bereits im Lebensmittel produziert werden und mit der Nahrung aufgenommen werden“.

Um eine lebensmittelbedingten Infektionen oder Intoxidation zu vermeiden, rät das BVL folgende Regeln zu beachten:

  • Achten Sie auf Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), Verbrauchsfristen und Lagerungsbedingungen.
  • Leicht verderbliche Lebensmittel sollte zuletzt gekauft werden oder verwenden Sie beim Einkauf eine Kühltasche.
  • Die Flüssigkeit, die beim Auftauen von gefrorenem Fleisch entsteht, kann Krankheitskeime enthalten. Diese Flüssigkeiten sollten daher nicht weiter verwendet werden.
  • Rohe und bereits gegarte Lebensmittel sollten getrennt voneinander gelagert werden.
  • Vermeiden Sie Kreuzkontaminationen, indem Sie erst Gerichte mit einem geringen Keimrisiko zubereiten (zum Beispiel Gemüse) und danach Gerichte mit Fleisch.
  • Bleiben Reste von zubereiteten Speisen, sollten diese bis zum späteren Verzehr kühl gelagert werden. Häufig werden Reste nur aufgewärmt. Um die Aufnahme von Krankheitskeimen zu vermeiden, sollten auch Reste gründlich erhitzt werden.

In einer Süßspeise wurden kürzlich Salmonellen nachgewiesen. Diese gehörten BVL zufolge im vergangenen Jahr zu den häufigsten Rückrufgründen. Ein Fleischkäse musste wegen Listerien-Gefahr ebenfalls zurückgerufen werden.

Fünf Bundesländer betroffen: Eckdaten zum Fleisch-Rückruf

Nach Angaben des Portals kam das betroffene Produkt in den folgenden Bundesländern in den Handel:

  • Bayern
  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz

Das Produkt ist laut supermarktcheck.de bei Kaufland, Netto und Penny erhältlich. Die genauen Eckdaten des vom Rückruf betroffenen Produkts nochmals im Überblick:

Hersteller Heidjerkaten-Fleischwaren - Uwe Kohlhase Handels GmbH
Produkt Kapitänssülze in Scheiben
Verpackungseinheit 200 Gramm
Betroffenes MHD 08.03.2024, 11.03.2024 und 12.03.2024
Produktionsdatum 26.01.2024
Los-Kennzeichnung 26

Die betroffenen Artikel können nach Angaben des Herstellers auch ohne Vorlage des Kassenbons in den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgegeben werden. (vw)

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