Schwimmer kommen Schiffen gefährlich nahe: Bräustüberl-Steg wird nicht mehr regulär angefahren

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Als Anlegestelle für die Schifffahrt dient der Bräustüberl-Steg normalerweise. Weil dort immer wieder Badegäste in den See springen, wird der Steg derzeit aber nur eingeschränkt von den Schiffen angefahren. © Stefan Schweihofer

Gefährliche Szenen haben sich zuletzt wieder am Bräustüberl-Steg in Tegernsee abgespielt: Schwimmer kamen dort Fahrgastschiffen gefährlich nahe. Jetzt hat die Tegernsee Schifffahrt Konsequenzen gezogen.

Tegernsee - Angesichts der Hitze suchten in den zurückliegenden Tagen und Wochen massenhaft Badegäste Abkühlung im Tegernsee. Auch am Bräustüberl-Steg sprangen Schwimmer ins Wasser und zogen dort – unerlaubterweise – ihre Runden. Weil sie dabei den großen Fahrgastschiffen, die dort an- und ablegen, gefährlich nahe kommen, hat die Schifffahrt Tegernsee nun Konsequenzen gezogen: Sie fährt den Steg bis auf Weiteres nicht mehr regulär an.

Betriebsleiter spricht von brenzligen Situationen

Das Problem mit den Schwimmern am Bräustüberl-Steg ist nicht neu, hatte sich zuletzt aber zugespitzt. „Wir hatten innerhalb einer Woche drei äußerst brenzlige Situationen“, berichtet Stephan Herbst, Betriebsleiter der Tegernsee Schifffahrt. In einem Fall sei ein Badegast mit nur einer Armlänge Abstand hinter einem Fahrgastschiff vorbeigeschwommen. „Da reicht der Sog der Schiffsschraube aus, dass etwas passiert“, macht Herbst deutlich.

Schiffe fahren Steg beim Bräustüberl nicht mehr regulär an

Abgesehen von der großen Gefahr für die Schwimmer will er solche Situationen auch seinen Bootsführern nicht länger zumuten. Daher wird die Anlegestelle beim Bräustüberl vorläufig nicht mehr regulär, sondern nur noch dann angefahren, „wenn es die Situation zulässt“.

Herbst geht es auch darum, dass die Passagiere Klarheit darüber haben, wo sie zu- und aussteigen können. Zuletzt hatten die Schiffe den Steg beim Bräustüberl mehrfach kurzfristig meiden müssen, weil sich Schwimmer im Bereich des Fahrwassers und der Anlegestelle aufhielten. Der Betriebsleiter empfiehlt den Fahrgästen nun, zum nahen Rathaus-Steg auszuweichen.

Badegäste ignorieren Verbotsschild beim Bräustüberl-Steg

Herbst bedauert es, dass die Schifffahrt als „Nichtstörer“ nun gezwungen sei, Einschränkungen zu machen. „Die eigentlichen Störer sind aber nicht greifbar“, sagt er. Gerade beim Bräustüberl-Steg seien es immer unterschiedliche Tagestouristen und Badegäste, die hier ins Wasser springen. Dabei ignorieren sie übrigens auch ein dort angebrachtes Verbotsschild.

Das Verhalten der Schwimmer, so betont Herbst, sei nicht nur grob fahrlässig, sondern verstoße auch gegen die Regeln der bayerischen Schifffahrtsordnung. Demnach ist im Umkreis von 100 Metern um Anlegestellen der Fahrgastschifffahrt das Baden nur soweit gestattet, „als die Schifffahrt dadurch nicht behindert wird“.

Schifffahrt will die Situation „fortlaufend prüfen“

Es ist das erste Mal, dass die Tegernsee Schifffahrt unter der Leitung von Stephan Herbst den Schiffsverkehr beim Bräustüberl auf diese Weise einschränken muss. Bislang ist es immer bei Warnungen und Appellen geblieben. Der Betriebsleiter sichert zu, die Lage fortlaufend zu prüfen. „Sobald es die Situation vor Ort zulässt und ein sicherer Schiffsanlauf gewährleistet werden kann, wird der Steg wieder in den regulären Fahrplan aufgenommen“, kündigt Herbst an. Bis dahin wird von Fall zu Fall entschieden.

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