Außergewöhnlicher Entdeckung könnte die Geschichte der Menschheit neu definieren

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In Kanada sind Archäologen auf eine 11.000 Jahre alte Siedlung gestoßen. Der Ort liefert neue Erkenntnisse über frühe indigene Kulturen in Nordamerika.

Prince Albert — In der kanadischen Provinz Saskatchewan ist Archäologen ein spektakulärer Fund gelungen: Es handelt sich bei der Entdeckung um die Siedlung Âsowanânihk, was in der indigenen Cree-Sprache „ein Ort zum Überqueren“ bedeutet. Forscher arbeiten bereits seit Sommer 2024 an der Stätte. Nun haben sie dort Holzkohle, Steinwerkzeuge, Feuerstellen und Bisonknochen gefunden, wie das Fachmagazin LiveScience berichtet.

11.000 Jahre alte Siedlung in Kanada gefunden: Ureinwohner bewohnten Region etwa 1.000 Jahre früher als angenommen

Was sich zunächst nicht besonders interessant anhört, gibt tatsächlich Aufschluss über die Verhaltensweisen indigener Völker in Nordamerika.

Die Fundstücke wurden im Labor untersucht und das Ergebnis deutet darauf hin, dass die Stätte 11.000 Jahre alt ist und wahrscheinlich langfristig von indigenen Völkern als Siedlung genutzt wurde. Nach Angaben der Sturgeon Lake First Nation (SLFN), die das Gebiet verwaltet, bedeutet dies, dass die Ureinwohner in der Region etwa 1.000 Jahre früher lebten als bisher angenommen.

Fünf Kilometer nördlich von Prince Albert in der Nähe des North Saskatchewan River wurde eine 11.000 Jahre alte Siedlung gefunden. © Sturgeon Lake First Nation

Laut Glenn Stuart, einem Archäologen an der Universität von Saskatchewan, der an dem Projekt beteiligt ist, deutet eine sehr große Feuerstelle zudem darauf hin, dass die Stätte über einen langen Zeitraum oder wiederholt über kürzere Zeiträume genutzt wurde. Eine solche Nutzung beweise, dass es sich wahrscheinlich um eine langfristig bewohnte Siedlung handelt.

Auch in Deutschland machen Archäologen regelmäßig außergewöhnliche Entdeckungen: Im Oktober 2024 fanden Wissenschaftler heraus, dass die Gemeinde Neufahrn in Bayern älter ist als gedacht.

Spekakulärer Fund in Kanada: „Diese Stätte erschüttert alles, was wir zu wissen glaubten“

Die Siedlung Âsowanânihk ist damit eine der ältesten archäologischen Stätten, die auf dem Kontinent bisher gefunden wurde. „Diese Stätte erschüttert alles, was wir zu wissen glaubten, und könnte die Geschichte der frühen indigenen Zivilisationen in Nordamerika verändern“, wird der Amateurarchäologe Dave Rondeau, der die Stätte erstmals 2023 entdeckte, in einer Pressmitteilung der Sturgeon Lake First Nation zitiert.

Christine Longjohn, Chief der Sturgeon Lake First Nation, betonte: „Dieser Fund erinnert uns daran, dass unsere Vorfahren hier lebten, bauten und das Land formten.“ Derzeit werde daran gearbeitet, das Gebiet vor Erosion und potenzieller Abholzungen zu schützen. Es gibt zudem Pläne zur Förderung von Bildung, Tourismus und gesellschaftlichem Engagement. „Damit gehört dieser Ort zu den bekanntesten antiken Stätten der Welt, ähnlich wie die Pyramiden in Ägypten, Stonehenge in England und Göbekli Tepe in der Türkei - alle bekannt für ihre immense historische Bedeutung und ihre Rolle für die der menschlichen Zivilisation“, so Longjohn.

Im August 2024 stießen Forscher in Bayern auf einen 2000 Jahre alten Brunnen. (jus)

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