US-Unternehmen präsentieren ersten Mikrowellenroboter zum „Braten“ von Drohnen

Zwei Rüstungskonzerne aus den USA haben ein autonomes Roboterfahrzeug vorgestellt, das ganze Drohnenschwärme zerstören kann. Das System mit dem Namen Leonidas Autonomous Robotic verwendet starke Mikrowellen, die gegnerische Flugobjekte regelrecht "braten", wie das Technologie-Portal "Interesting Engineering" schreibt.

Anti-Drohnen-Roboter kann bis zu 480 Kilometer autonom fahren

Der Roboter besteht dem Bericht zufolge aus zwei Komponenten: Das Rüstungsunternehmen General Dynamics Land Systems (GDLS) steuert den Fahrzeugboden bei. 

  • Das Kettenfahrzeug ist rund zehn Tonnen schwer.
  • Das hybrid betriebene System kann mit einer Ladung rund 480 Kilometer zurücklegen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei mehr als 70 Kilometern pro Stunde.
  • Das Fahrzeug kann entweder mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz autonom steuern oder ferngesteuert werden.

Mikrowellen-Waffe mit "Eins-zu-Viele-Kampffähigkeit"

Der Rüstungskonzern Epirus steuert die Hochleistungsmikrowellenwaffe namens Leonidas bei.

  • Das System verwendet elektromagnetische Interferenz, um elektronisch betriebene Ziele außer Gefecht zu setzen.
  • Die hochenergetische Mikrowellenstrahlung zeigt sekundenschnell Wirkung.
  • Leonidas kann viele Drohnen gleichzeitig stören, laut Hersteller besitzt die Waffe eine hocheffektive "Eins-zu-Viele-Kampffähigkeit".
  • Die Frequenz, mit der die gegnerischen Drohnen gestört werden, lassen sich anpassen. So wird verhindert, dass Leonidas eigene Waffensysteme zerstört.

Elektromagnetische Kämpfe werden "zukünftige Konflikte bestimmen"

Wie die beiden Komponenten zusammenwirken, zeigt ein Video von Epirus. Darin ist ein Schwarm aus unterschiedlichen Drohnen zu sehen, die zunächst auf der Stelle schweben. Plötzlich fallen sie wie von Geisterhand vom Himmel.

Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen mit ihren Systemen sei "der beste Weg für die US-Verteidigungsindustrie, um angesichts der rasanten Entwicklungen auf dem Schlachtfeld den Sieg zu sichern", sagte Epirus-Chef Andy Lowery. Gemeint ist damit, dass Kämpfe auf dem elektromagnetischen Spektrum in Kriegen immer wichtiger werden. Sie werden "zukünftige Konflikte bestimmen", schrieben die beiden Konzerne in einer Stellungnahme.

Leonidas könnte in Deutschland bei Drohnenabwehr helfen

Theoretisch könnte das Fahrzeug auch zur Drohnenabwehr in Deutschland eingesetzt werden. Allerdings dürfte es eine eher teure Option sein – als günstige Alternative könnten Schrotflinten dienen. Ihr Nachteil ist, dass sie nicht ganze Schwärme in Sekundenschnelle außer Gefecht setzen können.