Kritik an Kochels Bürgermeister Müller: CSU spricht von mangelnder Professionalität
Bei der Hauptversammlung des CSU-Ortsverbands Kochel gibt es Kritik an Bürgermeister Jens Müller. Gemeinderat Mathias Graf wirft ihm mangelnde Professionalität vor.
Kochel am See – Die Kommunalwahlen im März 2026 werfen bereits ihre Schatten voraus. „Das Finden geeigneter Kandidaten und dann eine schlagkräftige Liste junger Kandidaten aufzustellen, das wird eine der wichtigsten Aufgabe der neuen Vorstandschaft sein“, sagte Florian Lantenhammer, der alte und neue Vorsitzende des CSU-Ortsverbands Kochel, in seinem Rechenschaftsbericht im Rahmen der Jahresversammlung der Partei.
„Treibende politische Kraft in Kochel“: Holz spricht bei Hauptversammlung des CSU-Ortsverbands
„Wir sind weiterhin die treibende politische Kraft in Kochel und wollen es auch bleiben“, betonte der Landtagsabgeordnete und ehemalige Kochler Bürgermeister Thomas Holz. Dabei räumte er allerdings ein, dass es immer schwieriger werde, Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern: „Die Bereitschaft geht merklich zurück.“ Dabei stellte er heraus, dass es wichtig sei, sich für seine Heimat zu engagieren, „und vor allem dafür, dass es auch unseren Kindern noch gut geht“.
Holz beleuchtete in seiner Rede die Ergebnisse der jüngsten Bundestagswahl und sprach von bewegten Zeiten. „Das Thema Migration und Asyl hat die Wahl beherrscht“, sagte der Abgeordnete. Ausgezeichnet seiin Kochel die Wahlbeteiligung von 83 Prozent gewesen, aber: „Die Ergebnisse waren nicht immer erfreulich.“ Dabei räumte Holz ein, dass es ihm durchaus „Sorgen mache“, dass die AfD auch in Kochel 16 Prozent erreicht habe: „Im Hinblick darauf, dass diese Partei mit über 20 Prozent der Stimmen deutschlandweit nun zweitstärkste Kraft ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass jeder, der die AfD wählt, aus dem braunen Milieu kommt.“ So habe die Wahl aber deutlich gezeigt, dass der Bürger eine Wende in der Asyl- und Migrations-Politik gewollt habe.
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In Sachen Sondervermögen sagte er: „Ich denke wir sind auf einem guten Weg. Wir müssen wieder wehrfähig werden.“ Kurz beleuchtete er auch das Thema Walchensee-Kraftwerk – „ein spannendes Thema“ – und betonte, dass dies ein sehr kompliziertes Konstrukt sei.
Pleite bei der Bürgermeisterwahl hängt immer noch nach – Kritik an Jens Müller
Die Pleite bei der Bürgermeisterwahl mit Kandidat Thomas Bacher hängt der Kochler CSU offenbar immer noch nach. So kritisierte Mathias Graf in seinem Bericht aus dem Gemeinderat, dass „die Professionalität unter Bürgermeister Jens Müller weit schlechter ist, als es noch unter Bürgermeister Thomas Holz war“. Vor allem beklagte er, dass das Umsetzen mancher Beschlüsse mangelhaft sei, „ganz anders, als man es sich vorstellen könnte“.
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Letztlich brachte Lantenhammer noch seine Freude zum Ausdruck, dass Holz sein Stimmkreis-Büro unlängst in Kochel eingerichtet hat: „Das ist für uns sicher auch von Vorteil, dass wir nun so einen kurzen Weg zu dir haben.“ (Ewald Scheitterer)