Endspurt für das Mammutprojekt in Taufkirchen
Die Baustelle an der Grund- und Mittelschule in Taufkirchen ist fast fertig.
Taufkirchen – Der Schulbetrieb läuft schon länger wieder, nach den Faschingsferien soll auch das Erdgeschoss samt der neuen Aula und Mensa fertig sein und nach Ostern ist die Mehrzweckhalle bereit für den Sportunterricht: Bei einem Rundgang durch die Taufkirchner Grund- und Mittelschule überzeugten sich Gemeinderäte, Bürgermeister und Vertreter der Schulfamilie am Dienstag von dem Baufortschritt. Verzögerungen gebe es lediglich im Außenbereich, erklärte Projektsteuerer Thomas Koch von BPM aus Pfarrkirchen. Doch auch hier sollen bis Mai die Arbeiten abgeschlossen sein.
Mehr als 100 Punkte auf der Tagesordnung
In einer kurzen Ansprache vor dem Rundgang erinnerte Taufkirchens Bürgermeister Stefan Haberl an die „enorme Menge an Tagesordnungspunkten“, die rund um das Großprojekt abgearbeitet werden musste. Seinen Dank richtete er sowohl an die Beteiligten in der Verwaltung wie Bauamtsleiter Günter Mayr, an den Bauleiter Thomas Wimmer und den Projektsteuerer Koch wie auch an die Schulfamilie, die „großes Verständnis“ aufgebracht habe.
Einfach war es laut dem Schulleiter Adi Geier nicht immer. Die Klassen mussten mehrmals umziehen und der Sportunterricht – es gab fünf Jahre keine Turnhalle – wurde teilweise in umliegende Gemeinden ausgelagert. Ein koordinativer Kraftakt bei 460 Mittel- und 360 Grundschülern sowie 85 Lehrkräften und 13 Ganztagsklassen. „Taufkirchen hat die größte Mittelschule im Landkreis und bei der Grundschule sind wir praktisch gleichauf mit Altenerding“, so Geier, der zusammen mit Konrektorin Gabriele Reiss derzeit auch noch die Arbeit der ehemaligen Grundschulrektorin Doris Holler stemmt, die Anfang des Jahres ins Schulamt gewechselt ist.

Dass die Gemeinde zu groß geplant habe, schloss der Rektor beim Rundgang aus: „Beide Schulen sind voll ausgelastet“, sagte er. In den erweiterten Gebäuden sind auch Räume für eine Partnerklasse der St. Nikolausschule Erding untergebracht. „Mittendrin, und so soll‘s auch sein“, freute sich Korbinian Müller, Schulleiter der Erdinger Einrichtung für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. „Das hat Modellcharakter“, lobte Müller. Und auch Gemeinderätin Anneliese Mayer war begeistert: „Das passt zu Taufkirchens Ausrichtung als inklusive Gemeinde“, sagte sie. Für die zwölf Schüler und neun Grundschüler, die hier betreut werden, gibt es ein Klassenzimmer und einen Raum für die Nachmittagsbetreuung, zusätzlich haben die Kinderpfleger, Lehrkräfte, Heilpädagogen und Schulbegleiter eine Rückzugsmöglichkeit.
Zu den Klassenzimmern führen helle, breite Gänge, teilweise gesäumt von farblich abgesetzten Spinten, Garderobenvorrichtungen oder Sitzgelegenheiten. Beeindruckt waren die Rundgang-Teilnehmer vor allem von floralen Ornamenten an den Wänden, die von Schülern unter Anleitung einer Kunstlehrerin selbst gestaltet wurden. Die Gemeinde steuerte hier lediglich die Farbe bei.
Auf die Frage, warum im Ganztageszimmer ein Teppichboden verlegt worden sei, lieferte Konrektorin Reiss eine pädagogische Antwort: „Das ist ein deutlich angenehmeres Arbeiten und Lernen, immerhin verbringen die Schüler hier den ganzen Tag.“
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„Sträflingsarbeit“ in der Turnhalle
Apropos Akustik: Die lobte Haberl vor allem in der neuen Mehrzweckhalle. Bauleiter Wimmer verwies auf die Besonderheit des ebenerdigen Zugangs zur Zuschauertribüne, den die Hanglage ermöglicht habe. Und auf den aufwändigen Aufbau des Schwingbodens: Die Verschraubung einzelner kleiner Elemente (“Klötzerl“), auf die ein Tragrost gelegt wird, sei „eine Sträflingsarbeit“, sagte Wimmer.
Wie die Turnhalle sind auch die Werkräume auf der untersten Ebene angesiedelt. Dort hing zwar bei der Besichtigung noch die Bauelektrik von der Decke, Koch versprach aber auch in diesem Fall eine rechtzeitige Fertigstellung. Ein Raum wird neu eingerichtet, der zweite wird mit gebrauchtem Interieur ausgestattet. Von den Werkräumen hat man einen Blick auf die Bohrpfahlwand, die entgegen ursprünglicher Planung nicht verkleidet werden soll. Die mit Beton ausgegossenen Pfähle dienen laut Koch der Stabilisierung des Erdreichs beim Aushub für den Erweiterungsbau.
Den Besuchern gefielen auch die verbindenden Elemente wie der Durchgang zum Mehrgenerationenhaus und die große Aula, die laut Geier „eine Aula für beide Schulen wird“.