Preisexplosion in Österreich: Diese Lebensmittel verteuerten sich um bis zu 71 Prozent

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

In Österreich stiegen die Preise für Lebensmittel in den letzten Monaten ebenfalls – um fast zwei Prozent. Vor allem günstige Lebensmittel sind betroffen.

Wien – Die Arbeiterkammer Wien wertet regelmäßig Erhebungen aus, um die Preise für Lebensmittel in Österreich im Blick zu behalten. Das schockierende Ergebnis: Selbst billige Lebensmittel wurden teils mehr als 44 Prozent teurer.

Lebensmittel werden in Österreich teurer: Hier zahlen Kunden besonders viel

Die Arbeiterkammer Wien (AK Wien) untersuchte seit Anfang Dezember 2023 bei sieben Wiener Supermärkten und Discountern, inwieweit die Lebensmittelpreise in Österreich ansteigen. Die Supermärkte im Test waren Hofer, Lidl, Penny, Billa, Billa Plus, Interspar und Spar. Wie herauskam, sind billigste Lebensmittel und einige Reinigungsmittel innerhalb eines Jahres im Schnitt um 1,6 Prozent teurer geworden. Vor allem Lebensmittel stiegen teils deutlich an, obwohl es dafür keinen triftigen Grund gegeben hat.

Viele Lebensmittel wurden in Österreich 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich teurer: Spitzenreiter sind Kartoffeln. © Pond5 Images/Imago (Symbolbild)

Wird der Preisanstieg bereits vom Dezember 2021 bis 2023 betrachtet, wurden die billigsten Lebensmittel noch deutlich teurer. Vor allem ein kontinuierlicher Anstieg bis März 2023 führte dazu, dass sich der Warenkorb aus den 40 billigsten Lebensmitteln um 43,9 Prozent verteuerte. Besonders stark stieg laut AK Wien der Preis für ein Kilogramm Kartoffeln. Im Dezember 2022 lag der Preis dafür noch bei durchschnittlich 0,78 Euro. Im Dezember 2023 kostete das Kilogramm dann bereits 1,14 Euro, was einem Plus von 46 Prozent entspricht. Auch der Skiurlaub in Österreich könnte durch die Preissteigerungen deutlich teurer werden.

Die Verbraucherzentrale NRW beobachtet kontinuierlich die Marktlage in Deutschland. Auch hier sind die Preise für Lebensmittel innerhalb eines Jahres deutlich gestiegen. Im Dezember 2023 entsprach die Preissteigerung bei Lebensmitteln nach den Daten des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr 4,6 Prozent. Seit Mitte 2021 stiegen diese sogar um knapp 29 Prozent. Bei dem Vergleich wurden alle Lebensmittelgruppen in Betracht geworden und nicht wie in Österreich nur eine Auswahl aus 40 billigsten Lebensmittel. Dadurch lässt sich der deutlich stärkere Anstieg in Deutschland erklären.

Diese billigsten Lebensmittel sind in Österreich besonders teuer geworden

Bei allen 40 Produkten, die in der Erhebung der AK Wien unter die Lupe genommen wurden, konnten durchgehend Preissteigerungen festgestellt werden. Bei einigen Produkten haben sich laut AK Wien die Preise im Gegensatz zum Jahr 2021 fast verdoppelt. Demnach stiegen die Preise für Kartoffeln um 102 Prozent, für Sonnenblumenöl um knapp 99 Prozent und für Penne-Nudeln um 90 Prozent. Auch Mehl gehört mit einem Anstieg um rund 88 Prozent zu den stärksten Preissteigungen.

Diese Lebensmittel und Drogerie-Produkte wurden von Dezember 2022 bis Dezember 2023 deutlich teurer:

Lebensmittel Preisanstieg
Marillenmarmelade 71,3 Prozent
Kartoffeln 45,6 Prozent
Passierte Tomaten 31,1 Prozent
Pommes Frites, tiefgekühlt 23,8 Prozent
Pizza Margherita, tiefgekühlt 23,2 Prozent
Orangensaft 22,1 Prozent
Shampoo/Duschgel 20 Prozent

Bei dem Preismonitor wurden auch einige wenige Drogerieprodukte mit einbezogen. In den Onlineshops der Drogerien wurden die Produkte im Januar 2024 im Vergleich zum Dezember 2023 um 0,6 Prozent teurer. In den Geschäften zeigte sich ein anderes Bild: Dort sanken die Preise sogar um 1,3 Prozent. Wie der Test zeigt, sollte nicht nur auf Marken-Waren gesetzt werden. In der Drogerie wurden diese von 2022 bis 2023 um 4,2 Prozent teurer. Marken-Lebensmittel stiegen sogar um 4,5 Prozent an. (rd)

Auch interessant

Kommentare