ZDF testet Fleischwurst: Günstiges Discounter-Produkt begeistert Experten
Welche Fleischwurst ist besser? Das teure Markenprodukt oder die günstige Discounter-Alternative? Ein Test deckt auf – die Unterschiede sind oft gar nicht groß.
München – Auch wenn der Trend immer mehr in Richtung vegetarisch und vegan geht, steht bei vielen Deutschen Fleisch und Wurst noch immer fest auf dem Speiseplan. Dazu gehört oft auch die Fleischwurst. Sie gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Variationen, aber auch in teuer und billig, zu kaufen, obwohl man von ihr nur eine geringe Menge am Tag essen soll. Doch was ist besser? Die teurere Marken-Fleischwurst oder die günstige Alternative?
Der Fleischwurst-Test: Diese Produkte wurden verglichen
Das testete ZDF WISO und verglich sechs Fleischwürste miteinander. Die Produkte bewegten sich dabei in einem Preisrahmen von 58 Cent pro hundert Gramm, bis zu 1,60 Euro pro hundert Gramm. Um eins vorwegzunehmen: eine der günstigen Discounter-Würste konnte vor allem den Experten überzeugen. Diese Produkte wurden getestet:
- „Alnatura“: 1,60 Euro/100 g
- „Wilhelm Brandenburg“: 1,50 Euro/100 g
- „Herta“: 0,80 Euro/100 g
- Penny „Mühlenhof“: 0,75 Euro/100 g
- Lidl „Dulano“: 0,61 Euro/100 g
- Aldi „Schinken Fleischwurst“: 0,58 Euro/100 g
Discounter-Fleischwurst überzeugt Experten: „Gleich am Anfang beeindruckt.“
Im Expertencheck, mit Sensorik-Professor Manfred Winkler, wurden Geruch und Geschmack der Würste getestet. Dabei überzeugte den Fachmann vor allem ein Produkt: „an der Probe 6 beeindruckt mich einfach dieser Biss, der mich gleich am Anfang beeindruckt hat“, erklärt Winkler. Hinter Probe sechs versteckt sich die „Dulano“-Wurst von Lidl, damit setzt der Experte eins der günstigsten Produkte an die Spitze.
Weniger beeindruckt hingegen ist der Sensorik-Professor von einer der teuren Marken-Würste. Denn auf dem letzten Platz sieht er die Fleischwurst von „Wilhelm Brandenburg“. „Man muss aber auch sagen, dass die Qualitätsunterschiede eigentlich relativ minimal sind“, meint Winkler.

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Das ist vielleicht auch ein Grund, warum sich die Passanten auf der Straße ganz anders entscheiden. Denn sie wählen die Fleischwurst von „Wilhelm Brandenburg“ auf den Spitzenplatz. Daraufhin folgen Penny und „Herta“. Platz 4 und 5 teilen sich Lidl und „Alnatura“. Den letzten Platz bekommt die günstigste Wurst von Aldi.
Qualität bei allen Fleischwurst-Produkten überzeugt: „Anforderungen für eine Spitzenqualität“
Doch nicht nur Geschmack und Geruch wurden bei den Würsten getestet. Im Qualitäts- und Bakteriencheck, konnten alle Produkte überzeugen. „Die Fleischqualität aller sechs Fleischwürste war sehr gut, alle Produkte erfüllten die Anforderungen für eine Spitzenqualität“, erklärt die Lebensmitteltechnikerin Claudia Poßberg in der Sendung. Außerdem waren in keinem der Produkte Bakterienrückstände nachweisbar. Das kann jedoch immer wieder vorkommen, so wurde erst kürzlich eine Wurst wegen Salmonellen zurückgerufen. Auch die Fleischsorte bestand, wie angegeben, bei jeder der Würste lediglich aus Schweinefleisch.
Ein letzter Vergleich wird bei den Haltungsformen gezogen. Das vier-stufige System von 1: Stallhaltung bis 4: Premium ist bisher freiwillig, kann jedoch eine grobe Orientierung bieten und findet sich auf vielen Produkten im Supermarkt. Viele Menschen achten auf diese Haltungsformen. So versucht auch Aldi, sich mehr für den Tierschutz einzusetzen. Hier werden nun Milch-Sorten der Haltungsformen eins und zwei verbannt. Die drei günstigen Produkte aus dem Discounter jeweils die Haltungsform 2 abgedruckt. „Alnatura“ erfüllt die Anforderungen der EU-Öko-Verordnung und ist damit mit der vierten Stufe vergleichbar. Eine Anfrage von WISO bei „Wilhelm Brandenburg“ ergibt, dass das Fleisch aus den Stufen eins und zwei besteht. „Vor diesem Hintergrund findet keine entsprechende, einheitliche Auslobung statt“, heißt es in dem Statement. „Herta“ antwortet auf die Anfrage seitens WISO nicht, die Haltungsform bleibt also unklar.
Produkt-Tests gibt es immer wieder und sind eine gute Möglichkeit, um Qualität und Geschmack eines Lebensmittels zu testen. So wurden beispielsweise Pfirsich-Tees getestet, hier konnte ein teures Produkt überzeugen. Ganz anders im Mineralwasser-Test. Hier war der Gewinner ein günstiges Produkt.