Vorschlag aus den USA: Russland im Osten stoppen – So soll die Ukraine den Krieg gewinnen

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US-Vertreter O‘Brien hält die Situation im Osten der Ukraine für kritisch: Russland dort aufzuhalten, sei der erste Schritt zum ukrainischen Erfolg.

Washington, DC – Der stellvertretende Außenminister für europäische und eurasische Angelegenheiten in den Vereinigten Staaten, James O‘Brien, hat sich zur Lage der Ukraine im Krieg gegen Russland geäußert. Dabei betonte er, dass es notwendig sei, die russischen Streitkräfte daran zu hindern, im Osten vorzurücken, damit diese die dortigen Stellungen nicht nutzen können, um der Ukraine im Nahkampf wirtschaftlichen Schaden zuzufügen.

„Wenn ich jetzt von der Erfolgsstrategie der Ukraine spreche, geht es darum, die Versuche Russlands zu stoppen, im Osten durchzubrechen“, zitiert die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform O‘Briens Statement. Das sei der erste Schritt zum Erfolg für das Land im Ukraine-Krieg. Russland werde die Möglichkeit genommen, Feuerstellungen zu nutzen und damit die Ukraine am Wiederaufbau der eigenen Wirtschaft zu hindern.

Patriot System in Polen
Luftabwehr aus Polen: Ex-Nato-Chef fordert Nato-Unterstützung gegen Russland © picture alliance / dpa | Jakub Kaminski

Damit die Ukraine den Krieg gewinnen kann: O‘Brien betont Kontrolle der Gebiete

Das Vorrücken des russischen Militärs könne damit verhindert werden, dass die ukrainischen Truppen mit Luftverteidigungssystemen und anderen Waffen versorgt werden. Damit würden sie den Kampf über einen längeren Zeitraum führen können.

„Dann kommt der Moment, an dem Russland überlegen muss, ob es weiter voranschreiten kann.“ Für den ukrainischen Erfolg sei außerdem bedeutend, dass das Land seine international anerkannten Gebiete vollständig kontrolliere, zitiert Ukrinform den stellvertretenden US-Außenminister für europäische und eurasische Angelegenheiten.

Ukraine zuerst: USA priorisieren die Streitkräfte bei Waffenlieferungen für den Krieg

Die US-Regierung will die Lieferung bestimmter Rüstungsgüter an andere Länder aufschieben, um zunächst die Luftverteidigung der Ukraine zu stärken. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, angesichts der eiligen Bedürfnisse Kiews habe die US-Regierung die „schwierige, aber notwendige“ Entscheidung getroffen, bestimmte geplante Rüstungsverkäufe an andere Länder, vor allem von Raketen für die Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot und Nasams, zu verschieben.

Diese sollten stattdessen zunächst an die Ukraine gehen, deren Streitkräfte dringend zusätzliche Luftverteidigungskapazitäten bräuchten. Die betroffenen Länder seien informiert worden. Um welche Staaten es sich handelte, sagte Kirby nicht. Sie alle bekämen, was sie bestellt hätten – nur etwas später als ursprünglich geplant.

Putin und Xi Jinping stehen nebeneinander und schauen nach rechts.
Nicht auf gleicher Höhe: Putin bindet sich an China – zum Nachteil der russischen Wirtschaft . (Archivfoto) © Sergei Bobylev/dpa

Russland hält nur mit Hilfe Chinas durch – O‘Brien betont Partnerschaft mit Indopazifik-Staaten

O‘Brien äußerte sich auch zur Rolle Chinas: „Wir haben offen gesagt, dass Russland auf dem Schlachtfeld bleiben kann, weil es erhebliche Unterstützung aus China erhält. Mehr als 70 Prozent der Werkzeugmaschinen, die Russland zur Herstellung seiner Waffen verwendet, kommen aus China. Mehr als 90 Prozent der Elektronik, die auf dem Schlachtfeld auftaucht, kommt aus China“, zitiert The Korea Times seine Aussagen bei einer Pressekonferenz zur Vorschau auf den Nato-Gipfel, der im Juli in Washington stattfindet. Hinzu komme auch die enge Zusammenarbeit mit dem Iran und Nordkorea.

Zudem habe der stellvertretende Außenminister für europäische und eurasische Angelegenheiten angekündigt, dass die Partnerschaft der Nato mit der Indopazifik-Region ein Schwerpunkt beim Nato-Gipfel sein werde. „Wir tun dies, weil die Sicherheitsbedenken im Indopazifik denen im Nato-Artikel-5-Gebiet sehr ähnlich sind. Daher ist es sinnvoll, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam gegen ähnliche kollektive Bedrohungen vorzugehen.“

Artikel 5 des Nordatlantikvertrages regelt den Bündnisfall beim Angriff auf einen Nato-Staat. Insbesondere Japan und Südkorea sind laut O‘Brien „sehr gute Partner bei der Bewältigung der Bedrohung durch Russland“. (ses/dpa)

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