Zum Rückrundenstart - Mit Musiala muss alles anfangen: Das sind die Baustellen des FC Bayern
Elf Tage Winterpause boten den Bayern-Spielern nach einem turbulenten Jahr 2024 nur wenig Zeit zum Durchatmen. Am 2. Januar begann der Trainingsbetrieb wieder – mit Manuel Neuer, Kingsley Coman, Josip Stanisic und Serge Gnabry, die nach Verletzungen zurückkehrten. Einzig Stanisic erlitt einen leichten Rückschlag, dürfte aber schon am zweiten Spieltag der Rückrunde wieder einsatzbereit sein.
Doch während das Team auf dem Platz gestärkt wird, warten abseits des Rasens entscheidende Weichenstellungen. Besonders die Vertragsgespräche und die Zukunft der Schlüsselspieler prägen die Ausrichtung des Vereins und sorgen für intensive Wochen bei Sportvorstand Max Eberl.
Das sind die Baustellen des FC Bayern
Jamal Musiala steht im Zentrum der Bayern-Planungen. Der 21-Jährige hat sich längst als unverzichtbarer Leistungsträger etabliert und ist nicht nur sportlich, sondern auch strategisch für den Verein von zentraler Bedeutung. Laut Max Eberl soll Musiala „eine Ära prägen“.
Doch die Vertragsgespräche ziehen sich hin, da der Spieler finanzielle Wertschätzung und klare Perspektiven erwartet. Zuletzt forderte die Musiala-Seite zuletzt eine Ausstiegsklausel, was die Münchner jedoch entschieden ablehnten. Dennoch deutet vieles auf eine Entscheidung zugunsten des FC Bayern hin. Insbesondere beim Gehalt soll sich Musiala kompromissbereit gezeigt haben.
Musialas Entscheidung hat Auswirkungen
Seine Entscheidung könnte dabei weitreichende Auswirkungen haben. Sollte Musiala verlängern, wäre dies ein starkes Signal an andere Schlüsselspieler wie Joshua Kimmich, dessen Vertragsverlängerung ebenfalls auf der Agenda steht.
Kimmich, der in der Hinrunde konstant starke Leistungen zeigte, hat jedoch die vergangene Saison nicht vergessen. Aufgrund schwankender Leistungen fühlte er sich damals nicht ausreichend von den Münchner Verantwortlichen unterstützt. Aber auch für ihn hat vor allem die sportliche Perspektive die höchste Priorität. Ein Verbleib Musialas könnte somit den Weg für weitere Unterschriften ebnen.
Was passiert mit Sané und Davies?
Leroy Sané und Alphonso Davies stehen vor wegweisenden Monaten. Ebenso wie der Vertrag von Kimmich läuft ihr Vertrag im kommenden Sommer aus. Sané konnte auch in dieser Saison nicht konstant überzeugen und muss in der Rückrunde liefern, um seine Zukunft in München zu sichern.
Bei Davies, der sich nach einer schwachen Vorsaison stabilisierte, sind die Vorzeichen anders: Obwohl er sportlich wichtig ist, flirtete der Kanadier lange mit einem Wechsel zu Real Madrid. Zudem gibt es für die Bayern auf dem Linksverteidiger-Markt vergleichsweise viele Optionen. Seine immensen Gehaltsforderungen waren dabei das große Hindernis bei den Verhandlungen um eine Verlängerung. Nun scheint jedoch Bewegung in den Poker zu kommen – eine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung soll bereits in den nächsten Tagen fallen. Damit könnte er der erste Dominostein sein, der die Vertragsverlängerungen bei den Münchnern ins Rollen bringt.

Zunächst war angedacht, die Talente Mathys Tel und Adam Aznou für die Rückrunde auszuleihen, um ihnen bei anderen Vereinen Spielpraxis zu ermöglichen. Besonders bei Tel, der in der laufenden Saison kaum Startelf-Einsätze verzeichnete, erschien dies als logische Option.
Tel soll beim FC Bayern bleiben
Doch nach einem positiven Gespräch mit Trainer Vincent Kompany entschied sich der 19-Jährige, in München zu bleiben und um seine Chance zu kämpfen. „Eine Winter-Leihe ist nicht mehr geplant. Das haben Verein und Spielerseite gemeinsam beschlossen“, so Sky-Reporter Kerry Hau.
Kompany hatte betont, dass er großes Vertrauen in Tels Potenzial hat. Der junge Franzose wird nun die Rückrunde nutzen, um sich mit Joker-Einsätzen für mehr Spielzeit zu empfehlen. Aznou hingegen bleibt weiterhin ein Kandidat für eine Leihe, um sich bei einem anderen Klub zu entwickeln.
Endet die Ära Thomas Müller?
Thomas Müller, der als Identifikationsfigur gilt, steht vor einer entscheidenden Phase. Ob er seine Karriere im Sommer beendet oder um ein weiteres Jahr verlängert, liegt allein in seiner Hand. Dies bestätigte zuletzt auch Sportvorstand Max Eberl indirekt. Er hat den Status in München und den Einfluss auf die Teamchemie, dass die Verantwortlichen ihm sicherlich keine Steine in den Weg legen werden.
Manuel Neuer hingegen hat nach seiner Rückkehr bereits positive Signale für eine Vertragsverlängerung gesendet, was dem FC Bayern Stabilität auf der Torwartposition sichern könnte. Eine Verlängerung gilt als nur noch eine Frage der Zeit.
Die kommenden Wochen versprechen nicht nur spannende Spiele, sondern auch Entscheidungen, die für die mittelfristige Zukunft des FC Bayern richtungsweisend sein dürften. Max Eberl und sein Team stehen vor einer der herausforderndsten Phasen der letzten Jahre.
Von Tim Schoster
Das Original zu diesem Beitrag "Vor dem Rückrundenstart: Das sind die Baustellen des FC Bayern" stammt von fcbinside.de.